Am Grabe Anselmos

Zweite Fassung

D 504

Matthias Claudius 1740 - 1815

Interpreten: Peter Schöne - Bariton | Boris Cepeda - Klavier

Aufnahme: Mittwoch, 14. Januar 2009 | Berlin

Liedtext

Daß ich dich verloren habe,
Daß du nicht mehr bist,
Ach, daß hier in diesem Grabe
Mein Anselmo ist,
Das ist mein Schmerz! das ist mein Schmerz!!! –
Seht, [wir liebten uns, wir]1.1 Beide,
Und, so lang' ich bin kommt Freude
Niemals wieder in mein Herz.

1.1 Schubert: "wie liebten wir uns"

Matthias Claudius
Portrait von Friederike Leisching
Wikimedia.org - Public domain

Zum Text

Matthias Claudius veröffentlichte das Gedicht in der Zeitschrift Der Deutsche, sonst Wandsbecker Bothe am Mittwoch, den 1. September 1773 unter dem Titel Bey dem Grabe Anselmo's. Ein Digitalisat des Erstdruck dieser Veröffentlichung kann online recherchiert werden.1.1

Zur Musik

Komponiert: 4. November 1816
Veröffentlichung (angezeigt): 1970
Originaltonart:  es - moll
Liedform: A-B-A'
Aufnahmetonart:  C - Dur
Schuberts Wohnort 1816

Schubert schrieb das Lied im Alter von 19 Jahren.

Quellenlage

Informationen zur Quellenlage (Manuskripte etc.) finden Sie hier: Thematisches Verzeichnis von Otto Erich Deutsch

Das Lied existiert in zwei Fassungen, die sich nur geringfügig unterscheiden. Die erste Fassung finden Sie hier:
Am Grabe Anselmos - erste Fassung

Das Autograph der zweiten Fassung findet sich im Liederalbum der Therese Grob mit der Überschrift Bey Anselmo's Grabe. Der 17jährige Schubert verehrte die ein Jahr jüngere Therese, die in der Uraufführung seiner ersten Messe in F so schön den Solo-Sopran sang. So gelangten einige seiner Lieder in ihr Liederalbum. Pater Reinhard van Hoorickx veröffentlichte im Januar 1967 ein Facsimile, welches sich in Kopie in verschiedenen Bibliotheken finden lässt.

Die Veröffentlichung der zweiten Fassung geschah im Rahmen der NGA 1970.

Die Veröffentlichung der ersten Fassung besorgte Cappi und Diabelli angezeigt am 23. August 1821
Memnon D 541
Antigone und Oedip D 542
und Am Grabe Anselmo's D 504

Der Erstdruck liegt als Digitalisat in der Österreichischen Nationalbibliothek vor:4.1

 

Aus der amtlichen "Wiener Zeitung" vom 23. August 1821 - Seite 4:4.2

 

Bei Cappi und Diabelli,
Kunst- und Musikalienhändler, am Graben Nr. 1133,
ist neu erschienen und zu haben:
Memnon, Antigone und Oedip
von J. Mayrhofer;
und:
Am Grabe Anselmos,
von Claudius.
Für eine Singstimme mit Begleitung des Pianoforte, in Musik
gesetzt, und dem wohlgeborenen
Herrn Michael Vogl,
Mitglied und Regisseur des k.k. Hofoperntheaters, hochachtungsvoll
gewidmet von Franz Schubert
6tes Werk. Preis: 1 fl. 30 kr W.W.

Dieses Heft reiht sich würdig an die vorhergehenden an. Es durfte dem geschätzten Regisseur und Sänger des k.k. Hofoperntheaters, Hrn. Mich. Vogl gewidmet werden, dessen Lieblingsgesänge hier zusammengestellt sind. Dieser Umstand verbürgt die Trefflichkeit derselben.

Eine spätere Auflage (die vierte Ausgabe) dieses Heftes ist mit einer gestochenen Vignette nach Leopold Kupelwiesers Tuschzeichnung zum Liede "Am Grabe Anselmos" geschmückt.

 

Noten

Bärenreiter Urtext Edition  Bd. 1 » 46

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