Interpreten: Peter Schöne - Bariton | Olga Monakh - Klavier

Aufnahme: Samstag, 25. Juni 2011 | Berlin

Liedtext

Voll Locken kraus ein Haupt so rund! –
Und darf ich dann in solchen reichen Haaren,
Mit vollen Händen hin und wider fahren
Da fühl' ich mich von Herzensgrund gesund.
Und küß ich Stirne, Bogen, Auge, Mund,
Dann bin ich frisch und immer wieder wund.
Der fünfgezackte Kamm wo [sollt'{Schubert: soll}] er stocken?
Er kehrt schon wieder zu den Locken.
Das Ohr versagt sich nicht dem Spiel,
[Hier ist nicht Fleisch, hier ist nicht Haut,{ausgelassen von Schubert}]
So zart zum Scherz so liebeviel!
Doch wie man auf dem Köpfchen kraut,
Man wird in solchen reichen Haaren
Für ewig auf und nieder fahren.
[So hast du Hafis auch gethan,
Wir fangen es von vornen an.{ausgelassen von Schubert}]

Johann Wolfgang von Goethe
Ölgemälde 1834 von Johann Josef Schmeller
Wikimedia.org - Public domain

Zum Text

Johann Wolfgang von Goethe veröffentlichte sein Gedicht Versunken im Jahr 1819 als Teil der Gedichtsammlung West-östlicher Divan auf Seite 52. Ein Digitalisat der Veröffentlichung findet man im Deutschen Text-Archiv (DTA).

Zur Musik

Komponiert: Februar 1821
Veröffentlichung (angezeigt): 1845
Originaltonart:  As - Dur
Liedform: durchkomponiert
Aufnahmetonart:  C - Dur
Schuberts Wohnort 1821

Das Verhältnis zwischen Schubert und Goethe war ambivalent. Während Schubert den 47 Jahre älteren Meister verehrte, hat Letzterer ihn kaum beachtet. Obwohl Goethe einige von Schuberts vertonten Gedichte durch eine Sendung Joseph von Spauns erhielt, gelang es dem Jüngeren nicht, mit seinen Kompositionen bis zu Goethe durchzudringen. Zu fremd waren den Ohren des alten Meisters der Klassik die neuen Klänge. 2.1
1830, zwei Jahre nach Schuberts Tod, soll Goethe den Erlkönig, gesungen von Wilhelmine Schröder-Devrient gehört haben. Ob ihm tatsächlich die Komposition, oder das junge Mädchen gefallen hat, bleibt dahingestellt. 2.2

Schubert vertonte 62 Texte von Goethe, manche sogar mehrmals. Am Ende liegen uns heute fast 80 Kompositionen vor. Viele davon sind Lieder. Einige für mehrere Stimmen und Instrumente.

Schubert war 24 Jahre alt, als er dieses Lied schrieb.

Quellenlage

Informationen zur Quellenlage (Manuskripte etc.) finden Sie hier: Thematisches Verzeichnis von Otto Erich Deutsch

Ort des Manuskripts: Wienbibliothek im Rathaus der Stadt Wien

Die Veröffentlichung besorgte 1845 A. Diabelli & Co. in Wien als Nachlass - 38 | Verlagsnummer 7416

Ein Autograph befindet sich in der Österreichischen Nationalbibliothek

Zur Veröffentlichung

Deckblatt Nachlass 38 4.1

Noten

Alte Gesamtausgabe, Serie  XX, Bd. 06 № 391
Neue Schubert-Ausgabe  IV, Bd. 13
Friedlaender Edition  Bd. 3 » 207

Originalversion des Liedes PDF Thumbnail Erstdruck PDF Thumbnail
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