Interpreten: Peter Schöne - Bariton | Olga Monakh - Klavier

Aufnahme: Donnerstag, 16. Mai 2013 | Berlin

Liedtext

Hörnerklänge rufen klagend
Aus des Forstes grüner Nacht,
In das Land der Liebe tragend,
Waltet ihre Zaubermacht
Selig, wer ein Herz gefunden,
Das sich liebend ihm ergab,
Mir ist jedes Glück entschwunden,
Denn die Teure deckt das Grab

Tönen aus des Waldes Gründen 
Hörnerklänge an mein Ohr, 
Glaub ich wieder sie zu finden, 
Zieht es mich zu ihr empor 
Jenseits wird sie mir erscheinen, 
Die sich liebend mir ergab,
O welch seliges Vereinen, 
Keine Schrecken hat das Grab!

Johann Baptist Mayrhofer
Ergänzte Fotografie nach der Sepiazeichnung in Schwinds 'Schubertabend'
Österreichische Nationalbibliothek - Public domain

Zum Text

Das Gedicht Trost ist nicht in den gedruckten Gedichten Mayrhofers zu finden. In Schuberts Manuskript ist nur die erste Strophe unterlegt, jedoch fordert Schubert eine Wiederholung des Liedes durch Wiederholungszeichen am Ende.
Die zweite Strophe könnte jedoch auch von einem anderen Dichter stammen.

Zur Musik

Komponiert: Oktober 1819
Veröffentlichung (angezeigt): 1844
Originaltonart:  Es - Dur
Liedform: Strophenlied
Aufnahmetonart:  C - Dur
Schuberts Wohnort 1819

Mayrhofer war ein enger Freund Franz Schuberts und wohnte drei Jahre von 1819-1821 gemeinsam mit ihm in einer Wohngemeinschaft. Er schreibt am 23. Februar 1829 im Neuen Archiv für Geschichte, Staatenkunde, Literatur und Kunst in seinen Erinnerungen an Franz Schubert:

Mein Verhältnis mit Franz Schubert wurde dadurch eingeleitet, daß ihm ein Jugendfreund das Gedicht „am See" – es ist das vierte in dem bei Volke 1824 erschienenen Bändchen – zur Komposition übergab. An des Freundes Hand betrat 1814 Schubert das Zimmer, welches wir 5 Jahre später gemeinsam bewohnen sollten. Es befindet sich in der Wipplingerstraße (heute Nr.2).
(...)
Dieses Grundgefühl, und die Liebe für Dichtung und Tonkunst machten unser Verhältnis inniger; ich dichtete,er komponirte, was ich gedichtet, und wovon Vieles seinen Melodien Entstehung, Fortbildung und Verbreitung verdankt. 2.1

Dieser engen Beziehung verdanken wir 47 Gedichtvertonungen durch Schubert.

Schubert war 22 Jahre alt, als er dieses Lied schrieb.

Quellenlage

Informationen zur Quellenlage (Manuskripte etc.) finden Sie hier: Thematisches Verzeichnis von Otto Erich Deutsch

Ort des Manuskripts: Bibliothèque nationale de France

Die Veröffentlichung besorgte 1844 A. Diabelli & Co. in Wien als Nachlass - 44 | Verlagsnummer 8821

Das Manuskript des Liedes liegt in der Bibliothèke nationale de France. Es kann online studiert werden.

Die Erstveröffentlichung besorgte Cappi & Diabelli als Nachlass-Lieferung 44, VN 8821

Zur Veröffentlichung

Deckblatt Nachlass 44 4.1

Noten

Alte Gesamtausgabe, Serie  XX, Bd. 06 № 367
Neue Schubert-Ausgabe  IV, Bd. 12
Friedlaender Edition  Bd. 6 » 38

Originalversion des Liedes PDF Thumbnail Erstdruck PDF Thumbnail
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