Artists: Peter Schöne - Baritone | Holger Berndsen - Piano
Recording: Saturday, 07. March 2015 | Würzburg
Lyrics
Es lockte schöne Wärme,
Mich an das Licht zu wagen,
Da brannten wilde Gluten;
Das muß ich ewig klagen.
Ich konnte lange blühen
In milden heitern Tagen;
Nun muß ich frühe welken,
Dem Leben schon entsagen.
Es kam die Morgenröte,
Da ließ ich alles Zagen
Und öffnete die Knospe,
Wo alle Reize lagen.
Ich konnte freundlich duften
Und meine Krone tragen,
Da ward zu heiß die Sonne,
Die muß ich drum verklagen.
Was soll der milde Abend?
Muß ich nun traurig fragen.
Er kann mich nicht mehr retten,
Die Schmerzen nicht verjagen.
Die Röte ist verblichen,
Bald wird mich Kälte nagen.
Mein kurzes junges Leben
Wollt' ich noch sterbend sagen.
About poem
Friedrich Schlegels Gedicht erschien 1802 im Musen-Almanach für das Jahr 1802. Herausgegeben von August Wilhelm Schlegel und Ludwig Tieck in der Cotta’schen Buchhandlung Tübingen.
Das Gedicht steht im ersten Teil der 2 x 10 Gedichte und 2 Prologe umfassenden Sammlung Abendröte.
Digitalisat auf books.google.com Seite 139-140
Weitere Ausgabe:
About music
Schubert vertonte 16 Gedichte von Schlegel. Die frühesten Kompositionen entstanden 1818, die letzte sieben Jahre später 1825. 11 Vertonungen sind Gedichte aus der Sammlung Abendröte, die zyklischen Charakter haben, auch wenn es keine eigentliche Handlung gibt. 2.1
Schlegel stellt den beiden Teilen seiner Sammlung Abendröte jeweils ein Motto voraus. Diese beiden Gedichte tragen keinen eigenen Titel. Schubert wählte für die Vertonung des Gedichts Tiefer sinket schon die Sonne die Überschrift des schlegelschen Zyklus - Abendröte.
Dies mag ein weiterer Hinweis darauf sein, dass Schubert hier zyklisch dachte.
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Source situation
Here you can find some informations about sources: Thematisches Verzeichnis von Otto Erich Deutsch
Manuscript location: Wienbibliothek im Rathaus der Stadt Wien
The publication procured 1822 Wiener Zeitschrift für Kunst, Literatur, Theater und Mode in Wien as Opus 73
Die Erstveröffentlichung geschah als Beilage zur Wiener Zeitschrift für Kunst, Literatur, Theater und Mode am 07.05.1822.
Ein weiteres Mal wurde das Lied als op. 73 von A. Diabelli & Co. am 16. Mai 1827 veröffentlicht.