Lyrics
Noch einmal tön', o Harfe,
Die nur Gefühle tönt!
Verhalle zart und leise
Noch jene Schwanenweise,
Die auf der Flut des Lebens
Uns mit der Not versöhnt!
Im Morgenschein des Lebens
Erklangst du rein und hell!
Wer kann den Klang verwahren?
Durch Forschen und Erfahren
Verhallet' und versiegte
Des Liedes reiner Quell.
In spätern Jugendjahren
Hallt es schon zart und bang,
Wie Finkenschlag im Märze;
Mit des Entknospens Schmerze
Erbeben Herz und Saiten
Voll Liebe und Gesang!
Am Sommertag des Lebens
Verstummt das Saitenspiel!
Aus sehnsuchtsvoller Seele
Lockts noch, wie Philomele,
Schon seltner, aber rührend,
Nur Schwermut und Gefühl.
O schlag' im dunklen Busen
Der ernsten Abendzeit!
Will um das öde Leben
Des Schicksals Nacht sich weben,
Dann schlag' und wecke Sehnsucht
Nach der Unsterblichkeit!
Noch einmal tön', o Harfe,
Die nur Gefühle tönt!
Verhalle zart und leise
Noch jene Schwanen-Weise,
Die auf der Fluth des Lebens
Uns mit der Noth versöhnt!
Im Morgenschein des Lebens
Erklangst du rein und hell!
Wer kann den Klang verwahren?
Durch Forschen und Erfahren
Verhallet' und versiegte
Des Liedes reiner Quell.
In spätern Jugend-Jahren
Hallt es schon zart und bang,
Wie Finkenschlag im Merze;
Mit des Entknospens Schmerze
Erbeben Herz und Saiten
Voll Liebe und Gesang!
Am Sommertag des Lebens
Verstummt das Saitenspiel!
Aus sehnsuchtsvoller Seele
Lockts noch, wie Philomele,
Schon seltner, aber rührend,
Nur Schwermuth und Gefühl.
O schlag' im dunklen Busen
Der ernsten Abendzeit!
Will um das öde Leben
Des Schicksals Nacht sich weben,
Dann schlag' und wecke Sehnsucht
Nach der Unsterblichkeit!
Noch einmal tön', o Harfe,
Die nur Gefühle tönt!
Verhalle zart und leise
Noch jene Schwanenweise,
Die auf der Fluth des Lebens
Uns mit der Noth versöhnt!
Im Morgenschein des Lebens
Erklangst du rein und hell!
Wer kann den Klang verwahren?
Durch Forschen und Erfahren
Verhallet' und versiegte
Des Liedes reiner Quell.
In spätern Jugendjahren
Hallt es schon zart und bang,
Wie Finkenschlag im Märze;
Mit des Entknospens Schmerze
Erbeben Herz und Saiten
Voll Liebe und Gesang!
Am Sommertag des Lebens
Verstummt das Saitenspiel!
Aus sehnsuchtsvoller Seele
Lockt's noch wie Philomele,
Schon selt'ner, aber rührend,
Nur Schwermuth und Gefühl.
O schlag' im dunklen Busen
Der ernsten Abendzeit!
Will um das öde Leben
Des Schicksals Nacht sich weben,
Dann schlag' und wecke Sehnsucht
Nach der Unsterblichkeit!
About Lyrics
Johann Gaudenz von Salis-Seewis und Friedrich Matthisson verband eine lebenslange Freundschaft. Matthisson besorgte 1794 eine Veröffentlichung der Gedichte von Salis-Seewis in Zürich bei Orell, Gessner, Füssli & Comp. 1806 erschien beim gleichen Verlag herausgegeben von Johann Georg Jacobi die Iris. Ein Taschenbuch für 1806. Dort wurde das Gedicht Abschied an die Harfe auf Seite 275f. veröffentlicht. 2.1
Erläuterungen zum Text:
Fünf Strophen, in denen der Weg des Lebens mithilfe der "Lebensharfen"-Allegorie beschrieben wird.
Mit Philomele in der vierten Strophe ist sicher die zu einer Schwalbe verwandelte Philomele gemeint, die mit ihrem Singen lockt. ->Wikipedia

Johann Heinrich Lips
Salis-Seewis 1800