Schubert's Places of Life
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Right side 1824 (Artaria & Co. Publisher, Latest Plan of the Main and Residence City of Vienna and its suburbs, 1824, Wien Museum Inv.-Nr. 95562, CC0)
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Nußdorfer Str. 54, Wien
Franz Theodor Florian Schubert, Vater von Franz Schubert wurde im Jahr 1786 Schullehrer im Himmelpfortgrund 42 im Haus "Zum roten Krebs" (ab 1795 lautet die Nr. 72). Hier lebte und unterrichtete er, bis er sich 1801 ein neues Schulgebäude in der Säulengasse Nr. 3 kaufen konnte.
Im Haus am Himmelpfortgrund 42 wurden ihm von seiner Frau Elisabeth zwölf Kinder geboren. Franz Schubert war das zehnte davon. Das zehnte.? In neuesten Veröffentlichungen wurde doch bewiesen, dass Schubert das dreizehnte Kind von Elisabeth geb. Vietz war.
Das ist korrekt, denn die ersten drei Kinder wurden nicht im Himmelfpfortgrund 42 geboren, sondern eines in Lichtental 133 und zwei in der Lichtental 152. Von den insgesamt fünfzehn Kindern, denen Elisabeth das Leben schenkte, erreichten nur fünf das Erwachsenenalter.
Wer einmal in Schuberts Geburtshaus war, gewinnt schnell einen Eindruck der Enge, die dort geherrscht haben muss.
Elternhaus
Elternhaus
Elternhaus
Säulengasse 3, Wien
Schubert lebte hier von Herbst 1801 bis Herbst 1808, von Herbst 1813 bis Herbst 1816 und Ende 1817.
Hierbei handelt es sich um das Schulhaus, das die Eltern Schubert erworben haben und in dem sich im Erdgeschoss die Schule befand, in der der Vater unterrichtete.
In der Säulengasse entstanden mehr als 350 Kompositionen Schuberts.
Elternhaus
Elternhaus
Universitätsplatz, Wien
Im Herbst 1808 wurde Schubert in das kaiserlich-königliche Stadtkonvikt aufgenommen. Er lebte dort bis zum Herbst 1813 und wurde unter anderem von Antonio Salieri unterrichtet
Host Stadtkonvikt
Prometheus Landstrasse 1.JPG. (2020, October 25). Wikimedia Commons Retrieved 08:43, April 27, 2023
Erdbergstr. 17, Wien
Schubert wohnte im Frühjahr 1816 vorübergehend im Hause des Universitätsprofessors Heinrich Joseph Watteroth, dem auch die verschollene Prometeus-Kantate (aufgeführt im Garten des Hauses am 24. Juli 1816) gewidmet ist, mit der Schubert zum ersten Mal Geld als Komponist verdiente.
Josef von Spaun hatte dort ein Zimmer, in welchem Schubert unterkam.8.1
Host Heinrich Joseph Watteroth
Prometheus Landstrasse 1.JPG. (2020, October 25). Wikimedia Commons Retrieved 08:43, April 27, 2023
Host Heinrich Joseph Watteroth
August Stauda (Fotograf), 3., Erdbergstraße 17, 19 - Geschäftslokal , um 1900, Wien Museum Inv.-Nr. 106264/3, CC0
Franz Holluber (Fotograf), 1., Landskrongasse 5 - Wildpretmarkt 9 - "Winterhaus", "Winter-Bierhaus" - Blick durch die Landskrongasse Richtung Tuchlauben - Fassadenansicht, 1902 (Aufnahme), Wien Museum Inv.-Nr. 77501/89, CC0
Tuchlauben 20, Wien
Von Herbst 1816 bis August 1817 wohnte Schubert hier bei seinem Freund Franz von Schober, der ihn vielfach unterstützte. 8.1
Das Haus, in dem die beiden wohnten nannte sich "Haus zum Winter", wegen einer vermummten Bauernfigur, die 1700 am Haus angebracht wurde. 8.2
Host Franz von Schober
Franz Holluber (Fotograf), 1., Landskrongasse 5 - Wildpretmarkt 9 - "Winterhaus", "Winter-Bierhaus" - Blick durch die Landskrongasse Richtung Tuchlauben - Fassadenansicht, 1902 (Aufnahme), Wien Museum Inv.-Nr. 77501/89, CC0
Host Franz von Schober
August Stauda (Fotograf), 1., Tuchlauben 20 / Landskrongasse - Fassadendetail , um 1898, Wien Museum Inv.-Nr. 24073, CC0
Host Franz von Schober
August Stauda (Fotograf), 1., Tuchlauben 20 / Landskrongasse - Fassadendetail , um 1898, Wien Museum Inv.-Nr. 24073, CC0
August Stauda (Fotograf), 9., Grünentorgasse 9-11, um 1905, Wien Museum Inv.-Nr. 29981, CC0
Grünentorgasse 11, Wien
Schubert war immer wieder Gast im eigenen Elternhaus, auch wenn er nicht mehr als Hilfslehrer beim Vater arbeitete. Anfang 1818 kam er hierher, bevor er im Sommer zum ersten Mal nach Zseliz zum Grafen Esterházy aufbrach. Im Herbst 1822 wohnte er wieder hier, bevor er 1823 eine Reise nach Oberösterreich antrat. Im Oktober 1824 war er erneut zu Gast im Elternhaus und blieb dort bis Februar 1825. 8.1
Die Schule wurde 1913 abgerissen und eine neue Schule wurde an dieser Stelle errichtet.
Elternhaus
August Stauda (Fotograf), 9., Grünentorgasse 9-11, um 1905, Wien Museum Inv.-Nr. 29981, CC0
Schloß Zelez (Zeliezovce) 2024
Schubertova 230/27, 937 01 Želiezovce, Schloß Zseliz
Zusammenfassung
Schubert verbrachte die Sommer 1818 und 1824 auf Einladung des Grafen Johann Karl Esterházy in Zseliz. Dort unterrichtete er die Comtessen Marie und Caroline Esterházy als Musiklehrer. 8.1
Schuberts einzige Auslandsreisen führten ihn beide Male für etwa sechs Monate nach Zseliz. Während seines ersten Aufenthalts wohnte er im Inspectorat (dem sogenannten Eulenhaus), beim zweiten Mal im erweiterten Schlossbau.
Ausführungen
1818
Im Sommer 1818, trat Schubert seine erste Auslandsreise an. Auf Einladung von Graf János Károly (Johann-Karl) Esterházy de Galántha verbrachte er ca. sechs Monate auf Schloß Zseliz, damals Ungarn, um dessen Töchter zu unterrichten. Heute heißt der Ort Želiezovce und liegt in der Slowakei.
Mit dieser Reise entkam Schubert den Zwängen, die durch seine Rückkehr ins Elternhaus und den Schuldienst in der zweiten Hälfte des Jahres 1817 entstanden waren. In Zseliz hatte er viel Zeit und komponierte relativ wenig, insbesondere im Vergleich zu seinem produktiven Schaffensrausch in den Jahren 1815/1816. Dennoch scheint er selbst eine neue Frische gespürt zu haben, wie aus einem verloren gegangenen Brief aus Zelez(sic!) vom 3. August 1818 an seine Freunde hervorgeht:
Liebste, theuerste Freunde!
