An den Mond

Zweite Bearbeitung

D 296 Domaine 1868

Johann Wolfgang von Goethe 1749 - 1832

Artistes: Peter Schöne - Baryton | Alexander Fleischer - Piano

Enregistrement: lundi, 15. juin 2020 | Hirschberg

Paroles

Füllest wieder Busch und Tal
Still mit Nebelglanz,
Lösest endlich auch einmal
Meine Seele ganz;

Breitest über mein Gefild
Lindernd deinen Blick,
Wie des Freundes Auge mild
Über mein Geschick.

Jeden Nachklang fühlt mein Herz
Froh- und trüber Zeit,
Wandle zwischen Freud' und Schmerz
In der Einsamkeit.

Fließe, fließe, lieber Fluß!
Nimmer werd' ich froh,
So verrauschte Scherz und Kuß,
Und die Treue so.

Ich besaß es doch einmal,
Was so köstlich ist!
Daß man doch zu seiner Qual
Nimmer es vergißt!

Rausche, Fluß, das Tal entlang,
Ohne Rast [und{Schubert: und ohne}] Ruh,
Rausche, flüstre meinem Sang
Melodien zu,

Wenn du in der Winternacht
Wütend überschwillst,
Oder um die Frühlingspracht
Junger Knospen quillst.

Selig, wer sich vor der Welt
Ohne Haß verschließt,
Einen Freund am Busen hält
Und mit dem genießt,

Was, von Menschen nicht gewußt
Oder nicht bedacht,
Durch das Labyrinth der Brust
Wandelt in der Nacht.

Johann Wolfgang von Goethe
Ölgemälde 1834 von Johann Josef Schmeller
Wikimedia.org - Public domain

À propos du poème

Goethe war 29 Jahre alt und mitten im Sturm und Drang, als er 1778 das vorliegende Gedicht verfasste. Diese erste Version des Gedichts sandte Goethe an Charlotte von Stein im März 1778. Sie wurde nicht von ihm veröffentlicht. Für die Erstveröffentlichung erstellte Goethe im Jahr 1789 eine zweite veränderte Fassung. Sie wurde unter dem Titel An den Mond in Goethe's Schriften Band 8 bei Georg Joachim Göschen in Leipzig auf Seite 153f. veröffentlicht. 1.1

À propos de la musique

Écrit: 1815
Publication (annoncée): 1868
Tonalité originale :  La♭   majeur
Type de chanson : A-B-A'
Tonalité enregistrée :  F   majeur
Résidence de Schubert 1815

Das Verhältnis zwischen Schubert und Goethe war ambivalent. Während Schubert den 47 Jahre älteren Meister verehrte, hat Letzterer ihn kaum beachtet. Obwohl Goethe einige von Schuberts vertonten Gedichte durch eine Sendung Joseph von Spauns erhielt, gelang es dem Jüngeren nicht, mit seinen Kompositionen bis zu Goethe durchzudringen. Zu fremd waren den Ohren des alten Meisters der Klassik die neuen Klänge. 2.1
1830, zwei Jahre nach Schuberts Tod, soll Goethe den Erlkönig, gesungen von Wilhelmine Schröder-Devrient gehört haben. Ob ihm tatsächlich die Komposition, oder das junge Mädchen gefallen hat, bleibt dahingestellt. 2.2

Schubert vertonte 62 Texte von Goethe, manche sogar mehrmals. Am Ende liegen uns heute fast 80 Kompositionen vor. Viele davon sind Lieder. Einige für mehrere Stimmen und Instrumente.

Schubert war 18 Jahre alt, als er dieses Lied schrieb.

Situation de la source

Vous trouverez ici quelques informations sur les sources : Thematisches Verzeichnis von Otto Erich Deutsch

Emplacement du manuscrit : Staatsbibliothek zu Berlin, preussischer Kulturbesitz

La publication obtenue 1868 Wilhelm Müller Ed. Franz Espagne in Berlin comme Opus 1868 - 3 | Numéro de l'éditeur 13

À propos de la publication

Couverture 4.1

Partitions

Ancienne édition Schubert, série  XX, Vol. 03 № 176
Nouvelle édition Schubert  IV, Vol. 09
Édition Friedlaender  Bd. 7 » 50

Version originale PDF Thumbnail Première édition PDF Thumbnail
Retour à la liste des Lieder