An die Laute

D 905 Opus 81 - 2

Friedrich Rochlitz 1769 - 1842

Interpreten: Peter Schöne - Bariton | Boris Cepeda - Klavier

Aufnahme: Dienstag, 03. Februar 2009 | Erfurt

Liedtext

Leiser, leiser, kleine Laute,
Flüstre, was ich dir vertraute,
Dort zu jenem Fenster hin!
Wie die Wellen sanfter Lüfte,
Mondenglanz und Blumendüfte,
Send' es der Gebieterin!

Neidisch sind des Nachbars Söhne,
Und im Fenster jener Schöne
Flimmert noch ein einsam Licht.
Drum noch leiser, kleine Laute;
Dich vernehme die Vertraute,
Nachbarn aber, – Nachbarn nicht!

Friedrich Rochlitz
Aquarell von Veit Hanns Schnorr von Carlosfeld
Wikimedia.org - Public domain

Zum Text

Friedrich Rochlitz schrieb 1803 im Alter von 34 Jahren sein Gedicht An die Laute.

Das Gedicht An die Laute von Friedrich Rochlitz wurde veröffentlicht im Jahr 1805 in Glycine von Friedrich Rochlitz. Erster Theil. Züllichau und Freystadt bey Darnmann. Es findet sich auf Seite 235f..

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Weitere Veröffentlichungen:

Auswahl des Besten aus Friedrich Rochlitz' sämmtlichen Schriften, vom Verfasser veranstaltet, verbessert und herausgegeben. In sechs Bänden. Vierter Band. Züllichau, in der Darnmannschen Buchhandlung., 1822, Seite 163f.

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Zur Musik

Komponiert: Januar 1827
Veröffentlichung (angezeigt): 28. Mai 1827
Originaltonart:  D - Dur
Liedform: Strophenlied mit Variation
Aufnahmetonart:  C - Dur
Schuberts Wohnort 1827

Franz Schubert und Friedrich Rochlitz sind sich 1822 in Wien begegnet. Schubert, der bereits 1812 eine seiner ersten Liederkompositionen auf ein Gedicht von Rochlitz schrieb (Klaglied D 23), verfasste 1827 drei weitere Rochlitz-Lieder.

Die drei Lieder aus op. 81 sind allesamt Abend- bzw. Nachtlieder. Alinde D 904 eröffnet dieses Opus. Es folgt An die Laute D 905 und Zur guten Nacht D 903, einem Lied für Bariton und Männerchor,

Die Texte stammen für alle drei Lieder von Rochlitz und uns ist bekannt, dass Rochlitz die Lieder durch den Verleger Tobias Haslinger kennenlernte, der op. 81 auch Rochlitz widmete. Rochlitz hatte als Dank einen längeren Brief an Schubert geschrieben und sich für die Vertonungen seiner Texte bedankt. Ebenso empfahl er ihm ein längeres Gedicht von sich zur Vertonung und machte auch gleich ein paar Vorschläge, wie die Vertonung am besten wäre. Schubert hatte nur eine zurückhaltende Antwort parat.

Aus der Berliner allgemeinen musikalischen Zeitung vom 14. Mai 1828 

 Von Herrn Schubert ist man schon richtige Auffassung der Gedichte und meist originelle Behandlung derselben gewohnt; auch in diesen Liedern bewährt er sich als vorzüglichen Liederkomponisten. (…)
  Nr. 2 "An die Laute" ist bei weitem schwächer als oben angezeigtes (…)

Quellenlage

Informationen zur Quellenlage (Manuskripte etc.) finden Sie hier: Thematisches Verzeichnis von Otto Erich Deutsch

Ort des Manuskripts: Wienbibliothek im Rathaus der Stadt Wien

Die Veröffentlichung besorgte 1827 Tobias Haslinger in Wien als Opus 81 - 2 | Verlagsnummer 5029

Zur Veröffentlichung

Deckblatt Opus 81 4.1
Deckblatt Wiener Zeitung 28. Mai 1827 4.2

Noten

Alte Gesamtausgabe, Serie  XX, Bd. 04 № 288
Neue Schubert-Ausgabe  IV, Bd. 04
Friedlaender Edition  Bd. 4 » 62
Bärenreiter Urtext Edition  Bd. 3 » 18

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