Wie könnte ich euch vergessen, euch, die ihr mir alles seyd! Spaun, Schober, Mayrhofer, Senn wie geht es Euch, lebt ihr wohl? Ich befinde mich recht wohl. Ich lebe und componire wie ein Gott, als wenn es so seyn müßte. Mayrhofer's „Einsamkeit" ist fertig, und wie ich glaube, so ist's mein Bestes, was ich gemacht habe, denn ich war ja obne Sorge. (…) 8.2
Weitere Details dieser Zeit offenbaren sich in seinen Briefen, wie etwa dem an Schober und die anderen Freunde vom 8. September:
Lieber Schober! Lieber Spaun! Lieber Mayrhofer! Lieber Senn! Lieber Streinsberg! Lieber Wayß! Lieber Weidlich!
Wie unendlich mich eure Briefe sammt u. sonders freuten, ist nicht auszusprechen!
Ich war eben bey einer Ochsen- u. Kuh-Licitation, als man mir euren wohlbeleibten Brief überreichte. Ich brach ihn, u. ein lautes Freudengeschrey erhob ich, als ich den Nahmen Schober erblickte. Unter immerwährendem Gelächter u. kindischer Freude las ich sie in einem benachbarten Zimmer. Es war mir, als hielt ich meine theuren Freunde selbst in Händen. Doch ich will euch in aller Ordnung antworten:
Lieber Schobert!
Ich sehe denn schon, es bleibt bey dieser Nahmens Verwandlung. Also, lieber Schobert Dein Brief war mir von Anfang bis zum Ende sehr lieb u. kostbar, besonders aber das letzte Blatt. Ja ja das letzte Blatt setzte mich in volles Entzücken, du bist ein göttlicher Kerl (versteht sich im schwedischen) u, glaub es mir, Freund, du wirst nicht unterliegen, denn dein Sinn für die Kunst ist der reinste, wahrste, den man sich denken kann.
Dß du diese Veränderung eine kleine nanntest, gefiel mir recht wohl, du standst ja schon lange mit einem Fuße in unserer Hölle. - Daß die Operisten in Wien jetzt so dumm sind, u. die schönsten Opern ohne meiner aufführen, versetzt mich in eine kleine Wuth. Denn in Zeléz muß ich mir selbst alles sein. Compositeur, Redacteur, Autiteur u. was weiß ich noch alles. Für das Wahre der Kunst fühlt hier keine Seele, höchstens dann u. wann (wenn ich nicht irre) die Gräfinn. Ich bin also allein mit meiner Geliebten, u. muß sie in mein Zimmer, in mein Klavier, in meine Brust verbergen. Obwohl mich dieses öfters traurig macht, so hebt es mich auf der andern Seite desto mehr empor.
Fürchtet euch also nicht, dß ich länger ausbleiben werde, als es die strengste Nothwendigkeit erfordert. Mehrere Lieder entstanden unter der Zeit, wie ich hoffe, sehr gelungene. (…) 8.3
Während des ersten Aufenthalts in Zseliz schrieb Schubert u.a. folgende Lieder:
Die Einsamkeit, D 620
Der Blumenbrief, D 622
Das Marienbild, D 623
Blondel zu Marien, D 626
Das Abendrot, D 627
Alle entstanden 1818.
1824
Im Sommer 1824 kehrte Schubert ein zweites und letztes Mal nach Zseliz zurück. Auch beim zweiten Aufenthalt entging Schubert offenbar mit der Reise nach Zseliz zumindest für ein paar Monate der Rückkehr ins Vaterhaus. Ab Oktober 1824 wohnte er danach jedenfalls im Schulhaus in der Roßau.
Der zweite Aufenthalt Schuberts in Zseliz erschien dem Komponisten wie eine erwachsen gewordene Kopie seines jugendlichen ersten Aufenthalts im Jahr 1818. Am :
Geliebtester Bruder!
Daß es mich wirklich etwas kränkte, daß ich sowohl von Haus als auch von Dir erst so spät ein Schreiben bekam, kannst Du mir aufs Wort glauben. (…) Damit Dich diese Zeilen nicht vielleicht verführen, zu glauben, ich sey nicht wohl, oder nicht heiteren Gemüthes, so beeile ich mich, Dich des Gegentheils zu versichern.
Freylich ists nicht mehr jene glückliche Zeit, in der uns jeder Gegenstand mit einer jugendlichen Glorie umgeben scheint, sondern jenes fatale Erkennen einer miserablen Wirklichkeit, die ich mir durch meine Phantasie (Gott sey's gedankt) so viel als möglich zu verschönern suche. Man glaubt an dem Orte, wo man einst glücklicher war, hänge das Glück, indem es doch nur in uns selbst ist, u. so erfuhr ich zwar eine unangenehme Täuschung u. sah eine schon in Steyer gemachte Erfahrung hier erneut, doch bin ich jetzt mehr im Stande Glück u. Ruhe in mir selbst zu finden als damals. (…) 8.4
Doch obwohl er beim zweiten Mal sogar im Schloss wohnen und an der gräflichen Tafel speisen durfte und obwohl mit Carl Freiherr von Schönstein (der im August nach Zseliz kam und Schubert am 16. Oktober 1824 vorzeitig wieder mit nach Wien nahm, weil dieser glaubte, vergiftet worden zu sein) und der erwachsen gewordenen Caroline Esterhazy Ablenkung vorhanden war, sehnte sich Schubert nach Wien zurück zu den Freunden.
An Moritz von Schwind schreibt er im August 1824:
Lieber Swind!
Endlich ein Brief von Schubert, wirst Du sagen, nach 3 Monathen! (…) Ich bin noch immer Gottlob gesund u. würde mich hier recht wohl befinden, hätt' ich Dich, Schober u. Kupelwieser bey mir, so aber verspüre ich trotz des anziehenden bewußten Sternes manchmahl eine verfluchte Sehnsucht nach Wien. Mit Ende Septemb. hoffe ich Dich wieder zu sehn. (…) 8.5
An Franz von Schober ergehen am 21. September folgende Zeilen:
Lieber Schober!
Ich höre, Du bist nicht glücklich? mußt den Taumel Deiner Verzweiflung ausschlafen?
So schrieb mir Swind. (…) Ich möchte mit Göthe ausrufen: „Wer bringt nur eine Stunde jener holden Zeit zurück!" (Vgl. Erster Verlust D 226) (…) Nun sitz ich allein hier im tiefen Ungarlande in das ich mich leider zum zten Mahle locken ließ, ohne auch nur einen Menschen zu haben, mit dem ich ein gescheidtes Wort reden könnte. Ich habe seit der Zeit, daß Du weg bist, beynahe gar keine Lieder componirt, aber mich in einigen Instrumental-Sachen versucht. Was mit meinen Opern geschehen wird, weiß der Himel! (…) 8.6
Während seiner beiden Aufenthalte komponierte Schubert natürlich einige andere Werke, er "componire wie ein Gott", hatte er ja selbst geschrieben. Insgesamt blieb seine Produktivität weit hinter früheren Jahren zurück. Unter den wenigen komponierten Werken aus Zseliz finden sich die „Deutsche Trauermesse“ für seinen Bruder Ferdinand und zahlreiche Stücke für Klavier zu vier Händen, was sich aus seiner Tätigkeit als Klavierlehrer der Esterházy-Kinder erklärt.
