Tischlerlied

D 274 Nachlass

Klamer Schmidt 1746 - 1824

Interpreten: Peter Schöne - Bariton | Boris Cepeda - Klavier

Aufnahme: Donnerstag, 05. Februar 2009 | Erfurt

Liedtext

Mein Handwerk geht durch alle Welt,
Und bringt mir manchen Thaler Geld.
Deß bin ich hoch vergnügt.
Den Tischler braucht ein jeder Stand:
Schon wird das Kind durch meine Hand
[Im{Schubert Manuskript: In}]1 sanften Schlaf gewiegt.

Das Bette zu der Hochzeitnacht
Wird auch durch meinen Fleiß gemacht,
Und künstlich angemahlt.
Ein Geizhals [sei{Schubert Autograph: sey}] auch noch so karg,
Er braucht am Ende einen Sarg,
Und der wird gut bezahlt.

Drum hab' ich immer frohen Muth,
Und mache meine Arbeit gut,
Es [sei{Schubert Autograph: sey}] Tisch oder Schrank.
Und wer [bei{Schubert Autograph: bey}] mir brav viel bestellt,
Und zahlt mir immer [baares{Schubert Autograph: bares}] Geld,
Dem sag' ich großen Dank.

Erstdruck

Klamer Schmidt
Ölgemälde Klamer Eberhard Karl Schmidt 1774
Wikimedia.org - Public domain

Zum Text

Der Dichter Klamer Schmidt veröffentlichte seine Gedichte unter verschiedenen Abkürzungen und Pseudonymen.
Das vorliegende Tischlerlied erschien zuerst 1779 in Der Bürger Eine Wochenschrift Erstes Quartal Halberstadt, gedrukt und zu finden bei Joh Friedr Delius, S. 56

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Weitere Ausgaben des Gedichtes:

Handwerkslieder; auf Gelagen und Morgensprachen, oder beym Feyerabend, zu singen Nebst andern allgemeinen Volksliedern, für mancherley Stände, in verschiedenen Ange- legenheiten Leipzig und Dessau, in der Buchhandlung der Gelehrten 1783

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Zur Musik

Komponiert: 25. August 1815
Veröffentlichung (angezeigt): 1850
Originaltonart:  C - Dur
Liedform: Strophenlied
Aufnahmetonart:  C - Dur
Schuberts Wohnort 1815

In seinem produktivsten Jahr 1815 schrieb Schubert etwa 145 Lieder. Am Entstehungstag des Tischlerliedes waren es insgesamt 9 Lieder.

Schubert war damals 18 Jahre alt. Er kannte den Dichter nicht, denn das Autograph trägt den Untertitel |: Dichter unbekannt :|

Quellenlage

Informationen zur Quellenlage (Manuskripte etc.) finden Sie hier: Thematisches Verzeichnis von Otto Erich Deutsch

Die Veröffentlichung besorgte 1850 A. Diabelli & Co. in Wien als Nachlass - 48 | Verlagsnummer 8837

Das laut Deutschverzeichnis verschollene Manuskript wurde am 04. Dezember 2018 bei Sotheby's London unter der Katalognummer 318 versteigert. Ein Faksimile des Liedes kann dort online studiert werden. (abgerufen 2020-XII-01)

Die Erstveröffentlichung besorgte A. Diabelli et Comp. als Nachlass-Lieferung 48, VN 8837

Die Version unterscheidet sich in vielen Punkten vom oben genannten Manuskript. Deswegen sind in der Neuen Gesamtausgabe zwei Fassungen verzeichnet.

Zur Veröffentlichung

Deckblatt Nachlass 48 4.1

Noten

Alte Gesamtausgabe, Serie  XX, Bd. 03 № 131
Neue Schubert-Ausgabe  IV, Bd. 09
Friedlaender Edition  Bd. 6 » 67
Bärenreiter Urtext Edition  Bd. 8 » 19

Originalversion des Liedes PDF Thumbnail Erstdruck PDF Thumbnail
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