Interpreten: Peter Schöne - Bariton | Holger Berndsen - Klavier

Aufnahme: | Würzburg

Liedtext

Holder klingt der Vogelsang,
Wann die Engelreine,
Die mein Jünglingsherz bezwang,
Wandelt durch die Haine.

Röter blühet Tal und Au,
Grüner wird der Wasen,
Wo mir Blumen, rot und blau,
Ihre Hände lasen.

Ohne sie ist alles tot,
Welk sind Blüt' und Kräuter;
Und kein Frühlingsabendrot
Dünkt mir schön und heiter.

Traute, minnigliche Frau,
Wollest nimmer fliehen;
Daß mein Herz, gleich dieser Au,
Mög' in Wonne blühen!

Ludwig Christoph Heinrich Hölty
Stahlstich von Johann Christian Benjamin Gottschick
Österreichische Nationalbibliothek - Public domain

Zum Text

Ludwig Christoph Heinrich Hölty muss ein ungeheuer wissbegieriger Mensch gewesen sein. Schon als kleiner Junge las er alles, was er in die Hände bekam. Man sagt, er sei ein sehr hübscher Junge gewesen. Jedoch wurde er von Blattern entstellt genau in der Woche, in der auch seine Mutter an Schwindsucht starb. Er selbst durfte kaum 28 Jahre alt werden, als auch ihn die Schwindsucht hinweg raffte. 1.1

Mit 25 Jahren schrieb er 1773 das Gedicht Minnelied, welches Johann Heinrich Voß in einer eigenen Bearbeitung im Gedichtband aus dem Jahr 1804 auf Seite 175f. veröffentlichte. 1.2

Zur Musik

Komponiert: Mai 1816
Veröffentlichung (angezeigt): 1885
Originaltonart:  E - Dur
Liedform: Strophenlied
Aufnahmetonart:  C - Dur
Schuberts Wohnort 1816

Schubert hat in seinen beiden produktivsten Jahren 1815 und 1816, zählt man alle laut Deutsch-Verzeichnis vorliegenden Lieder, Fassungen, Bearbeitungen und Entwürfe zusammen, insgesamt 40 mal Texte von Hölty vertont.
Unter diesen Vertonungen findet sich unter anderem eines der bekanntesten Schubertlieder - die Seligkeit D433.

Quellenlage

Informationen zur Quellenlage (Manuskripte etc.) finden Sie hier: Thematisches Verzeichnis von Otto Erich Deutsch

Die Veröffentlichung besorgte 1885 Max Friedlaender (C.F.Peters) in Leipzig

Das Manuskript stand am 25. Mai 2001 für 79,668 EUR zum Verkauf bei Sotheby's New York.

Am 24. September 2020 stand es erneut auf zvab.com zum Verkauf für 95.000 €.

Screenshot aus zvab.com, abgerufen am 24. September 2020 um 16:30 Uhr:

Aus den Angaben des Verkäufers geht hervor, dass sich auf dem Manuskript auch das Lied Die frühe Liebe D 430 befindet.

Kritischer Bericht von Friedländer in der Erstausgabe.

Noten

Alte Gesamtausgabe, Serie  XX, Bd. 04 № 221
Neue Schubert-Ausgabe  IV, Bd. 10
Friedlaender Edition  Bd. 7 » 10

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