Interpreten: Peter Schöne - Bariton | Olga Monakh - Klavier
Aufnahme: Samstag, 25. August 2012 | Berlin
Liedtext
Schlagt mein ganzes Glück in Splitter,
Nehmt mir alle Habe gleich,
Lasset mir nur meine [Zither{Schubert: Zitter}],
Und ich bleibe froh und reich.
Wenn des Grames Wolken ziehen,
Haucht sie Trost in meine Brust,
Und aus ihrem Golde blühen
Alle Blumen meiner Lust.
Will die Liebe nicht gewähren,
Freundschaft brechen ihre Pflicht,
Kann ich beide stolz entbehren,
Aber meine [Zither{Schubert: Zitter}] nicht.
Reißet meines Lebens Sehne,
Wird sie mir ein Kissen sein,
lullen mich die süßen Töne
In den letzten Schlummer ein.
In den Grund des Tannenhaines
Senkt mich leise dann hinab;
Und statt eines Leichensteines
Stellt die [Zither{Schubert: Zitter}] auf mein Grab,
Daß ich, wenn zum stillen Reigen,
Aus des Todes dunklem Bann,
Mitternachts die Geister steigen,
Ihre Saiten rühren kann.
Zum Text
Schlechta gab das Gedicht vermutlich handschriftlich an Schubert.
Das Gedicht Des Sängers Habe von Franz Xaver Schlechta von Wschehrd wurde veröffentlicht im Jahr 1876 in Ephemeren Dichtungen von weiland Franz Freiherrn von Schlechta-Wssehrd, Zweite Auflage Wien Pest Leipzig A Hartleben’s Verlag. Es findet sich auf Seite 30.
Zur Musik
Franz Xaver Schlechta von Wschehrd war als junger Mann Schüler im gleichen Konvikt wie Franz Schubert. Beide kannten sich und Franz Schlechta war beteiligt, als Schuberts erste Auftragskomposition, eine Kantate mit dem Namen Prometeus am 24. Juli 1816 uraufgeführt wurde. In der Wiener Allgemeinen Theaterzeitung vom 27. September 1817 erschien ein Lob-Gedicht Schlechtas auf Franz Schubert zu dieser Aufführung. Es handelt sich dabei um die erste Würdigung des Komponisten in der Öffentlichkeit. 2.1
An Herrn Franz Schubert.
(Als seine Cantate »Prometheus« aufgeführt ward.)
In der Töne tiefem Beben
Wie die Saiten jubelnd klangen,
Ist ein unbekanntes Leben
In der Brust mir aufgegangenIn dem Sturmeston der Lieder
Klagt der Menschheit jammernd Ach –
Kämpfend steigt Prometheus nieder,
Und das schwere Dunkel brach!Mich hats wunderbar erhoben
Und der Wehmuth neue Lust,
Wie ein schimmernd Licht von oben,
Kam in die bewegte BrustUnd in Thränen und Entzücken
Fühlte ich mein Herz zerstücken,
Jauchzend hätte ich mein Leben
Wie Prometheus hingegeben!Franz v. Schlechta
Quellenlage
Informationen zur Quellenlage (Manuskripte etc.) finden Sie hier: Thematisches Verzeichnis von Otto Erich Deutsch
Ort des Manuskripts: Bibliothèque nationale de France
Die Veröffentlichung besorgte 1830 A. Diabelli & Co. in Wien als Nachlass - 7 | Verlagsnummer 3704
Noten
Originalversion des Liedes