Lyrics
heutige Schreibweise
Was ist Silvia, saget an,
Daß sie die weite Flur preist?
Schön und zart seh ich sie nahn,
Auf Himmelsgunst und Spur weist,
Daß ihr alles untertan.
Ist sie schön und gut dazu?
Reiz labt wie milde Kindheit;
Ihrem Aug' eilt Amor zu,
Dort heilt er seine Blindheit
Und verweilt in süßer Ruh.
Darum Silvia, tön, o Sang,
Der holden Silvia Ehren;
Jeden Reiz besiegt sie lang,
Den Erde kann gewähren:
Kränze ihr und Saitenklang!
About Lyrics
Das Gedicht ist von William Shakespeare (1564-1616) aus demTheaterstück Zwei Herren aus Verona, Akt IV, Szene 2, das vermutlich 1590/91 entstand. Die deutsche Übersetzung stammt von Eduard von Bauernfeld (1802-1890). 1826 erschienen beim Verlag Sollinger in Wien Sämtliche dramatischen Werke von Shakespeare im Metrum des Originals übersetzt unter denen sich auf Seite 19 auch die Übersetzung des 24jährigen Bauernfeld findet (Im vierten Akt, II. Szene steht das hier vertonte Gedicht). Bauernfeld war mit Schubert befreundet.

Charles Edward Perugini - Silvia 1888