Im Sommer 2024 reiste ich dorthin, um das leider immer noch stark verfallene, aber dafür kostengünstig zu besuchende Schloss sowie das sogenannte Eulenhaus, in dem Schubert während seines ersten Aufenthalts wohnte, zu besichtigen. Ich habe mich gefragt, was er in dieser ganzen Zeit sonst gemacht hat, abgesehen von den wenigen Unterrichtsstunden, die er hauptsächlich Marie und Caroline Esterházy erteilte. Pavel Polka, der Museumsleiter des Schubertmuseums in Želiezovce, erzählte mir, dass Schubert oft aus Langeweile oder Neugier zu Fuß in nahegelegene Dörfer gegangen sei. Dort sollen sich auch deutschsprachige Soldaten auf der Durchreise befunden haben, denn Schubert konnte kaum Ungarisch. Auf dem Land (was ich selbst erlebt habe) kommt man noch heute nicht einmal mit Englisch weiter. Vielleicht ist die Komposition der „Einsamkeit" nicht ohne Grund genau dort entstanden.
Es war sehr interessant, vor Ort den Spuren Schuberts zu folgen. Ich würde sogar behaupten (und ich war mittlerweile an fast allen Orten, die Schubert in seinem kurzen Leben besucht hat), dass man an keinem anderen Ort der Schubert-Zeit so nahe kommt wie im heutigen Želiezovce. Im Schlosspark hat sich wenig verändert, und sogar das Verfallene des Schlosses (das sicher bald renoviert sein wird: Reconstruction of the manor house) atmet den Geist des frühen 19. Jahrhunderts.
Das Schloss ist (Stand 2024) wie erwähnt stark verfallen, wird aber derzeit mithilfe norwegischer und liechtensteinischer Gelder restauriert. Das Dach ist bereits fertiggestellt, ebenso der Saal, in dem Schubert maßgeblich musizierte.
Host Graf Johann Karl Esterházy
Schloß Zelez (Zeliezovce) 2024
Host Graf Johann Karl Esterházy
Schloß Zelez (Zeliezovce) 2024
Host Graf Johann Karl Esterházy
Eulenhaus 2024
Host Graf Johann Karl Esterházy
Schloß Zelez Innenhof (Zeliezovce) 2024
Leopold Weiß (Fotograf), Rundansicht der Stadt Wien, aufgenommen vom Stephansturm, 1. Teil, 1860, Wien Museum Inv.-Nr. 19540/2, CC0
Wipplingerstr. 2, Wien
Von Herbst 1818 bis Ende 1820 lebte Schubert zusammen mit seinem Freund Johann Mayrhofer in der Wipplinger Str. Schubert war in dieser Zeit sehr produktiv und komponierte täglich von sechs Uhr morgens bis ein Uhr nachmittags. 8.1
Es hat sich aus der Zeit ein Gemälde des Malers Rudolf von Alt (1812–1905) erhalten, dass in Vaduz im Museum hängt. 8.2
Auf dem Grundstück wurde gemeinsam mit den umliegenden Gebäuden um 1850 ein einziges neues Haus errichtet, das um 1900 wieder abgerissen und neu gebaut wurde.8.1
Host Johann Mayrhofer
Leopold Weiß (Fotograf), Rundansicht der Stadt Wien, aufgenommen vom Stephansturm, 1. Teil, 1860, Wien Museum Inv.-Nr. 19540/2, CC0
Host Johann Mayrhofer
Verlag bzw. k. u. k. Universitätsbuchhandlung R. Lechner (Wilh. Müller) (Fotograf, Verleger), 1., Hoher Markt, allg. - Vermählungsbrunnen - Blick in Richtung Wipplingerstraße - Markt, um 1890, Wien Museum Inv.-Nr. 79000/6442 CC0
Host Johann Mayrhofer
Stadtplatz 34 Steyr DSC 2803w.jpg. (2022, December 9). Wikimedia Commons. Retrieved 09:29, May 2, 2023
Stadtplatz Nr. 34, Steyr
Schubert weilte in den Sommern 1819, 1823 und 1825 in Steyr auf Einladung von Johann Michael Vogl, der seine Theaterferien gern in seiner Heimat verbrachte.
1819 lebte er beim Berggerichtsadvokat Dr. Albert Schellmann. Er schwärmt für die hübschen 8 Töchter des Hauses und hält sich ebenfalls oft im Hause Josef von Kollers auf, wie folgender Brief vom 13.Juli 1819 aus Steyr an seinen Bruder Ferdinand bezeugt:
Lieber Bruder!
Ich glaube wohl, daß Dich dieser Brief in Wien treffen wird und Du Dich gesund befindest. Ich schreibe Dir eigentlich, mir das Stabat mater, welches wir hier aufführen wollen19, so bald als möglich zu schicken. Ich befinde mich bis jetzt recht wohl, nur will das Wetter nicht günstig sein. Es war hier gestern den 12. ein sehr starkes Gewitter, welches in Steyr einschlug, ein Mädchen tödtete und zwei Männer am Arme lähmte. In dem Hause, wo ich wohne, befinden sich acht Mädchen, beinahe alle hübsch. Du siehst, daß man zu thun hat. Die Tochter des Herrn v. Koller, bei dem ich und Vogl täglich speisen, ist sehr hübsch, spielt brav Clavier und wird verschiedene meiner Lieder singen.
Ich bitte Dich, beiliegenden Brief weiter zu fördern. Du siehst, daß ich nicht gar so treulos bin, als Du vielleicht glaubst.
Grüße mir Eltern und Geschwister, Deine Frau und alle Bekannten. Vergesse ja nicht auf das Stabat mater.
Dein ewig treuer Bruder
Franz.
