Die frühen Gräber

D 290 Nachlass

Friedrich Gottlob Klopstock 1724 - 1803

Interpreten: Peter Schöne - Bariton | Christoph Schnackertz - Klavier

Aufnahme: Mittwoch, 20. Juli 2011 | Erfurt

Liedtext

Willkommen, o silberner Mond,
Schöner, stiller Gefährte der Nacht!
Du entfliehst? Eile nicht, bleib', Gedankenfreund!
Sehet, er bleibt, das Gewölk wallte nur hin.

Des Maies Erwachen ist nur
Schöner noch wie die Sommernacht,
Wenn ihm Tau, hell wie Licht, aus der Locke träuft,
Und zu dem Hügel herauf rötlich er kömmt.

Ihr Edleren, ach, es bewächst
Eure Male schon ernstes Moos!
O, wie war glücklich ich, als ich noch mit euch
Sahe sich röten den Tag, schimmern die Nacht!

Friedrich Gottlob Klopstock
Ölgemälde ca. 1779
Wikimedia.org - Public domain

Zum Text

Klopstock schrieb seine Ode Die frühen Gräber im Jahr 1764 im Alter von 40 Jahren. 

Das Gedicht Die frühen Gräber von Friedrich Gottlob Klopstock wurde veröffentlicht im Jahr 1784 in Klopstock, Friedrich Gottlieb, Oden, gedruckt bey Joh. Thomas Edlen von Trattnern. Es findet sich auf Seite 207.

Digitalisat online

Weitere Veröffentlichungen:

Klopstocks Werke. Leipzig: bey Georg Joachim Göschen, 1798, Seite 223

Digitalisat online

Zur Musik

Komponiert: 14. September 1815
Veröffentlichung (angezeigt): 25. April 1837
Originaltonart:  a - moll
Liedform: Strophenlied
Aufnahmetonart:  g - moll
Schuberts Wohnort 1815

Klopstock gilt als Erneuerer der deutschen Sprache und als Erschaffer neuer Versformen. Viele Komponisten haben Verse von ihm vertont. Dabei stellt Klopstock durch sein oftmals ungewöhnliches Versmaß auch ungewöhnliche Anforderungen an die Komponisten. In ihrem 2016 erschienenen, musikwissenschaftlichen Artikel geht Hanna Zühlke auf diese Besonderheit ein. 2.1

Franz Schubert vertonte insgesamt 16 Texte von Klopstock. Manche Stücke sind für Chor, die meisten jedoch sind Lieder. Zählt man alle Fassungen zusammen kommt man auf insgesamt 21 Klopstock-Vertonungen, die uns heute von Schubert vorliegen. 

18 Jahre alt war er, als er dieses Lied schrieb.

Quellenlage

Informationen zur Quellenlage (Manuskripte etc.) finden Sie hier: Thematisches Verzeichnis von Otto Erich Deutsch

Ort des Manuskripts: The Morgan Library New York

Die Veröffentlichung besorgte 1837 A. Diabelli & Co. in Wien als Nachlass - 28 | Verlagsnummer 5032

Ein Teil des Manuskripts findet sich in The Morgan Library New York.

Digitalisat online

Die Erstveröffentlichung der ersten Fassung des Liedes besorgte A. Diabelli & Co., VN 5032, Wien als Nachlass-Lieferung 28

Zur Veröffentlichung

Deckblatt Nachlass 28 4.1
Deckblatt Wiener Zeitung 25. April 1837 4.2

Noten

Alte Gesamtausgabe, Serie  XX, Bd. 03 № 144
Neue Schubert-Ausgabe  IV, Bd. 09
Friedlaender Edition  Bd. 5 » 162

Originalversion des Liedes PDF Thumbnail Erstdruck PDF Thumbnail
Zurück zu den Liedern