Interpreten: Peter Schöne - Bariton | Boris Cepeda - Klavier
Aufnahme: Dienstag, 21. Juli 2009 | Erfurt
Liedtext
Kein Rosenschimmer leuchtet dem Tag zur Ruh';
Der Abendnebel schwillt am Gestad' empor,
Wo durch verdorrte Felsengräser
Sterbender Lüfte Gesäusel wandelt.
Nicht schwermuthsvoller [tönte{Schubert Erstdruck: bebte}] des Herbstes Wehn
Durch's todte Gras, am sinkenden [Rasenmal{Schubert Erstdruck: Rasenmahl}],
Wo meines Jugendlieblings Asche
Unter den [traurenden{Schubert Erstdruck: trauernden}] Weiden schlummert.
Ihm Thränen opfern werd' ich [beym{Schubert Erstdruck: beim}] Blätterfall,
Ihm, [wann {Schubert Erstdruck: wenn}]das Mailaub wieder den Hain umrauscht,
Bis mir vom schönern Stern die Erde
Freundlich im Reigen der Welten schimmert.
Zum Text
Friedrich von Matthisson schrieb sein Gedicht Erinnerung im Jahr 1793 im Alter von 32 Jahren. Es wurde zuerst im Neuen Teutschen Merkur von Christoph Martin Wieland im April des Jahres 1794 veröffentlicht. Ein Digitalisat dieser Veröffentlichung kann online recherchiert werden. Es steht auf Seite 318. 1.1
In der 1802 bei Orell, Füssli inZürich erschienenen 5. vermehrten Auflage der Gedichte Matthissons schreibt der Dichter in den Anmerkungen:
Erinnerung. S. 297
Wo meines Jugendlieblings Asche. Jakob Friedrich Rosenfelds, des unzertrennlichen Gefährten meiner Kindheit und meines Jünglingsalters. Er starb zu Dessau im Jahre 1782. an den Folgen eines unglücklichen Falls auf dem Eise. Von seinem poetischen und musikalischen Nachlasse hat der würdige Professor Gurlitt zu Kloster Berge dem Publikum einiges bekannt gemacht.
Ein Digitalisat der Veröffentlichung findet man hier. Das Gedicht steht auf Seite 297, die Anmerkung auf Seite 325 1.2
Ab 1811 erschien das Gedicht in den Sammlungen unter dem Titel Totenopfer.
Weitere Ausgaben dieses Gedichtes:
1803 Matthisson, Gedichte, Seite 242 1.3
1810 Matthisson, Gedichte, Seite 146 1.4
1811 Matthisson Gedichte, Seite 290 1.5
Zur Musik
Im April 1814 begann Schubert eine ganze Reihe von Gedichten Matthissons zu vertonen. Fast alle Kompositionen stammen aus der Zeit zwischen 1814 und 1816. Am Ende werden es 32 Gedichte sein, die Schubert in Musik setzte, einige von ihnen mehrfach.
Das vorliegende Lied schrieb er 1814 im Alter von 17 Jahren.
Quellenlage
Informationen zur Quellenlage (Manuskripte etc.) finden Sie hier: Thematisches Verzeichnis von Otto Erich Deutsch
Die Veröffentlichung besorgte 1894 Eusebius Mandyczewski in Alte Gesamtausgabe (Breitkopf&Härtel) in Leipzig
Noten
Originalversion des Liedes
Quellen
1.1Ch.M.Wieland; Der neue Teutsche Merkur; Weimar 1794, 4. Stück
1.3 Matthisson, Friedrich von; Gedichte; Verlag: Franz Haas, Wien & Prag; 1803
4.1 Münchener Digitalisierungszentrum Alte Gesamtausgabe
5.1Noten-Quelle auf imslp.org o.ä.: Erinnerung
6.1Textquelle und alternative Kompositionen: www.lieder.net
Geschrieben von: Peter Schöne