Liebe schwärmt auf allen Wegen

D 239

Johann Wolfgang von Goethe 1749 - 1832

Interpreten: Peter Schöne - Bariton | Olga Monakh - Klavier

Aufnahme: Samstag, 25. August 2012 | Berlin

Liedtext

Liebe schwärmt auf allen Wegen;
Treue wohnt für sich allein.
Liebe kommt euch rasch entgegen;
Aufgesucht will Treue sein.

Johann Wolfgang von Goethe
Ölgemälde 1834 von Johann Josef Schmeller
Wikimedia.org - Public domain

Zum Text

Goethes Singspiel Claudine von Villa Bella erschien erstmals 1776 als Schauspiel mit Gesang in der Mylius'schen Buchhandlung (August Mylius) in Berlin. 1.1
In dieser Fassung war das vorliegende Gedicht von Goethe jedoch noch nicht eingearbeitet. Doch bereits 1788 erschien in der 8. Ausgabe von Goethes Schriften eine veränderte Version des Schauspiels bei dem auf Seite 27 das vorliegende Gedicht abgedruckt ist. Ein Digitalisat ist in der Bayerischen Staatsbibliothek online recherchierbar. 1.2
Das Lied wird von Claudine gesungen.

Zur Musik

Komponiert: 26. Juli 1815
Veröffentlichung (angezeigt): 1885
Originaltonart:  D - Dur
Liedform: Arietta
Aufnahmetonart:  C - Dur
Schuberts Wohnort 1815

Das Verhältnis zwischen Schubert und Goethe war ambivalent. Während Schubert den 47 Jahre älteren Meister verehrte, hat Letzterer ihn kaum beachtet. Obwohl Goethe einige von Schuberts vertonten Gedichte durch eine Sendung Joseph von Spauns erhielt, gelang es dem Jüngeren nicht, mit seinen Kompositionen bis zu Goethe durchzudringen. Zu fremd waren den Ohren des alten Meisters der Klassik die neuen Klänge. 2.1
1830, zwei Jahre nach Schuberts Tod, soll Goethe den Erlkönig, gesungen von Wilhelmine Schröder-Devrient gehört haben. Ob ihm tatsächlich die Komposition, oder das junge Mädchen gefallen hat, bleibt dahingestellt. 2.2

Schubert vertonte 62 Texte von Goethe, manche sogar mehrmals. Am Ende liegen uns heute fast 80 Kompositionen vor. Viele davon sind Lieder. Einige für mehrere Stimmen und Instrumente.

Das Singspiel Claudine von Villa Bella wurde von Schubert vollständig vertont. Leider fielen Akt 2 und 3 den Flammen zum Opfer, denn

Leider aber sind dem Eigenthümer der Original-Partitur Herrn Josef Hüttenbrenner in Wien, die letzten zwei Acte auf gleich trostlose Art wie jene zu »des Teufels Lustschloß« abhanden gekommen, so daß man sie als für immer verloren ansehen muß - Mit den beiden Acten ist nämlich, nach Herrn Hüttenbrenners Mittheilung, während seiner Abwesenheit von Wien im Jahre 1848, von seinen Hausgenossen eingeheizt worden. Auch die angefertigte Copie ist auf diese Weise zu Grunde gegangen.

Dies teilt uns Heinrich Kreissle von Hellborn in seiner Biografie Franz Schubert aus dem Jahre 1865 mit. 2.3

Quellenlage

Informationen zur Quellenlage (Manuskripte etc.) finden Sie hier: Thematisches Verzeichnis von Otto Erich Deutsch

Ort des Manuskripts: Gesellschaft der Musikfreunde Wien (Kein Zugang online möglich)

Die Veröffentlichung besorgte 1885 Max Friedlaender (C.F.Peters) in Leipzig als Opus 1885 - 5

Die Erstveröffentlichung besorgte Max Friedländer 1885 in Band VII seiner nachgelassenen (bisher ungedruckten) Liedern für eine Singstimme mit Pianofortebegleitung von Franz Schubert.4.1

Kritischer Bericht von Friedländer: 

Noten

Neue Schubert-Ausgabe  IV, Bd. 12
Friedlaender Edition  Bd. 1 » 258

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