Fahrt zum Hades

D 526 Estate

Johann Baptist Mayrhofer 1787 - 1836

Artists: Peter Schöne - Baritone | Boris Cepeda - Piano

Recording: Tuesday, 09. June 2009 | Erfurt

Lyrics

Der Nachen dröhnt, Cypressen flüstern –
Horch, Geister reden schaurig drein;
Bald werd' ich am Gestad', dem düstern,
Weit von der schönen Erde seyn.

Da leuchten Sonne nicht, noch Sterne,
Da tönt kein Lied, da ist kein Freund.
Empfang die letzte Thräne, [Ferne{Schubert: o Ferne}]!
Die dieses müde Auge weint.

Schon [schaue ich die{Schubert: schau ich die blassen}] Danaiden,
Den fluchbeladnen Tantalus;
Es murmelt todesschwangern Frieden,
Vergessenheit, dein alter Fluß.

Vergessen nenn' ich zwiefach Sterben,
Was ich mit höchster Kraft gewann,
Verlieren – wieder es erwerben –
Wann enden diese Qualen? wann?

Johann Baptist Mayrhofer
Ergänzte Fotografie nach der Sepiazeichnung in Schwinds 'Schubertabend'
Österreichische Nationalbibliothek - Public domain

About poem

The poem Fahrt zum Hades by Johann Baptist Mayrhofer was published in the year 1824 in Gedichte von Johann Mayrhofer, Wien, Verlag Friedrich Volke, 1824. It can be found on page 155.

Digital copy online

About music

Written: January 1817
Publishing (announced): 12. July 1832
Original key:  D   minor
Songtype: through-composed
Key recorded:  D   minor
Schubert's residence 1817

Mayrhofer war ein enger Freund Franz Schuberts und wohnte drei Jahre von 1819-1821 gemeinsam mit ihm in einer Wohngemeinschaft. Er schreibt am 23. Februar 1829 im Neuen Archiv für Geschichte, Staatenkunde, Literatur und Kunst in seinen Erinnerungen an Franz Schubert:

"Mein Verhältniß mit Franz Schubert wurde dadurch eingeleitet, daß ihm ein Jugendfreund das Gedicht „am See" – es ist das vierte in dem bei Volke 1824 erschienenen Bändchen – zur Komposition übergab. An des Freundes Hand betrat 1814 Schubert das Zimmer, welches wir 5 Jahre später gemeinsam bewohnen sollten. Es befindet sich in der Wipplingerstraße (heute Nr.2).
(...)
Dieses Grundgefühl, und die Liebe für Dichtung und Tonkunſt machten unser Verhältniß inniger; ich dichtete,er komponierte, was ich gedichtet, und wovon Vieles seinen Melodien Entstehung, Fortbildung und Verbreitung verdankt." 4

Dieser engen Beziehung verdanken wir 47 Gedichtvertonungen durch Schubert.

Franz Schubert war knapp 20 Jahre alt, als er dieses Lied schrieb.

Source situation

Here you can find some informations about sources: Thematisches Verzeichnis von Otto Erich Deutsch

The publication procured 1832 A. Diabelli & Co. in Wien as Nachlass - 18 | Publisher Number 4018

About publishing

Cover sheet Estate 18 4.1
Cover sheet Wiener Zeitung 12. July 1832 4.2

Scores

Old Schubert Edition, Series  XX, Vol. 05 № 297
New Schubert Edition  IV, Vol. 11
Friedlaender Edition  Bd. 5 » 94

Original version PDF Thumbnail First edition PDF Thumbnail
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