An die Freunde

D 654 Domaine

Johann Baptist Mayrhofer 1787 - 1836

Artistes: Peter Schöne - Baryton | Christoph Schnackertz - Piano

Enregistrement: mercredi, 20. juillet 2011 | Erfurt

Paroles

Im Wald, im Wald da grabt mich ein,
Ganz stille, ohne Kreuz und Stein:
Denn was ihr thürmet, überschneyt
Und überrindet Winterszeit.

Und wann die Erde sich verjüngt,
[Sie Veilchen{Schubert: Und Blumen}] meinem Hügel bringt.
Das freut [euch, Gute{Schubert: euch Guten}]; freuet euch!
[Ist Alles doch{Schubert: Dies alles ist}] dem Todten gleich.

Doch nein, - denn eure Liebe spannt
Die Aeste in das Geisterland:
Und die euch führt zu meinem Grab,
Zieht mich gewaltiger herab.

Johann Baptist Mayrhofer
Ergänzte Fotografie nach der Sepiazeichnung in Schwinds 'Schubertabend'
Österreichische Nationalbibliothek - Public domain

À propos du poème

Johann Mayrhofer veröffentlichte seine Gedichte 1824 bei der eher kleinen Verlagsbuchhandlung Friedrich Volke in Wien. Diese Veröffentlichung ist als Digitalisat in der Österreichischen Nationalbibliothek online studierbar. Das Gedicht trägt den Titel Der landende Orest findet sich auf Seite 50. 1.1

À propos de la musique

Écrit: mars 1819
Publication (annoncée): 1842
Tonalité originale :  A   majeur
Type de chanson : composition continue
Tonalité enregistrée :  F   majeur
Résidence de Schubert 1819

Durch die sparsame und in tiefer Lage im Klavier beginnende Einleitung wird eine spannungsvolle Athmosphäre geschaffen. Diese, wie Schritte klingende Begleitung wird beibehalten bis zur Textstelle "dies alles ist dem Toten gleich", woraufhin Pendelharmonie mehrere Takte die Zeit stehen läßt. Erst mit der neugewonnenen Hoffnung im Text "doch nein, denn eure Liebe spannt die Äste ins Geisterland" wird wieder der alte "Schrittrhythmus" wieder aufgenommen. Ein Orgelpunkt in der Begleitung beruhigt das Geschehen und kündigt das Ende des Liedes an. Das Lied, das in der Gesangsstimme tief beginnt, endet in hoher Lage.

Mayrhofer war ein enger Freund Franz Schuberts und wohnte drei Jahre von 1819-1821 gemeinsam mit ihm in einer Wohngemeinschaft. Er schreibt am 23. Februar 1829 im Neuen Archiv für Geschichte, Staatenkunde, Literatur und Kunst in seinen Erinnerungen an Franz Schubert:

"Mein Verhältniß mit Franz Schubert wurde dadurch eingeleitet, daß ihm ein Jugendfreund das Gedicht „am See" – es ist das vierte in dem bei Volke 1824 erschienenen Bändchen – zur Komposition übergab. An des Freundes Hand betrat 1814 Schubert das Zimmer, welches wir 5 Jahre später gemeinsam bewohnen sollten. Es befindet sich in der Wipplingerstraße (heute Nr.2).
(...)
Dieses Grundgefühl, und die Liebe für Dichtung und Tonkunſt machten unser Verhältniß inniger; ich dichtete,er komponierte, was ich gedichtet, und wovon Vieles seinen Melodien Entstehung, Fortbildung und Verbreitung verdankt." 2.1

Dieser engen Beziehung verdanken wir 47 Gedichtvertonungen durch Schubert.

Franz Schubert war 22 Jahre alt, als er dieses Lied schrieb.

Situation de la source

Vous trouverez ici quelques informations sur les sources : Thematisches Verzeichnis von Otto Erich Deutsch

Emplacement du manuscrit : Gesellschaft der Musikfreunde Wien (Pas d'accès en ligne possible)

La publication obtenue 1842 A. Diabelli & Co. in Wien comme Nachlass - 40 | Numéro de l'éditeur 7418

À propos de la publication

Couverture Domaine 40 4.1

Partitions

Ancienne édition Schubert, série  XX, Vol. 06 № 356
Nouvelle édition Schubert  IV, Vol. 12
Édition Friedlaender  Bd. 6 » 28

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