Interpreten: Peter Schöne - Bariton | Holger Berndsen - Klavier

Aufnahme: | Würzburg

Liedtext

Dein süßes Bild, Edone
Schwebt stets vor meinem Blick;
Allein in trüben Zähren,
Daß du es selbst nicht bist.

Ich seh' es, wenn der Abend
Mir dämmert, wenn der Mond
Mir glänzt, seh' ich's, und weine,
Daß du es selbst nicht bist.

Beiyjenes Thales Blumen,
Die ich ihr lesen will,
Bey jenen Myrtenzweigen,
Die ich ihr flechten will,

Beschwör' ich dich, Erscheinung,
Auf, und verwandle dich!
Verwandle dich, Erscheinung,
Und werd' Edone selbst!

Friedrich Gottlob Klopstock
Ölgemälde ca. 1779
Wikimedia.org - Public domain

Zum Text

Klopstock schrieb seine Ode Edone im Jahr 1771 mit 47 Jahren.

Das Gedicht Edone von Friedrich Gottlob Klopstock wurde veröffentlicht im Jahr 1798 in Klopstocks Werke. Leipzig: bey Georg Joachim Göschen. Es findet sich auf Seite 311.

Digitalisat online

Zur Musik

Komponiert: Juni 1816
Veröffentlichung (angezeigt): 25. April 1837
Originaltonart:  Es - Dur
Liedform: Strophenlied
Aufnahmetonart:  B - Dur
Schuberts Wohnort 1816

Klopstock gilt als Erneuerer der deutschen Sprache und als Erschaffer neuer Versformen. Viele Komponisten haben Verse von ihm vertont. Dabei stellt Klopstock durch sein oftmals ungewöhnliches Versmaß auch ungewöhnliche Anforderungen an die Komponisten. In ihrem 2016 erschienenen, musikwissenschaftlichen Artikel geht Hanna Zühlke auf diese Besonderheit ein. 2.1

Franz Schubert vertonte insgesamt 16 Texte von Klopstock. Manche Stücke sind für Chor, die meisten jedoch sind Lieder. Zählt man alle Fassungen zusammen kommt man auf insgesamt 21 Klopstock-Vertonungen, die uns heute von Schubert vorliegen. 

19 Jahre alt war er, als er dieses Lied schrieb.

Quellenlage

Informationen zur Quellenlage (Manuskripte etc.) finden Sie hier: Thematisches Verzeichnis von Otto Erich Deutsch

Ort des Manuskripts:

Die Veröffentlichung besorgte 1837 A. Diabelli & Co. in Wien als Nachlass - 28 | Verlagsnummer 5032

Ein Autograph des Liedes mit der Überschrift Edone findet sich im Liederalbum der Therese Grob. Der 17jährige Schubert verehrte die ein Jahr jüngere Therese, die in der Uraufführung seiner ersten Messe in F so brav den Solo-Sopran sang.3.1
So gelangten einige seiner Lieder in ihr Liederalbum. Pater Reinhard van Hoorickx erstellte 1969 ein Facsimile, welches sich in Kopie in verschiedenen Bibliotheken finden lässt.

Therese Grob Ölgemalde von Heinrich Hollpein nach 1830

Die Erstveröffentlichung der ersten Fassung des Liedes besorgte A. Diabelli & Co., VN 5032, Wien als Nachlass-Lieferung 28

Zur Veröffentlichung

Deckblatt Nachlass 28 4.1
Deckblatt Wiener Zeitung 25. April 1837 4.2

Noten

Alte Gesamtausgabe, Serie  XX, Bd. 04 № 230
Neue Schubert-Ausgabe  IV, Bd. 10
Friedlaender Edition  Bd. 5 » 161

Originalversion des Liedes PDF Thumbnail Erstdruck PDF Thumbnail
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