Interpreten: Peter Schöne - Bariton | Olga Monakh - Klavier
Aufnahme: Mittwoch, 17. April 2013 | Berlin
Liedtext
Braus't des Unglücks Sturm empor,
Halt' ich meine Harfe vor:
Schützen können Saiten nicht,
Die er [schnell und leicht{Schubert Erstdruck: leicht und schnell}] durchbricht;
Aber durch des Sanges Thor,
Schlägt er milder an mein Ohr.
Sanfte Laute hör' ich klingen,
Die mir [an{Schubert Erstdruck: in}] die Seele dringen,
Die mir auf des Wohllaut's Schwingen
Wunderbare Tröstung bringen;
Und ob Klagen mir entschweben,
Ob ich still und schmerzlich weine,
Fühl' ich mich doch so ergeben,
Daß ich fest und gläubig meine:
Es gehört zu meinem Leben,
Daß sich Schmerz und Freude eine.
Huldigung den Frauen 1832
Zum Text
Franz Schubert und Franz von Schober waren innigst miteinander befreundet. Sie wohnten ab 1818 mit einigen Unterbrechungen zusammen in Schobers Wohnung Tuchlauben 20, Landskrongasse 5 im ersten Wiener Bezirk (Ansicht vor 1905). Schober war mit vielen künstlerischen Persönlichkeiten bekannt und trug viel dazu bei, dass sich Schuberts Werk zu seinen Lebzeiten und darüber hinaus verbreitete.
Eine Ausgabe mit Gedichten Franz von Schobers erschien erst 1842 nach dem Tod von Franz Schubert bei der Cotta’schen Buchhandlung Tübingen. Ein Digitalisat dieser Ausgabe ist auf den Seiten der Österreichischen Nationalbibliothek online verfügbar. Das Gedicht steht dort auf S. 6 unter dem Titel Trost im Liede. 1.1
Zur Musik
Von Schubert liegen uns heute 13 Vertonungen der Gedichte Schobers als Sololied vor. Schubert erhielt die Gedichte seines Freundes als Handschrift und setzte sie vermutlich sofort oder kurz nach ihrer Entstehung in Musik.
Das Lied Augenblicke im Elysium ging verloren, bevor es in den ersten allgemeinen Sammlungen Schubertscher Lieder Einzug halten konnte. Es findet sich lediglich ein Hinweis in der zweiten vermehrten Auflage der Gedichte Schobers (Leipzig, 1865). Dort heißt es im Untertitel zum Gedichte "Von Franz Schubert in Musik gesetzt".2.1
Quellenlage
Informationen zur Quellenlage (Manuskripte etc.) finden Sie hier: Thematisches Verzeichnis von Otto Erich Deutsch
Die Veröffentlichung besorgte 1827 H. A. Probst in Leipzig als Opus 101 - 3 | Verlagsnummer 431
Die Erstveröffentlichung geschah am 23.06.1827 gemeinsam mit Wandrers Nachtlied (Über allen Gipfeln ist Ruh) D 768 als Beilage in der Wiener Zeitschrift für Kunst, Literatur, Theater und Mode. Ein Digitalisat dieser Zeitung findet man in der Österreichischen Nationalbibliothek. Das Digitalisat der Liedblattseite findet man auf den Seiten der Harvard Library, oder ebenfalls auf den Seiten der Österreichischen Nationalbibliothek. 4.1
Noten
Originalversion des Liedes
Quellen
1.1Schober, Franz von: Gedichte. Stuttgart: Cotta'scher Verlag 1842, Österreichische Nationalbibliothek, Digitalisierte Sammlungen, Sig. 539171-B
2.1Schober, Franz von: Gedichte, Leipzig: Verlag Weber, zweite vermehrte Auflage, 1865, S. 228
4.1 Österreichische Nationalbibliothek - Digitalisierte Sammlungen, Erstdruck in der Wiener Zeitschrift für Kunst, Theater und Mode, Sign: SH.Schubert.352
5.1Noten-Quelle auf imslp.org o.ä.: Trost im Liede
6.1Textquelle und alternative Kompositionen: www.lieder.net
Geschrieben von: Peter Schöne