Sehnsucht

D 879 Opus 105 - 4

Johann Gabriel Seidl 1804 - 1875

Artistes: Peter Schöne - Baryton | Olga Monakh - Piano

Enregistrement: mercredi, 28. août 2013 | Berlin

Paroles

Die Scheibe friert, der Wind ist rauh,
Der nächt'ge Himmel rein und blau:
Ich sitz' in meinem Kämmerlein
Und schau ins reine Blau hinein!

Mir fehlt etwas, das fühl' ich gut,
Mir fehlt mein Lieb, das treue Blut:
Und will ich in die Sterne sehn,
Muß stets das Aug mir übergehn.

Mein Lieb, wo weilst du nur so fern,
Mein schöner Stern, mein Augenstern?!
Du weißt, dich lieb' und brauch' ich ja, –
Die Thräne tritt mir wieder nah.

Da quält' ich mich so manchen Tag,
Weil mir kein Lied gelingen mag, –
Weil's nimmer sich erzwingen läßt
Und frei hinsäuselt, wie der West!

Wie mild mich's wieder grad durchglüht! –
Sieh nur, – das ist ja schon ein Lied!
Wenn mich mein Loos vom Liebchen warf,
Dann fühl' ich, daß ich singen darf.

Lieder der Nacht. 1826

Johann Gabriel Seidl
Portrait ca. 1870 von Karl von Jagemann
Österreichische Nationalbibliothek - Public domain

À propos du poème

Im Zusammenhang mit dem Namen Seidl muss der Name Ludlamshöhle fallen. Unter den Mitgliedern dieser "Unsinnsgesellschaft" finden sich, was nicht weiter verwundert, etliche Persönlichkeiten, die ebenfalls dem Freundeskreis angehörten, der sich um Franz Schubert bildete.1.1

Johann Gabriel Seidl trug den Ludlamsnamen – Zweipfiff, der Sizilianer
(wobei Zweippfiff sich auf die in Wien übliche Verwendung des Namens Seidel als Volumenmaß für Getränke bezieht, der Beiname Sizilianer wohl auf die von Seidl in der Wiener Zeitschrift für Kunst, Literatur, Theater und Mode ab 1823 veröffentlichten Sicilianen)

Le poème Sehnsucht par Johann Gabriel Seidl a été publié en l'année 1826 in Lieder der Nacht. Elegien aus Alfons von Lamartine. Die Deutung. Von Johann Gabriel Seidl. Il se trouve à la page 31.

Copie numérique en ligne

À propos de la musique

Écrit: mars 1826
Publication (annoncée): 21. novembre 1828
Tonalité originale :  D   majeur
Type de chanson : composition continue
Tonalité enregistrée :  C   majeur
Résidence de Schubert 1826

Schubert und Seidl sind sich ab 1824 mehrfach begegnet. 1826 hatte Schubert einige Gedichte Seidls vertont, doch am 4. August 1828 schrieb er an den Dichter (der ihm offenbar weitere Gedichte zur Vertonung hatte zukommen lassen): 

"Geehrtester H. Gabriel! Beiliegend sende ich Ihnen diese Gedichte zurück, an welchen ich durchaus nichts Dichterisches noch für Musik Brauchbares entdecken konnte."

Trotz alledem vertonte Schubert auch noch 1828 einige Gedichte Seidls und auch das letzte von ihm komponierte Lied Die Taubenpost D 965A stammt von diesem Dichter.

Insgesamt vertonte insgesamt 15 Gedichte von Seidl. 11 davon sind Lieder für eine Singstimme mit Klavierbegleitung:

Die Unterscheidung D 866
Bei dir allein D 866
Die Männer sind méchant D 866
Irdisches Glück D 866
Wiegenlied D 867
Der Wanderer an den Mond D 870
Das Zügenglöcklein D 871
Am Fenster D 878
Sehnsucht D 879
Im Freien D 880
Die Taubenpost D 965A

Situation de la source

Vous trouverez ici quelques informations sur les sources : Thematisches Verzeichnis von Otto Erich Deutsch

Emplacement du manuscrit : Library of Congress

La publication obtenue 1828 Josef Cerny in Wien comme Opus 105 - 4 | Numéro de l'éditeur 329

Die Lieder erschienen am Tage von Schuberts Begräbnisses auf dem Währinger Friedhof.

À propos de la publication

Couverture Opus 105 4.1
Couverture Wiener Zeitung 21. novembre 1828 4.2

Partitions

Ancienne édition Schubert, série  XX, Vol. 08 № 493
Nouvelle édition Schubert  IV, Vol. 05
Édition Friedlaender  Bd. 4 » 97

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