Schatzgräbers Begehr

Zweite Fassung

D 761 Opus 23 - 4

Franz von Schober 1796 - 1882

Artistes: Peter Schöne - Baryton | Boris Cepeda - Piano

Enregistrement: mercredi, 14. janvier 2009 | Berlin

Paroles

In tiefster Erde ruht ein alt Gesetz,
Dem treibt mich's, rastlos immer nachzuspüren;
Und grabend kann ich Andres [nicht{Schubert (Erstdruck 1823 und Erste Version): "nichts"}] vollführen,
Wohl spannt auch mir die Welt ihr goldnes Netz,

Wohl tönt auch mir der Klugheit seicht Geschwätz:
»Du wirst die Müh und Zeit umsonst verlieren.«
[Das soll mich nicht in meiner Arbeit irren,{Schober (1865 Edition): "Das hemme nicht mein emsiges Hantiren,"}]
Ich grabe glühend fort, so nun, wie stets.

Und soll mich nie des Findens Wonne laben,
[Soll{Schober (Manuskript, und 1865 Edition) und Schubert: "Sollt'"}] ich mein Grab mit dieser Hoffnung graben:
[Es löscht die Flammen doch, die marternd brennen.{Schubert: "Ich steige gern hinab, gestillt ist dann mein Sehnen."}]

Drum lasset Ruhe mir in meinem Streben!
Ein Grab mag man [doch{Schubert: "wohl"}] jedem gerne geben,
Wollt ihr es [mir denn nicht{Schober (Manuskript) und Schubert: "denn nicht mir"}], ihr Lieben, gönnen?

Franz von Schober
vor Schloss Torup - Ölgemälde von Leopold Kupelwieser
Wikimedia.org - CC-BY-SA-3.0

À propos du poème

Franz Schubert und Franz von Schober waren innigst miteinander befreundet. Sie wohnten ab 1818 mit einigen Unterbrechungen zusammen in Schobers Wohnung Tuchlauben 20, Landskrongasse 5 im ersten Wiener Bezirk (Ansicht vor 1905). Schober war mit vielen künstlerischen Persönlichkeiten bekannt und trug viel dazu bei, dass sich Schuberts Werk zu seinen Lebzeiten und darüber hinaus verbreitete.
Eine Ausgabe mit Gedichten Franz von Schobers erschien erst 1842 nach dem Tod von Franz Schubert bei der Cotta’schen Buchhandlung Tübingen. Ein Digitalisat dieser Ausgabe ist auf den Seiten der Österreichischen Nationalbibliothek online verfügbar. Das Gedicht steht dort auf S. 161 unter dem Titel Schatzgräbers Begehr. 2.1

À propos de la musique

Écrit: novembre 1822
Publication (annoncée): 4. Août 1823
Tonalité originale :  Ré   mineur
Type de chanson : composition continue
Tonalité enregistrée :  C   majeur
Résidence de Schubert 1822

Von Schubert liegen uns heute 13 Vertonungen der Gedichte Schobers als Sololied vor. Schubert erhielt die Gedichte seines Freundes als Handschrift und setzte sie vermutlich sofort oder kurz nach ihrer Entstehung in Musik.
Das Lied Augenblicke im Elysium ging verloren, bevor es in den ersten allgemeinen Sammlungen Schubertscher Lieder Einzug halten konnte. Es findet sich lediglich ein Hinweis in der zweiten vermehrten Auflage der Gedichte Schobers (Leipzig, 1865). Dort heißt es im Untertitel zum Gedichte "Von Franz Schubert in Musik gesetzt".2.1

Am 24.06.1824 erschien eine Kritik zu op. 21-24 in der Allgemeinen musikalischen Zeitung.

Situation de la source

Vous trouverez ici quelques informations sur les sources : Thematisches Verzeichnis von Otto Erich Deutsch

La publication obtenue 1823 Sauer & Leidesdorf in Wien comme Opus 23 - 4 | Numéro de l'éditeur 367

À propos de la publication

Couverture Opus 23 4.1
Couverture Wiener Zeitung 4. Août 1823 4.2

Partitions

Ancienne édition Schubert, série  XX, Vol. 07 № 412
Nouvelle édition Schubert  IV, Vol. 02
Édition Friedlaender  Bd. 4 » 22
Édition Urtext Bärenreiter  Bd. 1 » 140

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