Die Gegend um Steyr ist über allen Begriff schön. 8.1
Host Albert Schellmann
Stadtplatz 34 Steyr DSC 2803w.jpg. (2022, December 9). Wikimedia Commons. Retrieved 09:29, May 2, 2023
Host Albert Schellmann
Steyr Stadtplatz 11.JPG. (2021, August 7). Wikimedia Commons. Retrieved 09:51, May 2, 2023
Schloss Ochsenburg.jpg. (2021, March 12). Wikimedia Commons. Retrieved 10:58, April 28, 2023
3151 St. Pölten, St. Pölten / Schloß Ochsenburg
Schubert, Schober und Schwind waren im Spätsommer/Herbst 1821 für etwa einen Monat zu Gast auf Schloss Ochsenburg in St. Pölten. In einem Brief Schobers an Josef von Spaun beschreibt Schober, wie sie gemeinsam an der Oper Alfonso und Estrella gearbeitet haben. Auch einige Schubertiaden mit den üblichen Gästen, die auch in Wien anzutreffen waren, gab es bei diesem Aufenthalt auf Schloss Ochsenburg. 8.1
Host Johann Nepomuk Ritter von Dankesreither
Schloss Ochsenburg.jpg. (2021, March 12). Wikimedia Commons. Retrieved 10:58, April 28, 2023
Host Johann Nepomuk Ritter von Dankesreither
File:Schloss Ochsenburg Eingang.JPG. (2021, August 7). Wikimedia Commons. Retrieved 11:00, April 28, 2023
8.1 Austria Forum - Ochsneburg, Otto Erich Deutsch: Schubert. Die Dokumente seines Lebens, Kassel 1964. S. 140,
Deutsch's Postkartenverlag (Hersteller), Wien. Wipplingerstrasse mit hoher Brücke vom Tiefen Graben aus., 1904, Wien Museum Inv.-Nr. 183235, CC0
Wipplingerstr. 21, Wien
Bevor Schubert im Herbst 1821 seine Reise nach St. Pölten antrat, wohnte er zum ersten Mal allein. Auf dem Grundstück stand vorher das Theatiner-Kloster 8.1
Host
Deutsch's Postkartenverlag (Hersteller), Wien. Wipplingerstrasse mit hoher Brücke vom Tiefen Graben aus., 1904, Wien Museum Inv.-Nr. 183235, CC0
Host
Salomon Kleiner (Zeichner), Johann August Corvinus (Kupferstecher), Johann Andreas d. Ä. Pfeffel (Verleger), "Die Regulirte Geistliche, P.P. Theatiner genandt" (Theatinerkloster; Hohe Brücke über den tiefen Graben, Wipplingerstraße), aus: Wahrhafte und genaue Abbildung (...), 1. Teil, Abb. 31, 1724, Wien Museum Inv.-Nr. 105765/33, CC0
8.1 Otto Erich Deutsch: Schubert. Die Dokumente seines Lebens, Kassel 1964. S. 590
Spiegelgasse 9, Wien
Schubert lebte hier mit Franz v. Schober in der neuen Wohnung der Familie Schober im Göttweigerhof. Heute ist dort eine Gedenktafel angebracht.
Die Anschrift findet sich im Addressen-Buch von Tonkünstlern , Dilettanten, Hof- Kammer - Theater - und Kirchen-Musikern , Vereinen , Lehr - und Pensions-Instituten , Bibliotheken zum Behufe der Tonkunst; k. k. privil. Kunst - und Musikalien-Handlungen , Instrumentenmachern , Geburts- ' und Sterbtagen vorzüglicher Tonkünstler rc., in Wien. Verfasst und herausgegeben von Anton Ziegler.
Host Franz von Schober
Host Franz von Schober
Host Franz von Schober
August Stauda (Fotograf), 1., Spiegelgasse 3-9 - Blick Richtung Graben
, um 1903, Wien Museum Inv.-Nr. 28297, CC0
k. k. Hof- und Staatsdruckerei Wien (Fotograf), Stadtbefestigung: Stubentor und Stubenbastei, 1857–1858, Wien Museum Inv.-Nr. 93065/46, CC0
Stubenbastei 14 / Krankenhaus, Wien
Schubert wohnte zu dieser Zeit mit Josef Huber, einem Freund Johann Mayrhofers. 8.1 & 8.2
Host Josef Huber
k. k. Hof- und Staatsdruckerei Wien (Fotograf), Stadtbefestigung: Stubentor und Stubenbastei, 1857–1858, Wien Museum Inv.-Nr. 93065/46, CC0
8.1 Otto Erich Deutsch: Schubert. Die Dokumente seines Lebens, Kassel 1964. S. 590
8.2 Kreissle von Hellborn, Heinrich: Franz Schubert. Wien: Carl Gerold's Sohn, 1865, S. 226-280
Verlagsanstalt "Grapha" Wien (Hersteller), Wien, Fruhwirth-Haus mit Karlskirche., um 1930, Wien Museum Inv.-Nr. 231286
Technikerstr. 9, Wien
Schubert wohnte mit einer Unterbrechung durch einen Aufenthalt in Währing im Fruhwirtschen Haus von Februar 1825 bis Sommer 1826. Den Sommer danach verbrachte er auf einer Reise durch Oberösterreich(Linz) bis nach Salzburg und Bad Gastein. Nebenan befand sich das sogenannte Mondscheinhaus. 8.1
Host Georg Kellner
Verlagsanstalt "Grapha" Wien (Hersteller), Wien, Fruhwirth-Haus mit Karlskirche., um 1930, Wien Museum Inv.-Nr. 231286
Jakob Schufried (Künstler), Blick auf Wien von der Türkenschanze, 1818, Wien Museum Inv.-Nr. 166653, CC BY 4.0
Währing, Wien
Schubert hielt sich im Frühjahr und Sommer vorübergehend in Währing bei Moritz von Schwind und Franz von Schober auf.
Host Schwind und Schober
Jakob Schufried (Künstler), Blick auf Wien von der Türkenschanze, 1818, Wien Museum Inv.-Nr. 166653, CC BY 4.0
8.1 Otto Erich Deutsch: Schubert. Die Dokumente seines Lebens, Kassel 1964. S. 591
Michael Frankenstein & Comp. (Fotoatelier), 1., Bäckerstraße - allg. - Blick in Richtung Lugeck, um 1890, Wien Museum Inv.-Nr. 79000/1790
Bäckerstr. 6, Wien
Schubert wohnte hier im Herbst 1826 bei seinem Freund und Förderer Franz von Schober. Einen Eindruck von der Bäckerstr. allerdings etwa 65 Jahre später gibt das folgende Bild.
Host Franz von Schober
Michael Frankenstein & Comp. (Fotoatelier), 1., Bäckerstraße - allg. - Blick in Richtung Lugeck, um 1890, Wien Museum Inv.-Nr. 79000/1790
Anton Siegl (Siegel) (Künstler), "Münzgraben (beim) Karolinentor (mit dem) Erdödi Gartl 1819", 1819, Wien Museum Inv.-Nr. 33169, CC BY 4.0
Bastei beim Karolinentor, Wien
Schubert wohnte Ende 1826 bis etwa März 1827 in einem Quartier beim Karolinentor in der Bastei (Stadtmauer der inneren Stadt Wiens).
Wie es dort zu Schuberts Zeit in etwa ausgesehen haben mag, kann man auf dem Bild aus 1819 erahnen. 8.1
Host
Anton Siegl (Siegel) (Künstler), "Münzgraben (beim) Karolinentor (mit dem) Erdödi Gartl 1819", 1819, Wien Museum Inv.-Nr. 33169, CC BY 4.0
8.1 Otto Erich Deutsch: Schubert. Die Dokumente seines Lebens, Kassel 1964.
Tuchlauben 14, Wien
Von März 1827 bis August 1828 lebte Schubert mit Unterbrechungen wiederholt bei Franz von Schober. Er komponierte in dieser Zeit u.a. die Winterreise und den Schwanengesang.
Otto Erich Deutsch schreibt, dass Schubert dort zwei Zimmer und eine Musikkammer zur Verfügung hatte.
Das jetzige Haus ist ein Neubau.
