Die Betende

D 102 Nachlass - 31

Friedrich von Matthisson 1761 - 1831

Interpreten: Peter Schöne - Bariton | Boris Cepeda - Klavier

Aufnahme: Mittwoch, 10. Juni 2009 | Erfurt

Liedtext

Laura betet! Engelharfen hallen
[Tröstung{ab 1791 und Schubert: Frieden}] Gottes in ihr krankes Herz,
Und, wie Abels Opferdüfte, wallen
Ihre Seufzer himmelwärts.

Wie sie kniet, in Andacht hingegossen,
Schön, wie Raphael die Unschuld [malt{Schubert Erstdruck: mahlt}]!
Vom Verklärungsglanze schon umflossen,
Der um Himmelswohner [stralt{Schubert Erstdruck: strahlt}.

O! sie fühlt, im leisen, linden Wehen,
[Näher ihres Gottes{ab 1791:Froh des Hocherhabnen - Schubert: Erstdruck Froh des hoch erhab'nen}] Gegenwart,
Sieht im Geiste schon die Palmenhöhen,
Wo der Lichtkranz ihrer harrt!

So von Andacht, so von [Gottvertrauen{Schubert Erstdruck: Gott Vertrauen}]
Ihre engelreine Brust geschwellt,
[Betend{Schubert Erstdruck: bethend}] diese Heilige zu schauen,
Ist ein [Blik{Schubert Erstdruck: Blick}] in jene Welt!

Friedrich von Matthisson
Portrait von Christian Ferdinand Hartmann
Gleimhaus Halberstadt - CC BY-NC-SA

Zum Text

Friedrich von Matthisson schrieb sein Gedicht Die Betende im Jahr 1778 im Alter von 17 Jahren. Es wurde zuerst 1781 in Lieder von Friedrich Matthisson, bey Gottlieb Löwe in Breslau, Seite 36 veröffentlicht. Ein Digitalisat dieser Veröffentlichung kann online recherchiert werden. 1.1

Weitere Ausgaben dieses Gedichtes:
1791 Matthisson, Auserlesene Gedichte, Seite 78. 1.2
1803 Matthisson, Gedichte, Seite 164 1.3
1810 Matthisson, Gedichte. Neueste verbesserte Auflage, Seite 157 1.4
1811 Matthisson, Gedichte. Erster Theil, Vollständige Ausgabe, Seite 6 1.5

In der letzgenannten Veröffentlichung findet sich eine Anmerkung zum Gedicht.

Die Betende.
Dieses Lied, welches der Verfasser als ein siebzehnjähriger Jüngling auf der Schule zu Kloster Berge dichtete, und woran er nie eine Silbe änderte, wurde von der verewigten Königin Luise von Preußen allen seinen späteren Arbeiten vorgezogen. Sie ließ es von mehreren Tonkünstlern in Musik setzen. 

Original als Digitalisat

Ganz so unverändert ließ Matthisson sein Gedicht nicht, sondern er bearbeitete den Text offenbar schon zwischen der Erstausgabe un der Veröffentlichung in Zürich 1791, wie man hier im Text gut nachvollziehen kann.

Zur Musik

Komponiert: September 1814
Veröffentlichung (angezeigt): 1840
Originaltonart:  H - Dur
Liedform: Strophenlied
Aufnahmetonart:  G - Dur
Schuberts Wohnort 1814

Auf dem Manuskript der Komposition ist als Datum 17. September 1814 vermerkt. Schubert war damals 17 Jahre alt.

Im April 1814 begann er eine ganze Reihe von Gedichten Matthissons zu vertonen. Fast alle Kompositionen stammen aus der Zeit zwischen 1814 und 1816. Am Ende werden es 32 Gedichte sein, die Schubert in Musik setzte, einige von ihnen mehrfach.

Quellenlage

Informationen zur Quellenlage (Manuskripte etc.) finden Sie hier: Thematisches Verzeichnis von Otto Erich Deutsch

Ort des Manuskripts: Wienbibliothek im Rathaus der Stadt Wien

Die Veröffentlichung besorgte 1840 A. Diabelli & Co. in Wien als Nachlass - 31 | Verlagsnummer 6940

Zur Veröffentlichung

Deckblatt Nachlass 31 4.1

Noten

Alte Gesamtausgabe, Serie  XX, Bd. 01 № 20
Neue Schubert-Ausgabe  IV, Bd. 07
Friedlaender Edition  Bd. 5 » 171
Bärenreiter Urtext Edition  Bd. 5 » 113

Originalversion des Liedes PDF Thumbnail Erstdruck PDF Thumbnail
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