Nach einem Gewitter

D 561 Nachlass 1872

Johann Baptist Mayrhofer 1787 - 1836

Interpreten: Peter Schöne - Bariton | Holger Berndsen - Klavier

Aufnahme: Freitag, 03. August 2018 | Nürnberg

Liedtext

Auf den Blumen flimmern Perlen,
Philomelens Klagen fließen;
Mutiger nun dunkle Erlen
In die reinen Lüfte sprießen.

Und dem Tale, so erblichen,
Kehret holde Röte wieder,
In der Blüten Wohlgerüchen
Baden Vögel ihr Gefieder.

Hat die Brust sich ausgewittert,
Seitwärts lehnt der Gott den Bogen -
Und sein golden Antlitz zittert
Reiner auf versöhnten Wogen.

Johann Baptist Mayrhofer
Ergänzte Fotografie nach der Sepiazeichnung in Schwinds 'Schubertabend'
Österreichische Nationalbibliothek - Public domain

Zum Text

Johann Mayrhofer veröffentlichte seine Gedichte 1824 bei der kleinen Verlagsbuchhandlung Friedrich Volke in Wien. Diese Veröffentlichung ist als Digitalisat in der Österreichischen Nationalbibliothek online studierbar. Das vorliegende Gedicht findet sich auf Seite 28.1.1

Die in der ersten Strophe besungene Philomela beklagt der Legende nach laut ihr Leid als Nachtigall. Die Geschichte der mythologischen Gestalt kann auf Wikipedia nachgelesen werden. 1.2

Zur Musik

Komponiert: Mai 1817
Veröffentlichung (angezeigt): Oktober 1872
Originaltonart:  F - Dur
Liedform: Strophenlied
Aufnahmetonart:  C - Dur
Schuberts Wohnort 1817

Mayrhofer war ein enger Freund Franz Schuberts und wohnte drei Jahre von 1819-1821 gemeinsam mit ihm in einer Wohngemeinschaft. Er schreibt am 23. Februar 1829 im Neuen Archiv für Geschichte, Staatenkunde, Literatur und Kunst in seinen Erinnerungen an Franz Schubert:

Mein Verhältnis mit Franz Schubert wurde dadurch eingeleitet, daß ihm ein Jugendfreund das Gedicht „am See" – es ist das vierte in dem bei Volke 1824 erschienenen Bändchen – zur Komposition übergab. An des Freundes Hand betrat 1814 Schubert das Zimmer, welches wir 5 Jahre später gemeinsam bewohnen sollten. Es befindet sich in der Wipplingerstraße (heute Nr.2).
(...)
Dieses Grundgefühl, und die Liebe für Dichtung und Tonkunst machten unser Verhältnis inniger; ich dichtete,er komponirte, was ich gedichtet, und wovon Vieles seinen Melodien Entstehung, Fortbildung und Verbreitung verdankt. 2.1

Dieser engen Beziehung verdanken wir 47 Gedichtvertonungen durch Schubert.

Schubert war 20 Jahre alt, als er dieses Lied schrieb.

Quellenlage

Informationen zur Quellenlage (Manuskripte etc.) finden Sie hier: Thematisches Verzeichnis von Otto Erich Deutsch

Die Veröffentlichung besorgte 1872 J. P. Gotthard in Wien als Nachlass 1872 - 5 | Verlagsnummer 330

Das Manuskript galt laut Deutsch-Verzeichnis als verschollen. Es wurde jedoch bei einer Auktion bei Sotheby's New York am 20. Mai 2005 verkauft. Ein Faksimile der ersten Seite des Manuskripts kann in digitaler Form bei Sotheby's auf der Internetseite recherchiert werden (abgerufen am 30. November 2020)

Die Veröffentlichung besorgte Johann Peter Gotthard 1872 in Wien, V.N.325-361 als

Neueste Folge nachgelassener Lieder und Gesänge von Franz Schubert

Johann Peter Gotthard schrieb folgende Worte zu seiner Veröffentlichung:

Zur Veröffentlichung

Deckblatt 4.1

Noten

Alte Gesamtausgabe, Serie  XX, Bd. 05 № 320
Neue Schubert-Ausgabe  IV, Bd. 11

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