Host Franz von Schober
Carl (Karl) Ledermann jun. (Hersteller), 17., Dornbach - Dornbacher Straße - mit Hotel "Kaiserin von Österreich" und Restaurant "Zur goldenen Waldschnepfe", Ansichtskarte, 1901 (Gebrauch), Wien Museum Inv.-Nr. 93740/404, CC0
Dornbacherstr. 101, Dornbach
Schubert wohnte von Mai bis Juni 1827 vorübergehend im Gasthof zur Kaiserin von Österreich. 5.1
Im Mai war er auch im Schloss Eisenstadt (Schloss Esterházy) zu Gast. 5.2
Host
Carl (Karl) Ledermann jun. (Hersteller), 17., Dornbach - Dornbacher Straße - mit Hotel "Kaiserin von Österreich" und Restaurant "Zur goldenen Waldschnepfe", Ansichtskarte, 1901 (Gebrauch), Wien Museum Inv.-Nr. 93740/404, CC0
5.1Wien Geschichte Wiki -> Schubert-Gedenkstätten
5.2 Otto Erich Deutsch: Schubert. Die Dokumente seines Lebens, Kassel 1964. S.430ff.
Neuer Thonethof, Herrengasse 28, Graz - Bild 1.jpg(2020, October 26). Wikimedia Commons. Retrieved 21:15, May 2, 2023
Herrengasse 28, Graz
Schubert reiste 1827 zum letzten Mal aus Wien – diesmal nach Graz. Diese Reise war schon länger geplant und wurde durch verschiedene Ursachen um mehr als ein Jahr aufgeschoben, wie Johann Baptist Jenger in einem Brief an Marie Pachler vermerkt:
Vielleicht geschieht es noch im Herbst, und kann ich nicht fort, so kommt doch ganz gewiß Freund Schubert und der Maler Teltscher, welche beide sich bei[397] Ihnen, gnädige Frau, vorstellen werden.« Schubert kam aber nicht und Jenger vertröstete wieder auf das nächste Jahr. In einem Brief vom 29. December 1826 schreibt er: »Freund Schubert hat sich's bestimmt vorgenommen, künftiges Jahr nach Graz zu reisen; doch wenn er nicht mit mir kommt, so geschieht es wieder nicht – wie heuer. 8.1
Schubert wohnte von 3.–20. September 1827 bei Familie Pachler in Graz, unternahm jedoch auf dieser Reise auch Ausflüge mit der Familie aufs Hallerschlössel und auf Schloss Wildbach (10. bis 12. September 1827).8.2 & 8.3
Host Familie Pachler
Neuer Thonethof, Herrengasse 28, Graz - Bild 1.jpg(2020, October 26). Wikimedia Commons. Retrieved 21:15, May 2, 2023
Host Familie Pachler
Graz-Hallerschloss-Rückseite.JPG (2022, November 13). Wikimedia Commons. Retrieved 21:20, May 2, 2023
Host Familie Pachler
Schloss Wildbach Deutschlandsberg2.jpg(2021, August 7). Wikimedia Commons. Retrieved 21:21, May 2, 2023
Kettenbrückengasse 6, Wien
Von September bis November 1828, also in den letzten drei Monaten seines Lebens lebte Schubert bei seinem Bruder Ferdinand im neu erbauten Haus in der heutigen Kettenbrückengasse 6. Hier starb Schubert am 19. November 1828.
Der erste Biograph Heinrich Kreissle von Hellborn schrieb in seinem 1865 erschienenen Buch:
Am Vorabende seines Hinscheidens rief er seinen Bruder mit den Worten: »Ferdinand! Halte Dein Ohr zu meinem Munde« an das Bett hin, und sagte dann ganz geheimnißvoll: »Du, was geschieht denn mit mir?!« – Dieser antwortete: »Lieber Franz! Man ist sehr dafür besorgt, Dich wieder herzustellen, und der Arzt versichert auch, Du werdest bald wieder gesund werden, nur mußt Du Dich fleißig im Bette halten!« – Den ganzen Tag hindurch wollte er heraus, und immer war er der Meinung, als wäre er in einem fremden Zimmer. Ein Paar Stunden später erschien der Arzt, der ihm auf ähnliche Art zuredete. Schubert aber sah diesem starr in's Auge, griff mit matter Hand an die Wand, und sagte langsam und mit Ernst: »Hier, hier ist mein Ende«.8.1
Host Ferdinand Schubert
Host Ferdinand Schubert
Landstr. 15, Linz
Schubert weilte mehrfach in Linz. So zumindest in den Jahren 1819, 1823, 1825.
Aus Linz schreibt Schubert am 19. August 1819:
Lieber Mayrhofer!
Wenn es Dir so gut geht wie mir, so bist Du recht gesund. Ich befinde mich gegenwärtig in Linz, war bei den Spauns, traf Kenner, Kreil und Forstmayer, lernte Spaun's Mutter kennen und den Ottenwald, dem ich sein von mir componirtes Wiegenlied sang. In Steyr hab ich mich und werd' mich noch sehr gut unterhalten. Die Gegend ist himmlisch, auch bei Linz ist es sehr schön. Wir, d.h. Vogl und ich, werden nächster Tage nach Salzburg reisen. Wie freu' ich mich nach –. Den Ueberbringer dieses Briefes, einen Studenten von Kremsmünster, Namens Kahl, welcher durch Wien nach Idria zu seinen Eltern reist, empfehle ich Dir sehr, und bitte Dich, ihm durch die Tage, die er hier zubringt, mein Bett zu überlassen. Ueberhaupt wünsche ich, daß Du Dich seiner freundschaftlich annimmst, denn er ist ein sehr braver, lieber Mensch.
