Der Kreuzzug

D 932 Nachlass

Karl Gottfried von Leitner 1800 - 1890

Interpreten: Peter Schöne - Bariton | Ralph Neubert - Klavier

Aufnahme: Dienstag, 14. Juni 2011 | Erfurt

Liedtext

Ein Münich steht in seiner Zell'
Am Fenstergitter grau,
Viel Rittersleut' in Waffen hell,
Die reiten durch die Au'.

Sie singen Lieder frommer Art
In schönem, ernstem Chor,
[Inmitten{Schubert Erstdruck: In Mitten}] fliegt, von Seide zart,
Die Kreuzesfahn' empor.

Sie steigen an dem Seegestad'
Das hohe Schiff hinan.
Es läuft hinweg auf [grünen{Schubert Autograph & Erstdruck: grünem}] Pfad,
Ist bald nur wie ein Schwan.

Der Münich steht am Fenster noch,
Schaut ihnen nach hinaus:
»Ich bin, wie ihr, ein Pilger doch
»Und bleib' ich gleich zu Haus'."

»Des Lebens Fahrt durch Wellentrug
»Und heißen Wüstensand,
»Es ist ja auch ein Kreuzes-Zug
»In das gelobte Land."

Karl Gottfried von Leitner
Lithographie von Kriehuber
Österreichische Nationalbibliothek - Public domain

Zum Text

Das 1824 geschriebene Gedicht wurde 1825 bei Sollinger in Wien veröffentlicht. Es findet sich auf Seite 30 des von Leitner selbst herausgegeben Gedichtbandes. Ein Digitalisat der Printausgabe kann online studiert werden.

 

Zur Musik

Komponiert: November 1827
Veröffentlichung (angezeigt): 5. Januar 1832
Originaltonart:  E - Dur
Liedform: A-B-A'
Aufnahmetonart:  E - Dur
Schuberts Wohnort 1827

Schubert vertonte 8 Gedichte von Leitner. Der Kreuzzug D 932 wurde in Schuberts einzigem öffentlichen Konzert am 26. März 1828 im Musikverein gesungen. Das Programm zu diesem Konzert wurde in der Zeitschrift Der Sammler am 25. März 1828 komplett abgedruckt:

Quellenlage

Informationen zur Quellenlage (Manuskripte etc.) finden Sie hier: Thematisches Verzeichnis von Otto Erich Deutsch

Ort des Manuskripts: Wienbibliothek im Rathaus der Stadt Wien

Die Veröffentlichung besorgte 1832 Wiener Allgemeiner Musikalischer Anzeiger in Wien als Nachlass - 27

Ein Autograph kann online auf schubert-online.at recherchiert werden.

Die Erstveröffentlichung besorgte Tobias Haslinger am 05. Januar 1832 als Beilage zum Allgemeinen Musikalischen Anzeiger, Wien. Ein Digitalisat des gesamten Jahrgangs 1832 findet man in der Staatsbibliothek München.
Ein Digitalisat des Kreuzzugs ebenfalls in der Österreichischen Nationalbibliothek. 4.0

Des Weiteren erschien es als Nachlass-Lieferung 27 am 09. Oktober 1835 bei A.Diabelli&Co.

Zur Veröffentlichung

Deckblatt Nachlass 27 4.1
Deckblatt Wiener Zeitung 5. Januar 1832 4.2

Noten

Alte Gesamtausgabe, Serie  XX, Bd. 09 № 549
Neue Schubert-Ausgabe  IV, Bd. 14
Friedlaender Edition  Bd. 2 » 232
Bärenreiter Urtext Edition  Bd. 4 » 103

Originalversion des Liedes PDF Thumbnail Erstdruck PDF Thumbnail
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