Interpreten: Peter Schöne - Bariton | Olga Monakh - Klavier
Aufnahme: Sonntag, 03. Oktober 2010 | Berlin
Liedtext
Keine Blumen blühn;
Nur das Wintergrün
Blickt durch Silberhüllen;
Nur das Fenster füllen
[Blümchen{Schubert Manuskript: Blumen}] roth und weiß,
Aufgeblüht aus Eis.
Ach! kein Vogelsang
Tönt mit frohem Klang;
Nur die Winterweise
Jener kleinen Meise,
Die am Fenster schwirrt,
Und um Futter girrt.
Minne flieht den Hain,
Wo die Vögelein
Sonst im grünen Schatten
Ihre Nester hatten;
Minne flieht den Hain,
Kehrt ins Zimmer ein.
Kalter Januar,
Hier werd' ich fürwahr,
Unter Minnespielen,
Deinen Frost nicht fühlen!
Walte immerdar,
Kalter Januar!
Zum Text
Ludwig Christoph Heinrich Hölty muss ein ungeheuer wissbegieriger Mensch gewesen sein. Schon als kleiner Junge las er alles, was er in die Hände bekam. Man sagt, er sei ein sehr hübscher Junge gewesen. Jedoch wurde er von Blattern entstellt genau in der Woche, in der auch seine Mutter an Schwindsucht starb. Er selbst durfte kaum 28 Jahre alt werden, als auch ihn die Schwindsucht hinweg raffte. 1.1
Das vorliegende Gedicht schrieb Hölty 1773. Unter dem Titel Winterlied erschien es nebst einer Vertonung durch Johann Friedrich Reichardt zuerst in Musenalmanach für das Jahr 1778 von den Verfassern des bisherigen Göttinger Musenalmanach hrsg. von Johann Heinrich Voss. S. 8f.
Verlag Carl Ernst Bohn
Weitere Veröffentlichungen:
Zur Musik
Schubert hat in seinen beiden produktivsten Jahren 1815 und 1816, zählt man alle laut Deutsch-Verzeichnis vorliegenden Lieder, Fassungen, Bearbeitungen und Entwürfe zusammen, insgesamt 40 mal Texte von Hölty vertont.
Unter diesen Vertonungen findet sich unter anderem eines der bekanntesten Schubertlieder - die Seligkeit D433.
Alle bisher eingespielten Hölty-Vertonungen auf dieser Webseite.
Quellenlage
Informationen zur Quellenlage (Manuskripte etc.) finden Sie hier: Thematisches Verzeichnis von Otto Erich Deutsch
Ort des Manuskripts: Library of Congress
Die Veröffentlichung besorgte 1895 Eusebius Mandyczewski in Alte Gesamtausgabe (Breitkopf&Härtel) in Leipzig
Ein Manuskript liegt in der Library of Congress Washington D.C.
Die Veröffentlichung besorgte Eusebius Mandyczewski im Rahmen der Alten Gesamtausgabe 1895 Serie XX, Bd. 4 Nr. 220.
Noten
Originalversion des Liedes
