Thekla: Eine Geisterstimme

Zweite Bearbeitung - Zweite Fassung

D 595 Opus 88 - 2

Friedrich von Schiller 1759 - 1805

Artistes: Peter Schöne - Baryton | Boris Cepeda - Piano

Enregistrement: jeudi, 05. février 2009 | Erfurt

Paroles

Wo ich sei, und wo mich hingewendet,
Als mein flücht'ger Schatte dir entschwebt?
Hab' ich nicht beschlossen und geendet,
Hab' ich nicht geliebet und gelebt?

Willst du nach den Nachtigallen fragen,
Die mit seelenvoller Melodie
Dich entzückten in des Lenzes Tagen?
Nur so lang sie liebten, waren sie.

Ob ich den Verlorenen gefunden?
Glaube mir, ich bin mit ihm vereint,
Wo sich nicht mehr trennt, was sich verbunden,
Dort wo keine Thräne wird geweint.

Dorten wirst auch du uns wieder finden,
Wenn dein Lieben unserm Lieben gleicht,
Dort ist auch der Vater frei von Sünden,
Den der blut'ge Mord nicht mehr erreicht.

Und er fühlt, daß ihn kein Wahn betrogen,
Als er aufwärts zu den Sternen sah,
Denn wie jeder wägt, wird ihm gewogen,
Wer es glaubt, dem ist das Heil'ge nah.

Wort gehalten wird in jenen Räumen 
Jedem schönen gläubigen Gefühl,
Wage du, zu irren und zu träumen,
Hoher Sinn liegt oft [in kind'schem{Schubert (D 595, 2. Fassung): "im kind'schen"}] Spiel.

Friedrich von Schiller
Ölgemälde ca. 1794 Ludovike Simanowiz
Wikimedia.org - Public domain

À propos du poème

Friedrich Schiller veröffentlichte sein 1802 verfasstes Gedicht Thekla. eine Geisterstimme 1803 in der Neuen vom Verfasser selbst besorgte Ausgabe in Leipzig bei Siegfried Lebrecht Crusius S. 31f.

Die Ausgabe kann online recherchiert werden. 1.1

À propos de la musique

Écrit: novembre 1817
Publication (annoncée): 1827
Tonalité originale :  C   majeur
Type de chanson : A-A-B
Tonalité enregistrée :  A   majeur
Résidence de Schubert 1817

Schubert und Schiller sind sich nie begegnet, denn Schubert war erst 8 Jahre und 3 Monate alt, als Schiller starb. Dennoch prägten die Ideale Schillers auf vielfältige Weise Schuberts Entwicklung zu einem genialen Tonsetzer und inspirierten ihn immer wieder zu Vertonungen.
Deshalb ist es auch nicht verwunderlich, dass Schubert fast 40 Texte von Schiller in Musik fasste. Dazu zählen die ersten uns bekannten Vertonungen ebenso wie einige der letzten, die er schrieb.
Zählt man alle Fragmente und Entwürfe zusammen, die heute laut Deutschverzeichnis bekannt sind, so kommt man auf nicht weniger als 77 Werke, die uns vorliegen. Die meisten entstanden in der Jugend Schuberts. Allein 66 Kompositionen in der Zeit zwischen 1811 und 1817. In dieser Zeit war Schubert zwischen 14 und 20 Jahre alt. Darunter finden sich so herrliche Stücke wie Gruppe aus dem Tartarus, Der Taucher, Sehnsucht, Die Götter Griechenlands oder Der Pilgrim.

Schubert schrieb am  31. März 1824 einen Brief an Leopold Kupelwieser, der zu dieser Zeit eine Reise nach Italien unternahm. Vielleicht entspringt das folgende Zitat aus diesem Brief der frühen Begeisterung Schuberts und seines Freundeskreises für Schillers Ideen zu ästhetischen Erziehung des Menschen.

Eine Schönheit soll den Menschen durch das ganze Leben begeistern – wahr ist es – doch soll der Schimmer dieser Begeisterung alles andere erhellen. 2.1

Situation de la source

Vous trouverez ici quelques informations sur les sources : Thematisches Verzeichnis von Otto Erich Deutsch

Emplacement du manuscrit : Library of Congress

La publication obtenue 1827 Thaddäus Weigl in Wien comme Opus 88 - 2 | Numéro de l'éditeur 2696

Ein Manuskript des Liedes findet sich in der in der Library of Congress Washington D.C. Das Digitalisat kann online studiert werden.

Die Erstveröffentlichung der zweiten Fassung erfolgte als op. 88 bei Thaddäus Weigl.

Erste Bearbeitung
Zweite Bearbeitung - Erste Fassung
Zweite Bearbeitung - Zweite Fassung

À propos de la publication

Couverture Opus 88 4.1
Couverture Wiener Zeitung 1827 4.2

Partitions

Ancienne édition Schubert, série  XX, Vol. 05 № 334
Nouvelle édition Schubert  IV, Vol. 04
Édition Friedlaender  Bd. 2 » 168

Première édition PDF Thumbnail Version originale PDF Thumbnail
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