Interpreten: Peter Schöne - Bariton | Olga Monakh - Klavier
Aufnahme: Samstag, 25. August 2012 | Berlin
Liedtext
Dem Vater liegt das Kind im Arm,
Es ruht so wohl, es ruht so warm,
Es lächelt süß: "Lieb Vater mein!"
Und mit dem Lächeln schläft es ein.
Der Vater beugt sich, athmet kaum,
Und lauscht auf seines Kindes Traum;
Er denkt an die entschwund'ne Zeit
Mit [wehmuthsvoller{Schubert (Neue Gesamtausgabe): "wehmuthvoller"}] [Zärtlichkeit{Schubert: "Seligkeit"}].
Und eine Thrän' aus Herzensgrund
Fällt ihm auf seines Kindes Mund;
Schnell küßt er ihm die Thräne ab,
Und wiegt es leise auf und ab.
Um einer ganzen Welt Gewinn
Gäb' er das Herzenskind nicht hin; —
Du Seliger schon in der Welt,
Der so sein Glück in Armen hält!
Zum Text
Bauernfeld gehörte zum engen Freundeskreis um Schubert und verfasste das von der Zensur 1826 verbotene Libretto für die Oper Der Graf von Gleichen.
Das Gedicht Der Vater mit dem Kind von William Shakespeare (1564-1616) Eduard von Bauernfeld wurde veröffentlicht im Jahr 1852 in Gedichte von Bauernfeld bei F A Brockhaus, Leipzig. Es findet sich auf Seite 25.
Zur Musik
Bauernfeld, der 5 Jahre jünger war als Schubert, lernte diesen über seine Musik kennen. Er besuchte eine Aufführung der Zauberharfe im Theater an der Wien, näherte sich mehr und mehr dem Schubertschen Freundeskreis und gehörte schließlich gemeinsam mit Moritz v. Schwind für einige Zeit zu einem Dreierbund, der unzertrennlich schien, wie Bauernfeld selbst berichtet. 2.1
Bauernfelds Poesie inspirierte Schubert nicht so sehr, wie die von Mayrhofer. Insgesamt hat Schubert nur drei Gedichte vertont von ihm. Aber eines der bekannteren Lieder mit dem Titel Gesang(An Silvia) D 891, das auch öfter in Liederabenden und besonders von jüngeren Sängern gern gesungen ist, entstammt dieser Freundschaft.
Quellenlage
Informationen zur Quellenlage (Manuskripte etc.) finden Sie hier: Thematisches Verzeichnis von Otto Erich Deutsch
Ort des Manuskripts: Gesellschaft der Musikfreunde Wien (Kein Zugang online möglich)
Die Veröffentlichung besorgte 1832 A. Diabelli & Co. in Wien als Nachlass - 17 | Verlagsnummer 4017
Noten
Originalversion des Liedes
Quellen
2.1 Franz Schubert: sein Leben und seine Werke August Reissmann Verlag Guttentag, 1873 S. 190f.
5.1Noten-Quelle auf imslp.org o.ä.: Der Vater mit dem Kind
6.1Textquelle und alternative Kompositionen: www.lieder.net
Geschrieben von: Peter Schöne