Interpreten: Peter Schöne - Bariton
Aufnahme: |
Liedtext
Das Wandern ist des Müllers Lust,
Das Wandern!
Das muß ein schlechter Müller sein,
Dem niemals fiel das Wandern ein,
Das Wandern.
Vom Wasser haben wir's gelernt,
Vom Wasser!
Das hat nicht Rast bei Tag und Nacht,
Ist stets auf Wanderschaft bedacht,
Das Wasser.
Das sehn wir auch den Rädern ab,
Den Rädern!
Die gar nicht gerne stille stehn,
Die sich mein Tag nicht müde [drehn{Schubert: gehn}],
Die Räder.
Die Steine selbst, so schwer sie sind,
Die Steine!
Sie tanzen mit den muntern Reihn
Und wollen gar noch schneller sein,
Die Steine.
O Wandern, Wandern, meine Lust,
O Wandern!
Herr Meister und Frau Meisterin,
Laßt mich in Frieden weiter ziehn
Und wandern.
Zum Text
Das Gedicht Das Wandern wurde zusammen mit der Sammlung der Gedichte aus der schönen Müllerin erstmals 1821 in den Sieben und siebzig Gedichte aus den hinterlassenen Papieren eines reisenden Waldhornisten herausgegeben von Wilhelm Müller bei Christian Georg Ackermann in Dessau veröffentlicht.
Digitalisat online S.7f.
Bereits drei Jahre zuvor veröffentlichte Müller das vorliegende Gedicht Wanderlust in Gaben der Milde, viertes Bändchen, mit Beiträgen von Ludwig Achim von Arnim, Friedrich Wilhelm Gubitz, Heraklius, Carl Friedrich Ernst Ludwig, Wilhelm Müller, L. Velhar und Julius von Voß. Für die Bücher-Verloosung "zum Vortheil hülfloser Krieger" herausgegeben von Friedrich Wilhelm Gubitz. Berlin, 1818
Digitalisat online S.214f.
Zur Musik
Mit der schönen Müllerin schuf Schubert seinen ersten geschlossenen Liederzyklus. Ihm diente höchstwahrscheinlich die 1821 erschienene Gedichtsammlung von Wilhelm Müller als Vorlage.
Erste Aufführung des Zyklus: in Wien im Mai 1856 durch Julius Stockhausen.
Quellenlage
Informationen zur Quellenlage (Manuskripte etc.) finden Sie hier: Thematisches Verzeichnis von Otto Erich Deutsch
Die Veröffentlichung besorgte Sauer & Leidesdorf in Wien als Opus 25 - 1 | Verlagsnummer 502
Quellen
Geschrieben von: Peter Schöne