Auf dem See

Zweite Fassung

D 543 Opus 92 - 2

Johann Wolfgang von Goethe 1970 - 1970

Interpreten: Peter Schöne - Bariton | Boris Cepeda - Klavier

Aufnahme: Dienstag, 03. Februar 2009 | Erfurt

Liedtext

Und frische Nahrung, neues Blut
Saug' ich aus freier Welt;
Wie ist Natur so hold und gut,
Die mich am Busen hält!
Die Welle wieget unsern Kahn
Im Rudertakt hinauf,
Und Berge, wolkig himmelan,
Begegnen unserm Lauf.

Aug', mein Aug', was sinkst du nieder?
Goldne Träume, kommt ihr wieder?
Weg, du Traum! so Gold du bist;
Hier auch Lieb' und Leben ist.

Auf der Welle blinken
Tausend schwebende Sterne,
Weiche Nebel trinken
Rings die thürmende Ferne;
Morgenwind umflügelt
Die beschattete Bucht,
Und im See bespiegelt
Sich die reifende Frucht.

Johann Wolfgang von Goethe
Ölgemälde 1834 von Johann Josef Schmeller
Wikimedia.org - Public domain

Zum Text

Das Gedicht Auf dem See von Johann Wolfgang von Goethe wurde veröffentlicht im Jahr 1789 in Goethe's Schriften Band 8 bei Georg Joachim Göschen. Es findet sich auf Seite 144f..

Digitalisat online

Weitere Veröffentlichungen:

Goethe's Werke, Vollständige Ausgabe letzter Hand, Zweiter Band, Stuttgart und Tübingen, 1827, Seite 78f.

Digitalisat online

Zur Musik

Komponiert: März 1817
Veröffentlichung (angezeigt): 11. Juli 1828
Originaltonart:  Es - Dur
Liedform: durchkomponiert
Aufnahmetonart:  C - Dur
Schuberts Wohnort 1817

Das Verhältnis zwischen Schubert und Goethe war ambivalent. Während Schubert den 47 Jahre älteren Meister verehrte, hat Letzterer ihn kaum beachtet. Obwohl Goethe einige von Schuberts vertonten Gedichte durch eine Sendung Joseph von Spauns erhielt, gelang es dem Jüngeren nicht, mit seinen Kompositionen bis zu Goethe durchzudringen. Zu fremd waren den Ohren des alten Meisters der Klassik die neuen Klänge. 2.1
1830, zwei Jahre nach Schuberts Tod, soll Goethe den Erlkönig, gesungen von Wilhelmine Schröder-Devrient gehört haben. Ob ihm tatsächlich die Komposition, oder das junge Mädchen gefallen hat, bleibt dahingestellt. 2.2

Schubert vertonte 62 Texte von Goethe, manche sogar mehrmals. Am Ende liegen uns heute fast 80 Kompositionen vor. Viele davon sind Lieder. Einige für mehrere Stimmen und Instrumente.

Schubert war 25 Jahre alt, als er dieses Lied schrieb.

Quellenlage

Informationen zur Quellenlage (Manuskripte etc.) finden Sie hier: Thematisches Verzeichnis von Otto Erich Deutsch

Die Veröffentlichung besorgte 1828 M.J.Leidesdorf in Wien als Opus 92 - 2 | Verlagsnummer 1014

Zur Veröffentlichung

Deckblatt Opus 92 4.1
Deckblatt Wiener Zeitung 11. Juli 1828 4.2

Noten

Alte Gesamtausgabe, Serie  XX, Bd. 05 № 310
Neue Schubert-Ausgabe  IV, Bd. 05
Friedlaender Edition  Bd. 2 » 172
Bärenreiter Urtext Edition  Bd. 3 » 150

Originalversion des Liedes PDF Thumbnail Erstdruck PDF Thumbnail
Zurück zu den Liedern