Interpreten: Peter Schöne - Bariton | Boris Cepeda - Klavier

Aufnahme: Dienstag, 16. Dezember 2008 | Berlin

Liedtext

O gib, vom weichen Pfühle,
Träumend, ein halb Gehör!
Bei meinem Saitenspiele
Schlafe! was willst du mehr?

Bei meinem Saitenspiele
Segnet der Sterne Heer
Die ewigen Gefühle;
Schlafe! was willst du mehr?

Die ewigen Gefühle
Heben mich, hoch und hehr,
Aus irdischem Gewühle;
Schlafe! was willst du mehr?

Vom irdischen Gewühle
Trennst du mich nur zu sehr,
Bannst mich in diese Kühle;
Schlafe! was willst du mehr?

Bannst mich in diese Kühle,
Gibst nur im Traum Gehör.
Ach, auf dem weichen Pfühle
Schlafe! was willst du mehr?

Johann Wolfgang von Goethe
Ölgemälde 1834 von Johann Josef Schmeller
Wikimedia.org - Public domain

Zum Text

Das Gedicht Nachtgesang von Goethe wurde erstmals im Taschenbuch auf das Jahr 1804 veröffentlicht. Es steht dort auf S. 120f. Ein Digitalisat des Erstdrucks kann online abgerufen werden.
Es findet sich ebenfalls in Goethe's Werke, Vollständige Ausgabe letzter Hand, Erster Band, Stuttgart und Tübingen, in der J.G.Cotta'schen Buchhandlung, 1827, S. 89f. Als Digitalisat ist es bei hathitrust.org abrufbar. 1.1

Zur Musik

Komponiert: 30. November 1814
Veröffentlichung (angezeigt): 1850
Originaltonart:  As - Dur
Liedform: Strophenlied
Aufnahmetonart:  As - Dur
Schuberts Wohnort 1814

Das Verhältnis zwischen Schubert und Goethe war ambivalent. Während Schubert den 48 Jahre älteren Meister verehrte, hat Letzterer ihn kaum beachtet. Obwohl Goethe einige seiner vertonten Gedichte durch eine Sendung Joseph von Spauns erhielt, gelang es Schubert nicht, mit seinen Kompositionen bis zu Goethe durchzudringen. Zu fremd waren den Ohren des alten Meisters der Klassik die neuen Klänge. 2.1
1830, zwei Jahre nach Schuberts Tod, soll Goethe den Erlkönig, gesungen von Wilhelmine Schröder-Devrient gehört haben. Ob ihm tatsächlich die Komposition, oder das junge Mädchen gefallen hat, bleibt dahingestellt. 2.2

Schubert vertonte 62 Texte von Goethe, manche sogar mehrmals. Am Ende liegen uns heute fast 80 Kompositionen vor. Viele davon sind Lieder. Einige für mehrere Stimmen und Instrumente.

Schubert war 18 Jahre alt, als er dieses Lied schrieb.

Das zweite Liederheft für Goethe stellte Schubert laut Revisionsbericht der AGA unter dem Titel Lieder von Goethe componirt von Franz Schubert folgendermaßen zusammen:

Sehnsucht D 123
Wer kauft Liebesgötter D 261
Trost in Tränen D 120
Der Gott und die Bajadere D 254
Nachtgesang D 119
Sehnsucht D 310
Mignon D 321
Bundeslied D 258
Tischlied D 234
An den Mond D 259
Der Rattenfänger D 255
Der Sänger D 149

Es wurde in drei Teile geteilt. Teil I liegt in der Wienbibliothek im Rathaus der Stadt Wien, Teil II und Teil III liegen in der Bibliothèque nationale de France, Paris. Alle Autographe können als Digitalisat online recherchiert werden.

Erstes Liederheft für Goethe -> Link zu Rastlose Liebe, erste Fassung D 138

Quellenlage

Informationen zur Quellenlage (Manuskripte etc.) finden Sie hier: Thematisches Verzeichnis von Otto Erich Deutsch

Ort des Manuskripts: Bibliothèque nationale de France

Die Veröffentlichung besorgte 1850 A. Diabelli & Co. in Wien als Nachlass - 47 | Verlagsnummer 8836

Ein weiteres Manuskript der Takte 7-Ende findet sich heute in der Wienbibliothek im Rathaus der Stadt Wien. Es galt zum Zeitpunkt der Erstellung des Thematischen Katalogs durch O.E.Deutsch als verschollen.

Zur Veröffentlichung

Deckblatt Nachlass 47 4.1

Noten

Alte Gesamtausgabe, Serie  XX, Bd. 01 № 32
Neue Schubert-Ausgabe  IV, Bd. 07
Friedlaender Edition  Bd. 6 » 56
Bärenreiter Urtext Edition  Bd. 6 » 1

Originalversion des Liedes PDF Thumbnail Erstdruck PDF Thumbnail
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