Artistes: Peter Schöne - Baryton | Christoph Schnackertz - Piano
Enregistrement: vendredi, 18. avril 2025 | Saarbrücken
Paroles
Die Nacht bricht bald herein, dann leg' ich mich zur Ruh',
Die Heide ist mein Lager, das Farrnkraut deckt mich zu,
Mich lullt der Wache Tritt wohl in den Schlaf hinein:
Ach, muß so weit von dir, Maria, Holde, seyn!
Und wird es morgen Abend, und kommt die trübe Zeit,
Dann ist vielleicht mein Lager der blutigrothe Plaid,
Mein Abendlied verstummet, du schleichst dann trüb und bang.
Maria, {S-}ach,{S-} mich wecken kann nicht dein Todtensang.
So mußt' ich von dir scheiden, du holde süße Braut?
Wie magst du{S}mir nachrufen{S nach mir rufen}, wie magst du weinen laut!
Ach, denken darf ich nicht an deinen herben Schmerz,
Ach, denken darf ich nicht an dein getreues Herz.
Nein, zärtlich treues Sehnen darf hegen Norman nicht,
Wenn in den Feind Clan-Alpine wie Sturm und Hagel bricht,
Wie ein gespannter Bogen sein muthig Herz dann sey,
Sein Fuß, Maria, wie der Pfeil so rasch und frei!
Wohl wird die Stunde kommen, wo nicht die Sonne scheint,
Du wankst zu deinem Norman, dein holdes Auge weint.
Doch fall' ich in der Schlacht, hüllt Todesschauer mich,
O, glaub', mein letzter Seufzer, Maria, ist für dich.
Doch kehr' ich siegreich wieder aus kühner Männerschlacht,
Dann grüßen wir so freudig das Nahn der stillen Nacht,
Das Lager ist bereitet, uns winkt die süße Ruh.
Der Hänfling singt Brautlieder, Maria, hold uns zu.
À propos du poème
Sir Walter Scott war zu seiner Zeit so etwas wie ein Bestseller-Autor. Unter anderem die epische Verserzählung Das Fräulein vom See war ein regelrechter Verkaufsschlager und traf den Nerv der Zeit. Das Buch wurde in verschiedene Sprachen übersetzt.
Die deutsche Fassung besorgte Adam Storck (1780-1822). Der im Original Song genannte Sang steht im sogenannten Canto XXIII.
Norman, der noch am Morgen mit seiner Braut Mary am Hochzeitsaltar steht, erhält vom Bote schreckliche Kunde, dass der Feind nah sei. Überstürzt verlässt er die Hochzeit und lässt seine Braut allein zurück. Erst als es Abend wird gestattet er sich zu rasten und bereitet ein Lager. Hier bricht der Sang aus ihm heraus.
Le poème Normans Gesang par Sir Walter Scott Adam Storck a été publié en l'année 1823 in Das Fräulein vom See. Ein Gedicht in sechs Gesängen von Walter Scott. Aus dem Englischen, und mit einer historischen Einleitung und Anmerkungen von D. Adam Storck, weiland Professor in Bremen. Zweite, vom Uebersetzer selbst noch verbesserte Auflage. Essen, bei G D. Bädeker.. Il se trouve à la page 118f..
Autres publications:
The Lady of the Lake. A Poem. By Walter Scott, Esq. The Twelfth Edition. Edinburgh: Printed for Archibald Constable and Co. Edinburgh; and Longman, Hurst, Rees, Orme, and Brown, London, 1819, page 127f.
À propos de la musique
Schubert vertonte im Jahr 1825 sieben Gedichte aus den zu seiner Zeit berühmten Verserzählungen von Sir Walter Scott. Die aus Das Fräulein vom See stammende Hymne an die Jungfrau (Ellens dritter Gesang) zählt zu den berühmtesten Vertonungen Schuberts und wird oft als Schuberts Ave Maria bezeichnet.
Gemeinsam mit dem Sänger Johann Michael Vogl bereiste Schubert im Jahr 1825 Oberösterreich. Er hielt sich in Linz bei Familie Spaun auf (sein Freund Josef Spaun war zu diesem Zeitpunkt bereits nach Lemberg versetzt worden) und besuchte unter anderem in der Zeit von 19. Juli bis 25. Juli 1825 Schloss Steyregg, das dazumal von Graf und Gräfin Weissenwolff bewohnt wurde.2.1
Franz Schubert an seine Eltern (25.07.1825)
"Von Gmunden gingen wir über Puschberg, wo wir einige Bekannte antrafen und uns einige Tage aufhielten, nach Linz, wo wir acht Tage verweilten, die wir wechselweise in Linz selbst und in Steyreck zubrachten."
Die beiden Adligen waren Bewunderer von Schubert und die Gräfin besaß eine schöne Singstimme, mit der sie unter anderem die gerade neu entstandenen Lieder aus dem Fräulein vom See sang. Schubert widmete ihr diese Lieder.2.1
"In Steyreck kehrten wir bei der Gräfin Weißenwolf ein, die eine große Verehrerin meiner Wenigkeit ist, alle meine Sachen besitzt und auch manches recht hübsch singt. Die Walter Scott'schen Lieder machten einen so überaus günstigen Eindruck auf sie, daß sie sogar merken ließ, als wäre ihr die Dedication derselben nichts weniger als unangenehm."
Er war offenbar auch daran interessiert, im Ausland bekannt zu werden. Daher entschied er sich, die Lieder in englischer und deutscher Sprache drucken zu lassen. Dies geht aus dem bereits zitierten Brief vom 25. Juli 1825 an seine Familie hervor: 2.1
"Mit der Herausgabe dieser Lieder gedenke ich aber doch eine andere Manipulation zu machen als die gewöhnliche, bei der gar so wenig herausschaut, indem sie den gefeierten Namen des Scott an der Stirn tragen und auf diese Art mehr Neugierde erregen könnten und mich bei Hinzufügung des englischen Textes auch in England berühmter machen würden."
Situation de la source
Vous trouverez ici quelques informations sur les sources : Thematisches Verzeichnis von Otto Erich Deutsch
La publication obtenue 1826 Matthias Artaria in Wien comme Opus 52 - 6 | Numéro de l'éditeur 813/814
Partitions
Version originale

