Lied. Ins stille Land

Erste Fassung

D 403 Nachlass - 39

Johann Gaudenz von Salis-Seewis 1762 - 1834

Interpreten: Peter Schöne - Bariton | Ralph Neubert - Klavier

Aufnahme: Montag, 25. April 2011 | Erfurt

Liedtext

   [Ins{Schubert AGA: In's}] stille Land!
Wer leitet uns hinüber?
Schon wölkt sich uns der Abendhimmel trüber,
Und immer trümmervoller wird der Strand.
Wer leitet uns mit sanfter Hand
Hinüber! ach! hinüber
In's stille Land?

   [Ins{Schubert AGA: In's}] stille Land!
Zu euch, ihr [freyen{Schubert Erstdruck & AGA: freien}] Räume
Für die Veredlung! zarte Morgenträume
Der schönen Seelen! künft'gen [Daseyns{Schubert AGA: Daseins}] Pfand.
Wer treu des Lebens Kampf bestand,
Trägt seiner Hoffnung Keime
[Ins{Schubert AGA: In's}] stille Land.

   Ach Land! ach Land!
Für alle Sturmbedrohten
Der mildeste von unsers Schicksals Bothen
Winkt uns, die Fackel umgewandt,
Und leitet uns mit sanfter Hand
Ins Land der [großen{Schubert: grossen}] Todten,
Ins stille Land.

Johann Gaudenz von Salis-Seewis
Kupferstich von Johann Heinrich Lips
Wikimedia.org - Public domain

Zum Text

Johann Gaudenz von Salis-Seewis und Friedrich Matthisson verband eine lebenslange Freundschaft. Matthisson besorgte 1794 eine Veröffentlichung der Gedichte von Salis-Seewis in Zürich bei Orell, Gessner, Füssli & Comp.

1805 erschien beim gleichen Verlag herausgegeben von Johann Georg Jacobi die Iris. Ein Taschenbuch für 1805. Dort wurde das Gedicht Ins stille Land unter dem Titel Lied auf S. 338f. veröffentlicht. 1.1

Zur Musik

Komponiert: 27. März 1816
Veröffentlichung (angezeigt): 1845
Originaltonart:  g - moll
Liedform: Strophenlied
Aufnahmetonart:  g - moll
Schuberts Wohnort 1816

Schubert vertonte insgesamt 15 Texte von Salis-Seewis.

Zählt man alle Fassungen und Bearbeitungen der Texte zusammen, kommt man auf über 30 Kompositionen, die uns heute vorliegen.

Der im Erstdruck verwendete Anfang des Liedes steht auf dem Manuskript in der letzten leeren Zeile und wurde vielleicht von A. Diabelli ergänzt.
Das gesamte Lied verwendet Schubert mit einem erweiterten Mittelteil auch im Lied der Mignon D 877.

Schubert war 19 Jahre alt, als er dieses Lied schrieb.

Quellenlage

Informationen zur Quellenlage (Manuskripte etc.) finden Sie hier: Thematisches Verzeichnis von Otto Erich Deutsch

Ort des Manuskripts: Staatsbibliothek zu Berlin, preussischer Kulturbesitz

Die Veröffentlichung besorgte 1845 A. Diabelli & Co. in Wien als Nachlass - 39 | Verlagsnummer 7417

Ein Autograph der hier eingespielten ersten Fassung mit dem später von fremder Hand hinzugefügten Vorspiel liegt in der Staatsbibliothek Preussischer Kulturbesitz Berlin. Es kann online recherchiert werden.

Ein Autograph der zweiten Fassung liegt in der Wienbibliothek im Rathaus. Es kann ebenfalls online recherchiert werden.

Die Erstveröffentlichung der ersten Fassung besorgte 1845 in Wien Ant. Diabelli und Comp. als Nachlaß 39, VN 7417

Zur Veröffentlichung

Deckblatt Nachlass 39 4.1

Noten

Alte Gesamtausgabe, Serie  XX, Bd. 04 № 201
Neue Schubert-Ausgabe  IV, Bd. 10
Friedlaender Edition  Bd. 6 » 25
Bärenreiter Urtext Edition  Bd. 9 » 82

Originalversion des Liedes PDF Thumbnail Erstdruck PDF Thumbnail
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