Interpreten: Peter Schöne - Bariton | Christoph Schnackertz - Klavier
Aufnahme: Mittwoch, 20. Juli 2011 | Erfurt
Liedtext
Es ist ein halbes Himmelreich,
Wenn, Paradiesesblumen gleich,
Aus Klee die Blumen dringen;
Und wenn die Vögel silberhell
Im Garten hier, und dort am Quell,
Auf Blütenbäumen singen.
Doch holder blüht ein edles Weib,
Von Seele gut und schön von Leib,
In frischer Jugendblüte.
Wir lassen alle Blumen stehn,
Das liebe Weibchen anzusehn
Und freun uns ihrer Güte.
Zum Text
Ludwig Christoph Heinrich Hölty muss ein ungeheuer wissbegieriger Mensch gewesen sein. Schon als kleiner Junge las er alles, was er in die Hände bekam. Man sagt, er sei ein sehr hübscher Junge gewesen. Jedoch wurde er von Blattern entstellt genau in der Woche, in der auch seine Mutter an Schwindsucht starb. Er selbst durfte kaum 28 Jahre alt werden, als auch ihn die Schwindsucht hinweg raffte. 1.1
Das vorliegende Gedicht schrieb Hölty 1773. Unter dem Titel Blumenlied erschien es zuerst in Gedichte von Ludewig Heinrich Christoph Hölty. Besorgt durch seine Freunde Friederich Leopold Grafen zu Stolberg und Johann Heinrich Voß. Hamburg, bei Carl Ernst Bohn. 1783, S. 152f.
Weitere Veröffentlichungen:
Hölty, Ludwig Christoph Heinrich, and Bauer, Bernhard Philipp VerlegerIn. Ludw. Heinr. Ch. Hölty's Gedichte. Neueste Auflage ed. Wien: Bey B. Ph. Bauer, 1816, S. 126.
Zur Musik
Schwärmerisches Strophenlied aus dem Jahr 1816. Die Begleitung, die an ein Lied von Mozart denken läßt, wird interessant an den Stellen, wo in der rechten Hand im Klavier die repetierten Oktaven fast wie Silberglöcklein aus der Zauberflöte klingen.
Schubert hat in seinen beiden produktivsten Jahren 1815 und 1816, zählt man alle laut Deutsch-Verzeichnis vorliegenden Lieder, Fassungen, Bearbeitungen und Entwürfe zusammen, insgesamt 40 mal Texte von Hölty vertont.
Unter diesen Vertonungen findet sich unter anderem eines der bekanntesten Schubertlieder - die Seligkeit D433.
Alle bisher eingespielten Hölty-Vertonungen auf dieser Webseite.
Quellenlage
Informationen zur Quellenlage (Manuskripte etc.) finden Sie hier: Thematisches Verzeichnis von Otto Erich Deutsch
Ort des Manuskripts: Österreichische Nationalbibliothek
Die Veröffentlichung besorgte 1887 Max Friedlaender (C.F.Peters) in Leipzig als Opus 1887 - 46
Das Manuskript liegt in der Österreichischen Nationalbiliothek.
Die Erstveröffentlichung besorgte Max Friedländer in seiner bei C.F.Peters 1885 herausgegebenen Ausgabe der Lieder Schuberts in Band VII Nr. 46.
Noten
Originalversion des Liedes

Quellen
2.1 Voss, Johann Heinrich: Gedichte von L.H.C.Hölty, Verlag Carl Ernst Bohn, Hamburg, 1804
4.1 Friedländer-Ausgabe Bd. VII
5.1Noten-Quelle auf imslp.org o.ä.: Blumenlied
6.1Textquelle und alternative Kompositionen: www.lieder.net
Geschrieben von: Peter Schöne