Rastlose Liebe

Erste Fassung

D 138 Opus 5 - 1

Johann Wolfgang von Goethe 1749 - 1832

Interpreten: Peter Schöne - Bariton | Boris Cepeda - Klavier

Aufnahme: Mittwoch, 14. Januar 2009 | Berlin

Liedtext

Dem Schnee, dem Regen,
Dem Wind entgegen,
Im Dampf der Klüfte,
Durch Nebeldüfte,
Immer zu! Immer zu!
Ohne Rast und Ruh!

Lieber durch Leiden
[Möcht'{Schubert: Wollt'}] ich mich schlagen,
Als so viel Freuden
Des Lebens ertragen.
Alle das Neigen
Von Herzen zu Herzen,
Ach wie so eigen
Schaffet [das{Schubert: es}] Schmerzen!

Wie soll ich [fliehen?{Schubert: flieh'n}]
Wälderwärts [ziehen?{Schubert: zieh'n}]
[Alles{Schubert: Alles, alles}] vergebens!
Krone des Lebens,
Glück ohne Ruh,
Liebe, bist du!

Goethe's Schriften 1789

Johann Wolfgang von Goethe
Ölgemälde 1834 von Johann Josef Schmeller
Wikimedia.org - Public domain

Zum Text

Goethe schrieb sein Gedicht 1776 im Alter von 27 Jahren.

Das Gedicht Rastlose Liebe von Johann Wolfgang von Goethe wurde veröffentlicht im Jahr 1789 in Goethe's Schriften. Achter Band. Leipzig, bey Georg Joachim Göschen. Es findet sich auf Seite 147f..

Digitalisat online

Zur Musik

Komponiert: 19. Mai 1815
Veröffentlichung (angezeigt): 9. Juli 1821
Originaltonart:  E - Dur
Liedform: durchkomponiert
Aufnahmetonart:  C - Dur
Schuberts Wohnort 1815

Das Verhältnis zwischen Schubert und Goethe war ambivalent. Während Schubert den 47 Jahre älteren Meister verehrte, hat Letzterer ihn kaum beachtet. Obwohl Goethe einige von Schuberts vertonten Gedichte durch eine Sendung Joseph von Spauns erhielt, gelang es dem Jüngeren nicht, mit seinen Kompositionen bis zu Goethe durchzudringen. Zu fremd waren den Ohren des alten Meisters der Klassik die neuen Klänge. 2.1
1830, zwei Jahre nach Schuberts Tod, soll Goethe den Erlkönig, gesungen von Wilhelmine Schröder-Devrient gehört haben. Ob ihm tatsächlich die Komposition, oder das junge Mädchen gefallen hat, bleibt dahingestellt. 2.2

Schubert vertonte 62 Texte von Goethe, manche sogar mehrmals. Am Ende liegen uns heute fast 80 Kompositionen vor. Viele davon sind Lieder. Einige für mehrere Stimmen und Instrumente.

Schubert war 18 Jahre alt, als er dieses Lied schrieb.

Schuberts erstes Liederheft für Goethe enthielt folgende Kompositionen:

Jägers Abendlied D 368
Der König in Thule D 367
Meeres Stille D 216
Schäfers Klagelied D 121, erste Fassung
Die Spinnerin D 247
Heidenröslein D 257
Wonne der Wehmut D 260
Wandrers Nachtlied D 224
Erster Verlust D 226
Der Fischer D 225, zweite Fassung
An Mignon D 161, erste Fassung
Geistes Gruß D 142, zweite Fassung
Nähe des Geliebten D 162, zweite Fassung
Gretchen am Spinnrade D 118
Rastlose Liebe D 138, erste Fassung
Erlkönig D 328, zweite Fassung

Zweites Liederheft für Goethe siehe -> Link zu Nachtgesang D 119

Quellenlage

Informationen zur Quellenlage (Manuskripte etc.) finden Sie hier: Thematisches Verzeichnis von Otto Erich Deutsch

Ort des Manuskripts: Staatsbibliothek zu Berlin, preussischer Kulturbesitz

Die Veröffentlichung besorgte 1821 Cappi und Diabelli in Wien als Opus 5 - 1 | Verlagsnummer 789

Ein kleiner Ausschnitt eines Autographs findet sich als Digitalisat in der Library of Congress auf der Sonatine für Violine und Klavier a-moll, S. 24.

Zur Veröffentlichung

Deckblatt Opus 5 4.1
Deckblatt Wiener Zeitung 9. Juli 1821 4.2

Noten

Alte Gesamtausgabe, Serie  XX, Bd. 03 № 177
Neue Schubert-Ausgabe  IV, Bd. 01
Friedlaender Edition  Bd. 1 » 222
Bärenreiter Urtext Edition  Bd. 1 » 28

Originalversion des Liedes PDF Thumbnail Erstdruck PDF Thumbnail
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