Interpreten: Peter Schöne - Bariton | Olga Monakh - Klavier

Aufnahme: Samstag, 25. August 2012 | Berlin

Liedtext

Dem Vater liegt das Kind im Arm,
Es ruht so wohl, es ruht so warm,
Es lächelt süß: "Lieb Vater mein!"
Und mit dem Lächeln schläft es ein.

Der Vater beugt sich, athmet kaum,
Und lauscht auf seines Kindes Traum;
Er denkt an die entschwund'ne Zeit
Mit [wehmuthsvoller]1 [Zärtlichkeit]2.

Und eine Thrän' aus Herzensgrund
Fällt ihm auf seines Kindes Mund;
Schnell küßt er ihm die Thräne ab,
Und wiegt es leise auf und ab.

Um einer ganzen Welt Gewinn
Gäb' er das Herzenskind nicht hin; —
Du Seliger schon in der Welt,
Der so sein Glück in Armen hält!

Eduard von Bauernfeld
Aquarell von Franz Joseph Dobiaschofsky (1818-1867)
Wikimedia.org - Public domain

Zum Text

Bauernfeld gehörte zum engen Freundeskreis um Schubert und verfasste ihm das von der Zensur 1826 verbotene Libretto Der Graf von Gleichen. 

Das vorliegende Gedicht  Der Vater mit dem Kind wurde 1852 in Leipzig in Gedichte von Bauernfeld bei F A Brockhaus veröffentlicht. S. 25

Digitalisat online

Zur Musik

Komponiert: 1827
Veröffentlichung (angezeigt): 5. Mai 1832
Originaltonart:  D - Dur
Liedform: A-B-A'
Aufnahmetonart:  D - Dur
Schuberts Wohnort 1827

Bauernfeld, der 5 Jahre jünger war als Schubert, lernte diesen über seine Musik kennen. Er besuchte eine Aufführung der Zauberharfe im Theater an der Wien, näherte sich mehr und mehr dem Schubertschen Freundeskreis und gehörte schließlich gemeinsam mit Moritz v. Schwind für einige Zeit zu einem Dreierbund, der unzertrennlich schien, wie Bauernfeld selbst berichtet. 2.1

Bauernfelds Poesie inspirierte Schubert nicht so sehr, wie die von Mayrhofer. Insgesamt hat Schubert nur drei Gedichte vertont von ihm. Aber eines der bekannteren Lieder mit dem Titel Gesang(An Silvia) D 891, das auch öfter in Liederabenden und besonders von jüngeren Sängern gern gesungen ist, entstammt dieser Freundschaft.

Quellenlage

Informationen zur Quellenlage (Manuskripte etc.) finden Sie hier: Thematisches Verzeichnis von Otto Erich Deutsch

Ort des Manuskripts: Gesellschaft der Musikfreunde Wien (Kein Zugang online möglich)

Die Veröffentlichung besorgte 1832 A. Diabelli & Co. in Wien als Nachlass - 17 | Verlagsnummer 4017

Die Erstveröffentlichung besorgte A. Diabelli&Co. VN 4017 als Nachlaß Nr. 17

Zur Veröffentlichung

Deckblatt Nachlass 17 4.1
Deckblatt Wiener Zeitung 5. Mai 1832 4.2

Noten

Alte Gesamtausgabe, Serie  XX, Bd. 08 № 514
Neue Schubert-Ausgabe  IV, Bd. 14
Friedlaender Edition  Bd. 3 » 172
Bärenreiter Urtext Edition  Bd. 4 » 66

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