Pilgerweise

D 789 Domaine

Franz von Schober 1796 - 1882

Artistes: Peter Schöne - Baryton | Holger Berndsen - Piano

Enregistrement: samedi, 26. août 2023 | Nürnberg

Paroles

Ich bin ein Waller auf der Erde
Und gehe still von Haus zu Haus,
O reicht mit freundlicher Geberde
Der Liebe Gaben mir heraus!

Mit offnen theilnahmsvollen Blicken,
Mit einem warmen Händedruck
Könnt ihr dieß arme Herz erquicken,
Und es befrei'n von langem Druck.

Doch rechnet nicht, daß ich euch's lohnen,
Mit Gegendienst vergelten soll;
Ich streue nur mit Blumenkronen,
Mit blauen, eure Schwelle voll;

[Und sing ein stilles Lied zur Zither,
Das stammelnd mit dem Seufzer ringt,
Das euch wohl gar wie leichter Flitter,
Wie überflüss'ges Spielwerk klingt –{Schubert: Und geb ein Lied euch noch zur Zither, / Mit Fleiß gesungen und gespielt, / Das euch vielleicht nur leichter Flitter, / Ein leicht entbehrlich Gut euch gilt –}]

Mir [klingt es süß{Schubert: gilt es viel}], ich kann's nicht missen,
Und [jedem Pilger{Schubert: allen Pilgern}] ist es werth;
Doch freilich ihr – ihr könnt nicht wissen,
Was den beseligt, der entbehrt.

Vom Ueberfluß seyd ihr erfreuet,
Und findet tausendfach Ersatz;
Ein Tag dem andern angereihet
Vergrößert euren Liebesschatz.

Doch mir – so wie ich weiter strebe
An meinem harten [Wanderstab{Schubert: Wanderstabe}],
Reißt in des Glückes Lustgewebe
Ein Faden nach dem andern ab.

Drum kann ich nur von Gaben leben,
Von Augenblick zu Augenblick,
O wollet vorwurfslos sie geben,
Zu eurer Lust – zu meinem Glück.

Ich bin ein Waller auf der Erde,
Und gehe still von Haus zu Haus,
O reicht mit freundlicher Geberde
Der Liebe Gaben mir heraus!

Franz von Schober
vor Schloss Torup - Ölgemälde von Leopold Kupelwieser
Wikimedia.org - CC-BY-SA-3.0

À propos du poème

Le poème Pilgerweise par Franz von Schober a été publié en l'année 1842 in Gedichte von Franz von Schober. Stuttgart und Tübingen. J. G. Cotta'scher Verlag. Il se trouve à la page 4f..

Copie numérique en ligne

À propos de la musique

Écrit: Avril 1823
Publication (annoncée): 12. Juillet 1832
Tonalité originale :  Fa♯   mineur
Type de chanson : composition continue
Tonalité enregistrée :  Ré   mineur
Résidence de Schubert 1823

Franz Schubert und Franz von Schober waren innigst miteinander befreundet. Sie wohnten ab 1818 mit einigen Unterbrechungen zusammen in Schobers Wohnung Tuchlauben 20, Landskrongasse 5 im ersten Wiener Bezirk (Ansicht vor 1905). Schober war mit vielen künstlerischen Persönlichkeiten bekannt und trug viel dazu bei, dass sich Schuberts Werk zu seinen Lebzeiten und darüber hinaus verbreitete.
Heute liegen uns 13 Vertonungen der Gedichte Schobers als Sololied vor. Vermutlich setzte Schubert die Gedichte sofort oder kurz nach ihrer Entstehung in Musik.
Ein weiteres Lied Augenblicke im Elysium ging verloren, bevor es in den ersten allgemeinen Sammlungen Schubertscher Lieder Einzug halten konnte. Es findet sich lediglich ein Hinweis in der zweiten vermehrten Auflage der Gedichte Schobers (Leipzig, 1865). Dort heißt es im Untertitel zum Gedicht "Von Franz Schubert in Musik gesetzt".2.1

Situation de la source

Vous trouverez ici quelques informations sur les sources : Thematisches Verzeichnis von Otto Erich Deutsch

Emplacement du manuscrit : Wienbibliothek im Rathaus der Stadt Wien

La publication obtenue 1832 A. Diabelli & Co. in Wien comme Nachlass - 18 | Numéro de l'éditeur 4018

À propos de la publication

Couverture Domaine 18 4.1
Couverture Wiener Zeitung 12. Juillet 1832 4.2

Partitions

Ancienne édition Schubert, série  XX, Vol. 07 № 429
Nouvelle édition Schubert  IV, Vol. 13
Édition Friedlaender  Bd. 3 » 175

Version originale PDF Thumbnail Première édition PDF Thumbnail
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