Interpreten: Peter Schöne - Bariton | Olga Monakh - Klavier

Aufnahme: Sonntag, 03. Oktober 2010 | Berlin

Liedtext

Wenn ich nur ein Vöglein wäre,
Ach wie wollt' ich lustig fliegen,
Alle Vögel weit besiegen.

Wenn ich so ein Vogel bin,
Darf ich alles alles haschen,
Und die höchsten Kirschen naschen,
Fliege dann zur Mutter hin.
Ist sie bös' in ihrem Sinn,
Kann ich lieb mich an sie schmiegen,
Ihren Ernst gar bald besiegen.

Bunte Federn, leichte Flügel,
Dürft' ich in der Sonne schwingen,
Daß die Lüfte laut erklingen,
Weiß nichts mehr von Band und Zügel.
Wär ich über jene Hügel,
Ach dann wollt' ich lustig fliegen,
Alle Vögel weit besiegen.

Friedrich von Schlegel
Portrait aus "Meyer's Encyclopedia", 1906
Zeno.org - Public domain

Zum Text

Friedrich von Schlegels Gedicht erschien 1802 im Musen-Almanach für das Jahr 1802. Herausgegeben von August Wilhelm Schlegel und Ludwig Tieck in der Cotta’schen Buchhandlung Tübingen.

Das Gedicht steht im ersten Teil der 2 x 10 Gedichte und 2 Prologe umfassenden Sammlung Abendröte.

Digitalisat auf books.google.com Seite 136

Weitere Ausgabe:

Friedrich Schlegel's sämmtliche Werke. Erster Band. Gedichte. Berlin, bei Julius Eduard Hitzig, 1809, Seite 15.

Zur Musik

Komponiert: März 1820
Veröffentlichung (angezeigt): 1872
Originaltonart:  Ges - Dur
Liedform: A-B-A'
Aufnahmetonart:  C - Dur
Schuberts Wohnort 1820

Schubert vertonte 16 Gedichte von Schlegel. Die frühesten Kompositionen entstanden 1818, die letzte sieben Jahre später 1825. 11 Vertonungen sind Gedichte aus der Sammlung Abendröte, die zyklischen Charakter haben, auch wenn es keine eigentliche Handlung gibt. 2.1
Schlegel stellt den beiden Teilen seiner Sammlung Abendröte jeweils ein Motto voraus. Diese beiden Gedichte tragen keinen eigenen Titel. Schubert wählte für die Vertonung des Gedichts Tiefer sinket schon die Sonne die Überschrift des schlegelschen Zyklus - Abendröte.
Dies mag ein weiterer Hinweis darauf sein, dass Schubert hier zyklisch dachte.

Erster Teil
[Tiefer sinket schon die Sonne] D 690
Die Berge D 634
Die Vögel D 691
Der Knabe D 692
Der Fluß D 693
Der Hirt
Die Rose D 745
Der Schmetterling D 633
Die Sonne
Die Lüfte
Der Dichter

Zweiter Teil
[Als die Sonne nun versunken]
Der Wanderer D 649
Der Mond
Zwei Nachtigallen
Das Mädchen D 652
Der Wasserfall
Die Blumen
Der Sänger
Die Sterne D 684
Die Gebüsche D 646
Der Dichter

Quellenlage

Informationen zur Quellenlage (Manuskripte etc.) finden Sie hier: Thematisches Verzeichnis von Otto Erich Deutsch

Ort des Manuskripts: Staatsbibliothek zu Berlin, preussischer Kulturbesitz

Die Veröffentlichung besorgte 1872 J. P. Gotthard in Wien | Verlagsnummer 347

Digitalisat des unvollständigen Manuskripts in der Staatsbibliothek zu Berlin preussischer Kulturbesitz

Die Veröffentlichung besorgte Johann Peter Gotthard 1872 in Wien, V.N.325-361 als

Neueste Folge nachgelassener Lieder und Gesänge von Franz Schubert

Johann Peter Gotthard schrieb folgende Worte zu seiner Veröffentlichung:

Zur Veröffentlichung

Deckblatt 4.1

Noten

Alte Gesamtausgabe, Serie  XX, Bd. 06 № 374
Neue Schubert-Ausgabe  IV, Bd. 12

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