Der Wanderer

D 649 Opus 65 - 2

Friedrich von Schlegel 1772 - 1829

Interpreten: Peter Schöne - Bariton | Boris Cepeda - Klavier

Aufnahme: Dienstag, 16. Dezember 2008 | Berlin

Liedtext

Wie deutlich des Mondes Licht
Zu mir spricht,
Mich beseelend zu der Reise:
"Folge treu dem alten Gleise,
Wähle keine Heimath nicht.
Ew'ge Plage
Bringen sonst die schweren Tage.
Fort zu andern
Sollst du wechseln, sollst du wandern,
Leicht entfliehend jeder Klage."

Sanfte Ebb' und hohe Fluth,
Tief im Muth,
Wandr' ich so im [Dunkel{Schubert: Dunkeln}] weiter,
Steige muthig, singe heiter,
Und die Welt erscheint mir gut.
Alles reine
Seh' ich mild im Wiederscheine,
Nichts verworren
In des Tages Gluth verdorren:
Froh umgeben, doch alleine.

Friedrich von Schlegel
Portrait aus "Meyer's Encyclopedia", 1906
Zeno.org - Public domain

Zum Text

Im ersten Teil der 2 x 10 Gedichte und 2 Prologe umfassenden Sammlung Abendröte.

Das Gedicht Der Wanderer von Friedrich von Schlegel wurde veröffentlicht im Jahr 1802 in Musen-Almanach für das Jahr 1802. Herausgegeben von August Wilhelm Schlegel und Ludwig Tieck in der Cotta’schen Buchhandlung Tübingen. Es findet sich auf Seite 146.

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Weitere Veröffentlichungen:

Friedrich Schlegel's sämmtliche Werke. Erster Band. Gedichte. Berlin, bei Julius Eduard Hitzig, 1809, Seite 24

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Zur Musik

Komponiert: Februar 1819
Veröffentlichung (angezeigt): 24. November 1826
Originaltonart:  D - Dur
Liedform: Strophenlied
Aufnahmetonart:  D - Dur
Schuberts Wohnort 1819

Schubert vertonte 16 Gedichte von Schlegel. Die frühesten Kompositionen entstanden 1818, die letzte sieben Jahre später 1825. 11 Vertonungen sind Gedichte aus der Sammlung Abendröte, die zyklischen Charakter haben, auch wenn es keine eigentliche Handlung gibt. 2.1
Schlegel stellt den beiden Teilen seiner Sammlung Abendröte jeweils ein Motto voraus. Diese beiden Gedichte tragen keinen eigenen Titel. Schubert wählte für die Vertonung des Gedichts Tiefer sinket schon die Sonne die Überschrift des schlegelschen Zyklus - Abendröte.
Dies mag ein weiterer Hinweis darauf sein, dass Schubert hier zyklisch dachte.

Erster Teil
[Tiefer sinket schon die Sonne] D 690
Die Berge D 634
Die Vögel D 691
Der Knabe D 692
Der Fluß D 693
Der Hirt
Die Rose D 745
Der Schmetterling D 633
Die Sonne
Die Lüfte
Der Dichter

Zweiter Teil
[Als die Sonne nun versunken]
Der Wanderer D 649
Der Mond
Zwei Nachtigallen
Das Mädchen D 652
Der Wasserfall
Die Blumen
Der Sänger
Die Sterne D 684
Die Gebüsche D 646
Der Dichter

Quellenlage

Informationen zur Quellenlage (Manuskripte etc.) finden Sie hier: Thematisches Verzeichnis von Otto Erich Deutsch

Ort des Manuskripts: Wienbibliothek im Rathaus der Stadt Wien

Die Veröffentlichung besorgte 1826 Cappi & Czerny in Wien als Opus 65 - 2 | Verlagsnummer 221

Zur Veröffentlichung

Deckblatt Opus 65 4.1
Deckblatt Wiener Zeitung 24. November 1826 4.2

Noten

Alte Gesamtausgabe, Serie  XX, Bd. 06 № 351
Neue Schubert-Ausgabe  IV, Bd. 03
Friedlaender Edition  Bd. 4 » 58
Bärenreiter Urtext Edition  Bd. 2 » 154

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