Die Frau v. S. lasse ich herzlich grüßen. – Hast Du schon was gemacht? Ich will's hoffen. – Vogl's Geburtsfest feierten wir mit einer von Stadler gedichteten und von mir componirten Cantate, die recht gut ausfiel. Jetzt lebe wohl bis auf den halben September.Dein Freund Franz Schubert. 8.1
An Joseph v. Spaun ergeht am 7. Dezember 1822 folgender Brief:
Ich hoffe Dir durch die Dedication dieser drey Lieder eine kleine Freude zu machen, die Du aber so sehr an mir verdient hast, dass ich Dir wirklich und ex officio eine ungeheure machen sollte und auch würde, wenn ich es im Stande wäre. Auch wirst Du mit der Wahl derselben zufrieden sein, indem ich die wählte, die Du selbst angegeben hast. Nebst diesem Heft erscheinen zu gleicher Zeit noch 2 andere, wovon eines schon gestochen ist, und ich Dir auch ein Exemplar beygelegt habe, und das andere eben gestochen wird. Das erste von diesen enthält, wie Du sehen wirst, die 3 Gesänge des Harfners, wovon das 2te: Wer nie sein Brot mit Thränen aß, neu ist, und ist dem Bischof von St. Pölten gewidmet, das andere enthält, wie Du nicht sehen wirst, die Suleika und Geheimes, und ist dem Schober dedicirt. Nebst diesem habe ich auch eine Fantasie für's Pianoforte auf 2 Hände componirt, welche ebenfalls im Stich erscheint und einem reichen Particulier gewidmet ist. Auch habe ich einige neue Lieder von Göthe componirt, als: der Musensohn, an die Entfernte, am Flusse, und Willkommen und Abschied. — Mit der Oper ist es in Wien nichts, ich habe sie zurück begehrt und erhalten, auch ist Vogl wirklich vom Theater weg. Ich werde sie in Kurzem entweder nach Dresden, von wo ich vom Weber einen vielversprechenden Brief erhalten, oder nach Berlin schicken. — Meine Messe ist geendigt, und wird nächstens producirt werden; ich habe noch die alte Idee, sie dem Kaiser oder der Kaiserin zu weihen, da ich sie für gelungen halte. — Nun habe ich Dir alles, was ich von mir und meiner Musik Neues sagen konnte, gesagt, nun noch eins von einem andern. Libussa, eine große Oper von C. Kreutzer, ist dieser Tage zum erstenmahl gegeben worden, und gefiel. Besonders soll der 2te Akt schön seyn, ich habe nur den 1ten gehört, der mich kalt liess. Und nun, wie geht es Dir? Da ich gewiss hoffe, gut, so konnte ich wohl so spät fragen. Wie befindet sich Deine Familie? Was macht Streinsberg? Schreib mir das alles ja recht bald. Mir ging es sonst ziemlich gut, wenn mich nicht die schändliche Geschichte mit der Oper so kränkte. Mit Vogl habe ich, da er nun vom Theater weg ist, und ich also in dieser Hinsicht nicht genirt bin, wieder angebunden. Ich glaube sogar mit ihm oder nach ihm diesen Sommer wieder hinauf zu kommen; worauf ich mich recht freue, indem ich Dich und Deine Freunde wiedersehen werde. — Unser Zusammenleben in Wien ist jetzt recht angenehm, wir halten bei Schober wöchentlich 3mahl Lesungen und eine Schubertiade, wobey auch Bruchmann erscheint. Und nun, lieber Spaun, lebe recht wohl. Schreibe mir ja recht bald und recht viel, um die unausgefüllte Leere, welche mir Deine Abwesenheit immer machen wird, einigermassen zu tilgen. — Grüsse mir alle Deine Brüder, auch Deine Frau Schwester und Ottenwald recht herzlich, so wie Streinsbergner und andere mehr etc.
Dein treuer Freund Franz Schubert. 8.2
Am 28. Juli 1823 wird Schubert, der gemeinsam mit Vogl reist, durch Joseph v. Spaun und Albert Stadler in die Familie Hartmann eingeführt. Sie Söhne Hartmanns, studieren in Wien und führen beide Tagebuch, wodurch für diesen Abschnitt in Schuberts Leben ein umfangreicher Einblick möglich wird. 8.3
Am 21. Juli 1825 schreibt Schubert aus Linz an den nach Lemberg abberufenen Spaun:
Lieber Spaun!
Du kannst Dir denken, wie sehr mich das ärgern muß, daß ich in Linz einen Brief an Dich schreiben muß – nach Lemberg. Hol' der Teufel die infame Pflicht, die Freunde auseinander reißt, wenn sie kaum aus dem Kelch der Freundschaft genippt haben. Da sitz' ich in Linz und schwitz' mich halb tod in dieser schändlichen Hitz. Habe ein Heft neuer Lieder11 und Du bist nicht da. Schämst du Dich nicht? Linz ist ohne Dich wie ein Leib ohne Seele, wie ein Reiter ohne Kopf, wie eine Suppe ohne Salz. Wenn nicht der Jägermaier gutes Bier hätte und auf dem Schloßberg ein passabler Wein zu haben wäre, so müßte ich mich auf der Promenade aufhängen aus Schmerz über die entfloh'ne Linzer Seele. Du siehst, daß ich ordentlich ungerecht werde gegen das übrige Linzthum, indem ich doch in Deiner Mutter Hause, in der Mitte Deiner Schwestern, des Ottenwalt und Max recht vergnügt bin und aus den Leibern manches noch andern Linzers der Geist herauszublitzen scheint. Nur fürcht' ich, wird dieser Geist nach und nach verblitzen, und da möchte ich vor Unmuth zerplatzen. Ueberhaupt ist es ein wahres Elend, wie jetzt überall alles zur faden Prosa verknöchert, wie die meisten Leute dabei ruhig zusehen oder sich gar wohl dabei befinden, wie sie ganz gemächlich über den Schlamm in den Abgrund glitschen. Aufwärts geht's freilich schwerer, und doch wäre dies Gesindel leicht zu Paaren zu treiben, wenn nur von oben etwas geschehe.
Uebrigens lasse Dir kein graues Haar wachsen, daß Du so weit von uns bist; biete dem einfältigen Schicksal Trotz, laß Dein weiches Gemüth wie einen Blumengarten erblühen, daß Du in dem kalten Norden Wärme des Lebens verbreiten und Deine göttliche Abkunft beurkunden mögest.
Niederträchtig ist die Trauer, die ein edles Herz beschleicht; wirf sie von Dir und zertritt den Geier, der sich in Deine Seele hineinfrißt.
Von Schober höre ich, daß er nach Wien zurückkommen soll. Nun frag ich, was wird er da machen? Indessen freue ich mich doch sehr auf ihn, ich hoffe, er wird wieder ein etwas lebendigeres und gescheidteres Wesen in die zwar sehr zusammengeschmolzene Gesellschaft hineinbringen.
Ich bin seit 20. Mai in Oberösterreich und ärgerte mich, als ich erfuhr, daß Du ein paar Tage zuvor von Linz abgereist bist. Ich hätte Dich so gerne noch einmal gesehen, ehe Du Dich dem polnischen Teufel überliefert hast.
In Steyr hielt ich mich nur vier Tage auf, worauf wir (Vogl und ich) nach Gmunden gingen, wo wir sechs volle Wochen recht angenehm zubrachten. Wir waren bei Traweger einloschirt, der ein prächtiges Fortepiano besitzt und, wie du weißt, ein großer Verehrer meiner Wenigkeit ist. Ich lebte da sehr angenehm und ungenirt. Bei Hofrath von Schiller wurde viel musicirt, unter andern auch einige von meinen neuen Liedern aus W. Scott's ›Fräulein vom See‹, von welchen besonders die Hymne allgemein ansprach.
Daß Du mit dem jungen Mozart zusammenkommst, freut mich recht. Grüße ihn von mir.Nun lebe wohl mein lieber Spaun, denke öfters an Deinen aufrichtigen Freund
Franz Schubert.
Schreibe mir doch nach Steyr. 8.4
Host Joseph von Spaun
8.1 Kreissle von Hellborn, Heinrich, Schubert Franz, 1865, Wien C. Gerold's Sohn S. 159
8.2Walter Dahms: Schubert 1918, Berlin Schuster & Loeffler, S.125f.
