Der Alpenjäger

Zweite Fassung

D 524

Johann Baptist Mayrhofer 1970 - 1970

Interpreten: Peter Schöne - Bariton | Boris Cepeda - Klavier

Aufnahme: Mittwoch, 14. Januar 2009 | Berlin

Liedtext

Auf [hohem{Schubert: "hohen"}] Bergesrücken,
Wo frischer Alles grünt,
In's [Land{Schubert (nur 2. Fassung): "Tal"}] hinabzublicken,
Das nebelleicht zerrinnt –
Erfreut den Alpenjäger.
Je steiler und je schräger
Die Pfade sich verwinden,
Je mehr Gefahr aus Schlünden,
So freyer schlägt die Brust.

Er ist der fernen Lieben,
Die ihm daheim geblieben,
Sich seliger bewußt.

Und ist er nun am Ziele:
So drängt sich in der Stille
Ein süßes [Bildniß{Schubert: "Bild ihm"}] vor;
Der Sonne goldne Strahlen,
Sie weben und sie mahlen,
Die er im Thal erkor.

Johann Baptist Mayrhofer
Ergänzte Fotografie nach der Sepiazeichnung in Schwinds 'Schubertabend'
Österreichische Nationalbibliothek - Public domain

Zum Text

Johann Mayrhofer veröffentlichte seine Gedichte 1824 bei der eher kleinen Verlagsbuchhandlung Friedrich Volke in Wien. Diese Veröffentlichung ist als Digitalisat in der Österreichischen Nationalbibliothek online studierbar. Das Gedicht findet sich auf den Seiten 107. 1.1

Zur Musik

Komponiert: Januar 1817
Veröffentlichung (angezeigt): 1970
Originaltonart:  D - Dur
Liedform: A-B-A'
Aufnahmetonart:  F - Dur
Schuberts Wohnort 1817

Mayrhofer war ein enger Freund Franz Schuberts und wohnte drei Jahre von 1819-1821 gemeinsam mit ihm in einer Wohngemeinschaft. Er schreibt am 23. Februar 1829 im Neuen Archiv für Geschichte, Staatenkunde, Literatur und Kunst in seinen Erinnerungen an Franz Schubert:

"Mein Verhältniß mit Franz Schubert wurde dadurch eingeleitet, daß ihm ein Jugendfreund das Gedicht „am See" – es ist das vierte in dem bei Volke 1824 erschienenen Bändchen – zur Komposition übergab. An des Freundes Hand betrat 1814 Schubert das Zimmer, welches wir 5 Jahre später gemeinsam bewohnen sollten. Es befindet sich in der Wipplingerstraße (heute Nr.2).
(...)
Dieses Grundgefühl, und die Liebe für Dichtung und Tonkunſt machten unser Verhältniß inniger; ich dichtete,er komponierte, was ich gedichtet, und wovon Vieles seinen Melodien Entstehung, Fortbildung und Verbreitung verdankt." 2.1

Dieser engen Beziehung verdanken wir 47 Gedichtvertonungen durch Schubert.

Schubert war 20 Jahre alt, als er dieses Lied schrieb.

Quellenlage

Informationen zur Quellenlage (Manuskripte etc.) finden Sie hier: Thematisches Verzeichnis von Otto Erich Deutsch

Die erste Fassung wurde in der Alten Gesamtausgabe (AGA) 1895, die zweite Fassung in der Neuen Gesamtausgabe (NGA) 1970 veröffentlicht. Die Veröffentlichung der dritten Fassung besorgte Cappi und Diabelli als op. 13 Nr. 2

Noten

Neue Schubert-Ausgabe  IV, Bd. 01

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