Frühlingsglaube

Dritte Fassung

D 686 Opus 20 - 2

Johann Ludwig Uhland 1787 - 1862

Artistes: Peter Schöne - Baryton | Boris Cepeda - Piano

Enregistrement: vendredi, 18. juillet 2008 | Berlin

Paroles

Die linden Lüfte sind erwacht,
Sie säuseln und weben Tag und Nacht,
Sie schaffen an allen Enden.
O frischer Duft, o neuer Klang!
Nun, armes Herze, sey nicht bang!
Nun muß sich Alles, Alles wenden.

Die Welt wird schöner mit jedem Tag,
Man weiß nicht, was noch werden mag,
Das Blühen will nicht enden.
Es blüht das fernste, tiefste Thal.
Nun, armes Herz, vergiß der Qual!
Nun muß sich Alles, Alles wenden.

Gedichte 1815

Johann Ludwig Uhland
Ölgemälde von Gottlob Wilhelm Morff
Wikimedia.org - Public domain

À propos du poème

Ludwig Uhland schrieb sein Gedicht im Alter von 25 Jahren 1812.

Le poème Frühlingsglaube par Johann Ludwig Uhland a été publié en l'année 1815 in Gedichte von Ludwig Uhland. Stuttgart und Tübingen in der J.G. Cotta'schen Buchhandlung.. Il se trouve à la page 54.

Copie numérique en ligne

À propos de la musique

Écrit: 1820
Publication (annoncée): 10. Avril 1823
Tonalité originale :  Si♭   majeur
Type de chanson : Chanson strophique
Tonalité enregistrée :  G   majeur
Résidence de Schubert 1820

Uhland hatte womöglich nicht unbedingt im Sinn, mit seinem Text auf gesellschaftliche Missstände zu verweisen. Vielleicht ging es ihm tatsächlich nur um das reine Naturschauspiel, dass er darzustellen suchte. Schubert jedoch schrieb vielleicht die drängende, sehnsüchtige Musik auch als politischen Fingerzeig. Denn die Entstehungszeit des Liedes fällt genau in die Zeit, in der die verstärkt auftretenden Repressalien im Polizeistaat Metternichs nach dem Wiener Kongress vom 18. September 1814 bis zum 9. Juni 1815 massiv zunahmen.
An dieser Stelle möchte ich noch auf eine Bezugnahme Hermann Hesses auf die Vertonung Schuberts hinweisen. Im 1943 erschienenen Roman Glasperlenspiel kann man im Abschnitt Lebensbeschreibung des Magister Ludi Josef Knecht die Assoziation Hesses mit Schuberts Frühlingsglaube nachlesen. 2.1

Der Abschnitt beginnt mit den Worten:

Ich war etwa 14 Jahre alt und es war im Vorfrühling.

Später im Text heißt es:

Ich hatte damals bei meinem Klavierlehrer einen alten Band Noten gefunden, der mich gewaltig anzog, es war ein Band Lieder von Franz Schubert. (...) Und nun entdeckte ich am Tag jenes Holundergangs oder am Tage nachher, Schuberts Frühlingslied >Die linden Düfte sind erwacht<, und die ersten Akkorde der Klavierbegleitung überfielen mich wie ein Wiedererkennen: diese Akkorde dufteten genau so wie der junge Holunder geduftet hatte, so bittersüß, so stark und gepreßt, so voll Vorfrühling! Von jener Stunde an ist für mich die Assoziation Vorfrühling - Holunderduft - Schubertakkord eine feststehende absolut gültige, (...)

Situation de la source

Vous trouverez ici quelques informations sur les sources : Thematisches Verzeichnis von Otto Erich Deutsch

La publication obtenue 1823 Sauer & Leidesdorf in Wien comme Opus 20 - 2 | Numéro de l'éditeur 231

Das Manuskript der 2. Fassung des Liedes liegt in der Bayerischen Staatsbibliothek München. Es kann dort online studiert werden.

À propos de la publication

Couverture Opus 20 4.1
Couverture Wiener Zeitung 10. Avril 1823 4.2

Partitions

Ancienne édition Schubert, série  XX, Vol. 06 № 380
Édition Friedlaender  Bd. 1 » 194

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