8.3Linzer Tages-Post Jhg 1915, Ausgabe vom 3. April S. 18
8.4 Kreissle von Hellborn, Heinrich, Schubert Franz, 1865, Wien C. Gerold's Sohn S. 341
File:Schuberthaus in Steyr.jpg. (2023, February 15). Wikimedia Commons. Retrieved 12:52, May 2, 2023
Stadtplatz 16, Steyr
Laut Schuberts engem Freund Albert Stadler, wohnte Schubert 1825 bei seinem Besuch in Steyr gemeinsam mit Johann Michael Vogl im Haus am Stadtplatz 16 bei Sylvester Paumgartner. Sicher ist auch, dass in diesem Hause Schubertiaden stattgefunden haben, denn Albert Stalder berichtet uns:
Silvester Paumgartner war ein großer Gönner und Mäzen der Tonkünstler im vollsten Sinn des Wortes. Vermöglich und unverehelicht bewohnte er sein eigenes Haus ganz allein. Der erste Stock enthielt seine Wohnung mit einem eigenen dekorierten Musikzimmer für fast tägliche Übungen und kleinere Abend-Gesellschaften. Im zweiten Stock befand sich ein mit Emblemen der Kunst geschmückter Salon für die größeren und zahlreich besuchten Produktionen um die Mittagszeit. In diesen Räumen entzückten uns zumeist im Jahre 1819 Schuberts und Vogls Töne, die aber der gute Paumgartner von den letzteren, der nicht immer gleich gelaunt und disponiert war, nicht selten erbetteln musste. Da hätte man eine Stecknadel fallen hören, Paumgartner litt auch nie irgend eine Unruhe während der Musik. Dafür aber wurden die Gäste an den Abenden nach der Produktion in jeder Beziehung reichlich entschädigt.
Ein großer Musikalienkasten barg einen wahren Schatz an klassischen und zum Teil auch modernen Werken. Jeder echte Tonkünstler und Musikfreund fand in seinem Haus Zutritt und freundliche Aufnahme.
(...) Vogl bewohnte den Musiksalon im zweiten Stock und Schubert ein anderes, nahe gelegenes Zimmer. Es kann wohl als sicher angenommen werden, dass sie auch bei ihrem wiederholten Erscheinen in Steyr jedesmal bei Paumgartner logierten. 8.1
Host Silvester Paumgartner
File:Schuberthaus in Steyr.jpg. (2023, February 15). Wikimedia Commons. Retrieved 12:52, May 2, 2023
Host Silvester Paumgartner
File:Gedenkplakette am Steyrer Schuberthaus.jpg. (2022, April 17). Wikimedia Commons. Retrieved 12:50, May 2, 2023
8.1 Amtsblatt der Stadt Steyr 7/1966 S. 3
Moritz v. Schwind, 1820, Ballspiel in Atzenbrugg, Wikimedia.org
Schloss Atzenbrugg, Atzenbrugg
Für die Jahre 1820 und 1822 und wahrscheinlich auch 1823 sind Schubertiaden auf Schloss Atzenbrugg mit Schubert am Klavier und Ausflüge des Kreises um Schubert auf das Schloss überliefert. Davon zeugt unter anderem das von Kupelwieser 1821 erstellte Aquarell, dass ein sogenanntes Gesellschaftsspiel zeigt, wobei Schubert vorn am Klavier zu sehen ist.
Host Joseph Derffel
Moritz v. Schwind, 1820, Ballspiel in Atzenbrugg, Wikimedia.org
Host Joseph Derffel
Leopold Kupelwieser, "Gesellschaftsspiel der Schubertianer in Atzenbrugg", 1821, Wien Museum Inv.-Nr. 18752, CC0
Eulenhaus 2024
Schubertova 230/27, 937 01 Želiezovce, Schloß Zseliz
Zusammenfassung
Schubert verbrachte die Sommer 1818 und 1824 auf Einladung des Grafen Johann Karl Esterházy in Zseliz. Dort unterrichtete er die Comtessen Marie und Caroline Esterházy als Musiklehrer. 8.1
Schuberts einzige Auslandsreisen führten ihn beide Male für etwa sechs Monate nach Zseliz. Während seines ersten Aufenthalts wohnte er im Inspectorat (dem sogenannten Eulenhaus), beim zweiten Mal im erweiterten Schlossbau.
Ausführungen
1818
Im Sommer 1818, trat Schubert seine erste Auslandsreise an. Auf Einladung von Graf János Károly (Johann-Karl) Esterházy de Galántha verbrachte er ca. sechs Monate auf Schloß Zseliz, damals Ungarn, um dessen Töchter zu unterrichten. Heute heißt der Ort Želiezovce und liegt in der Slowakei.
Mit dieser Reise entkam Schubert den Zwängen, die durch seine Rückkehr ins Elternhaus und den Schuldienst in der zweiten Hälfte des Jahres 1817 entstanden waren. In Zseliz hatte er viel Zeit und komponierte relativ wenig, insbesondere im Vergleich zu seinem produktiven Schaffensrausch in den Jahren 1815/1816. Dennoch scheint er selbst eine neue Frische gespürt zu haben, wie aus einem verloren gegangenen Brief aus Zelez(sic!) vom 3. August 1818 an seine Freunde hervorgeht:
Liebste, theuerste Freunde!
Wie könnte ich euch vergessen, euch, die ihr mir alles seyd! Spaun, Schober, Mayrhofer, Senn wie geht es Euch, lebt ihr wohl? Ich befinde mich recht wohl. Ich lebe und componire wie ein Gott, als wenn es so seyn müßte. Mayrhofer's „Einsamkeit" ist fertig, und wie ich glaube, so ist's mein Bestes, was ich gemacht habe, denn ich war ja obne Sorge. (…) 8.2
Weitere Details dieser Zeit offenbaren sich in seinen Briefen, wie etwa dem an Schober und die anderen Freunde vom 8. September:
Lieber Schober! Lieber Spaun! Lieber Mayrhofer! Lieber Senn! Lieber Streinsberg! Lieber Wayß! Lieber Weidlich!
Wie unendlich mich eure Briefe sammt u. sonders freuten, ist nicht auszusprechen!
Ich war eben bey einer Ochsen- u. Kuh-Licitation, als man mir euren wohlbeleibten Brief überreichte. Ich brach ihn, u. ein lautes Freudengeschrey erhob ich, als ich den Nahmen Schober erblickte. Unter immerwährendem Gelächter u. kindischer Freude las ich sie in einem benachbarten Zimmer. Es war mir, als hielt ich meine theuren Freunde selbst in Händen. Doch ich will euch in aller Ordnung antworten:
Lieber Schobert!
Ich sehe denn schon, es bleibt bey dieser Nahmens Verwandlung. Also, lieber Schobert Dein Brief war mir von Anfang bis zum Ende sehr lieb u. kostbar, besonders aber das letzte Blatt. Ja ja das letzte Blatt setzte mich in volles Entzücken, du bist ein göttlicher Kerl (versteht sich im schwedischen) u, glaub es mir, Freund, du wirst nicht unterliegen, denn dein Sinn für die Kunst ist der reinste, wahrste, den man sich denken kann.
Dß du diese Veränderung eine kleine nanntest, gefiel mir recht wohl, du standst ja schon lange mit einem Fuße in unserer Hölle. - Daß die Operisten in Wien jetzt so dumm sind, u. die schönsten Opern ohne meiner aufführen, versetzt mich in eine kleine Wuth. Denn in Zeléz muß ich mir selbst alles sein. Compositeur, Redacteur, Autiteur u. was weiß ich noch alles. Für das Wahre der Kunst fühlt hier keine Seele, höchstens dann u. wann (wenn ich nicht irre) die Gräfinn. Ich bin also allein mit meiner Geliebten, u. muß sie in mein Zimmer, in mein Klavier, in meine Brust verbergen. Obwohl mich dieses öfters traurig macht, so hebt es mich auf der andern Seite desto mehr empor.
