Interpreten: Peter Schöne - Bariton | Holger Berndsen - Klavier
Aufnahme: Freitag, 26. August 2016 | Würzburg
Liedtext
Laßt mich, ob ich auch still verglüh',
Laßt mich nur stille gehn;
Sie seh' ich spät, Sie seh' ich früh
Und ewig vor mir stehn.
Was ladet ihr zur Ruh' mich ein?
Sie nahm die Ruh' mir fort;
Und wo Sie ist, da muß ich seyn,
Hier sey es oder dort.
Zürnt diesem armen Herzen nicht,
Es hat nur einen Fehl:
Treu muß es schlagen bis es bricht,
Und hat deß nimmer Hehl.
Laßt mich, ich denke doch nur Sie;
In Ihr nur denke ich;
Ja! ohne Sie wär' ich einst nie
Bei Engeln ewiglich.
Im Leben denn und auch im Tod',
Im Himmel, so wie hier,
Im Glück und in der Trennung Noth
Gehör' ich einzig Ihr.
Gabriele. Ein Roman 1821
Zum Text
Johanna Schopenhauer schreibt im Vorwort ihres Romans:
Uebrigens fühle ich mich in meinem Gewissen verpflichtet, zu bekennen, daß mir die Gabe des Gesanges vom Himmel versagt ward und daß daher die in diesem Buche enthaltnen Gedichte nicht von mir sind. Ich danke sie einem Freunde, den ich gern von der Welt nenne. Friedrich von Gertstenbergk, von dem wir schon so manches schöne Lied, so manche zarte Dichtung mit Dank und Freude empfingen, der Verfasser der »kaledonischen Erzählungen« und der »Phalänen« steuerte meine Gabriele mit diesem Schmucke aus.
Geschrieben zu Weimar am ersten Pfingstfeiertage 1819.
Johanna Schopenhauer.
Das Gedicht Hippolits Lied von Georg Friedrich von Gerstenbergk wurde veröffentlicht im Jahr 1821 in Gabriele. Ein Roman von Johanna Schopenhauer. In drei Theilen. Dritter Theil. Leipzig: F. A. Brockhaus. Es findet sich auf Seite 146.
Zur Musik
Quellenlage
Informationen zur Quellenlage (Manuskripte etc.) finden Sie hier: Thematisches Verzeichnis von Otto Erich Deutsch
Ort des Manuskripts: Wienbibliothek im Rathaus der Stadt Wien
Die Veröffentlichung besorgte 1830 A. Diabelli & Co. in Wien als Nachlass - 7 | Verlagsnummer 3704
Noten
Originalversion des Liedes