Fürchtet euch also nicht, dß ich länger ausbleiben werde, als es die strengste Nothwendigkeit erfordert. Mehrere Lieder entstanden unter der Zeit, wie ich hoffe, sehr gelungene. (…) 8.3
Während des ersten Aufenthalts in Zseliz schrieb Schubert u.a. folgende Lieder:
Die Einsamkeit, D 620
Der Blumenbrief, D 622
Das Marienbild, D 623
Blondel zu Marien, D 626
Das Abendrot, D 627
Alle entstanden 1818.
1824
Im Sommer 1824 kehrte Schubert ein zweites und letztes Mal nach Zseliz zurück. Auch beim zweiten Aufenthalt entging Schubert offenbar mit der Reise nach Zseliz zumindest für ein paar Monate der Rückkehr ins Vaterhaus. Ab Oktober 1824 wohnte er danach jedenfalls im Schulhaus in der Roßau.
Der zweite Aufenthalt Schuberts in Zseliz erschien dem Komponisten wie eine erwachsen gewordene Kopie seines jugendlichen ersten Aufenthalts im Jahr 1818. Am :
Geliebtester Bruder!
Daß es mich wirklich etwas kränkte, daß ich sowohl von Haus als auch von Dir erst so spät ein Schreiben bekam, kannst Du mir aufs Wort glauben. (…) Damit Dich diese Zeilen nicht vielleicht verführen, zu glauben, ich sey nicht wohl, oder nicht heiteren Gemüthes, so beeile ich mich, Dich des Gegentheils zu versichern.
Freylich ists nicht mehr jene glückliche Zeit, in der uns jeder Gegenstand mit einer jugendlichen Glorie umgeben scheint, sondern jenes fatale Erkennen einer miserablen Wirklichkeit, die ich mir durch meine Phantasie (Gott sey's gedankt) so viel als möglich zu verschönern suche. Man glaubt an dem Orte, wo man einst glücklicher war, hänge das Glück, indem es doch nur in uns selbst ist, u. so erfuhr ich zwar eine unangenehme Täuschung u. sah eine schon in Steyer gemachte Erfahrung hier erneut, doch bin ich jetzt mehr im Stande Glück u. Ruhe in mir selbst zu finden als damals. (…) 8.4
Doch obwohl er beim zweiten Mal sogar im Schloss wohnen und an der gräflichen Tafel speisen durfte und obwohl mit Carl Freiherr von Schönstein (der im August nach Zseliz kam und Schubert am 16. Oktober 1824 vorzeitig wieder mit nach Wien nahm, weil dieser glaubte, vergiftet worden zu sein) und der erwachsen gewordenen Caroline Esterhazy Ablenkung vorhanden war, sehnte sich Schubert nach Wien zurück zu den Freunden.
An Moritz von Schwind schreibt er im August 1824:
Lieber Swind!
Endlich ein Brief von Schubert, wirst Du sagen, nach 3 Monathen! (…) Ich bin noch immer Gottlob gesund u. würde mich hier recht wohl befinden, hätt' ich Dich, Schober u. Kupelwieser bey mir, so aber verspüre ich trotz des anziehenden bewußten Sternes manchmahl eine verfluchte Sehnsucht nach Wien. Mit Ende Septemb. hoffe ich Dich wieder zu sehn. (…) 8.5
An Franz von Schober ergehen am 21. September folgende Zeilen:
Lieber Schober!
Ich höre, Du bist nicht glücklich? mußt den Taumel Deiner Verzweiflung ausschlafen?
So schrieb mir Swind. (…) Ich möchte mit Göthe ausrufen: „Wer bringt nur eine Stunde jener holden Zeit zurück!" (Vgl. Erster Verlust D 226) (…) Nun sitz ich allein hier im tiefen Ungarlande in das ich mich leider zum zten Mahle locken ließ, ohne auch nur einen Menschen zu haben, mit dem ich ein gescheidtes Wort reden könnte. Ich habe seit der Zeit, daß Du weg bist, beynahe gar keine Lieder componirt, aber mich in einigen Instrumental-Sachen versucht. Was mit meinen Opern geschehen wird, weiß der Himel! (…) 8.6
Während seiner beiden Aufenthalte komponierte Schubert natürlich einige andere Werke, er "componire wie ein Gott", hatte er ja selbst geschrieben. Insgesamt blieb seine Produktivität weit hinter früheren Jahren zurück. Unter den wenigen komponierten Werken aus Zseliz finden sich die „Deutsche Trauermesse“ für seinen Bruder Ferdinand und zahlreiche Stücke für Klavier zu vier Händen, was sich aus seiner Tätigkeit als Klavierlehrer der Esterházy-Kinder erklärt.
Im Sommer 2024 reiste ich dorthin, um das leider immer noch stark verfallene, aber dafür kostengünstig zu besuchende Schloss sowie das sogenannte Eulenhaus, in dem Schubert während seines ersten Aufenthalts wohnte, zu besichtigen. Ich habe mich gefragt, was er in dieser ganzen Zeit sonst gemacht hat, abgesehen von den wenigen Unterrichtsstunden, die er hauptsächlich Marie und Caroline Esterházy erteilte. Pavel Polka, der Museumsleiter des Schubertmuseums in Želiezovce, erzählte mir, dass Schubert oft aus Langeweile oder Neugier zu Fuß in nahegelegene Dörfer gegangen sei. Dort sollen sich auch deutschsprachige Soldaten auf der Durchreise befunden haben, denn Schubert konnte kaum Ungarisch. Auf dem Land (was ich selbst erlebt habe) kommt man noch heute nicht einmal mit Englisch weiter. Vielleicht ist die Komposition der „Einsamkeit" nicht ohne Grund genau dort entstanden.
Es war sehr interessant, vor Ort den Spuren Schuberts zu folgen. Ich würde sogar behaupten (und ich war mittlerweile an fast allen Orten, die Schubert in seinem kurzen Leben besucht hat), dass man an keinem anderen Ort der Schubert-Zeit so nahe kommt wie im heutigen Želiezovce. Im Schlosspark hat sich wenig verändert, und sogar das Verfallene des Schlosses (das sicher bald renoviert sein wird: Reconstruction of the manor house) atmet den Geist des frühen 19. Jahrhunderts.
Das Schloss ist (Stand 2024) wie erwähnt stark verfallen, wird aber derzeit mithilfe norwegischer und liechtensteinischer Gelder restauriert. Das Dach ist bereits fertiggestellt, ebenso der Saal, in dem Schubert maßgeblich musizierte.
Host Graf Johann Karl Esterházy
Eulenhaus 2024
Host Graf Johann Karl Esterházy
Schubert-Denkmal vor dem Eulenhaus
Host Graf Johann Karl Esterházy
Schubert-Gedenktafel an der Fassade des Eulenhauses 2024