Interpreten: Peter Schöne - Bariton | Ralph Neubert - Klavier
Aufnahme: Mittwoch, 08. September 2010 | Berlin
Liedtext
Bunt sind schon die Wälder,
Gelb die Stoppelfelder,
Und der Herbst beginnt.
Rote Blätter fallen,
Graue Nebel wallen,
Kühler weht der Wind.
Wie die volle Traube
Aus [dem]1.1 Rebenlaube
Purpurfarbig strahlt!
Am Geländer reifen
Pfirsiche, mit Streifen
Rot und weiß bemalt.
Flinke Träger springen,
Und die Mädchen singen,
Alles jubelt froh!
Bunte Bänder schweben
Zwischen hohen Reben,
Auf dem Hut von Stroh!
Geige tönt und Flöte
Bei der Abendröte
Und im [Mondenglanz]1.2;
Junge Winzerinnen
Winken und beginnen
Deutschen Ringeltanz.
Zum Text
Johann Gaudenz von Salis-Seewis und Friedrich Matthisson verband eine lebenslange Freundschaft. Matthisson besorgte 1793 die Veröffentlichung der Gedichte von Salis-Seewis in Zürich. Bei Orell, Gessner, Füssli & Comp. auf den Seiten 53f. erscheint das 1782 verfasste Gedicht Herbstlied. Ein Digitalisat der Veröffentlichung kann man als Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek online studieren. 1.1 & 2.2
Es handelt sich wahrscheinlich um das bekannteste Gedicht von Salis-Seewis, das mit der eingängigen Melodie von Johann Friedrich Reichardt noch heute seinen unvergesslichen Volkston gefunden hat. 1.3
Zur Musik
Schubert vertonte insgesamt 15 Texte von Salis-Seewis.
Zählt man alle Fassungen und Bearbeitungen der Texte zusammen kommt man auf fast 30 Kompositionen, die uns heute vorliegen.
In der Österreichischen Nationalbibliothek findet man in den meisten Fällen die Gedichtvorlagen aus Wien aus den Jahren 1814-1828, die Schubert vermutlich für seine Vertonungen verwendet hat.
Im vorliegenden Fall wird vielleicht die 172 Seiten starke Neueste Auflage der Gedichte von Johann Gaudenz von Salis-Seewis herausgegeben bei Bernhard Philipp Bauer Wien aus dem Jahr 1815 als Vorlage gedient haben. Das Gedicht Herbstlied steht dort auf der Seite 3f. 2.1
Schubert war 19 Jahre alt, als er dieses Lied schrieb. In diesem Jahr schrieb er unter anderem auch die verschollene Prometheus-Kantate, die beiden Sinfonien Nr. 4 c-Moll (die Tragische) und Nr. 5 B-Dur sowie die Messe Nr. 4 C-Dur.
Quellenlage
Informationen zur Quellenlage (Manuskripte etc.) finden Sie hier: Thematisches Verzeichnis von Otto Erich Deutsch
Die Veröffentlichung besorgte 1872 J. P. Gotthard in Wien als Nachlass 1872 - 24 | Verlagsnummer 349
Die Veröffentlichung besorgte Johann Peter Gotthard 1872 in Wien, V.N.325-361 als
Neueste Folge nachgelassener Lieder und Gesänge von Franz Schubert
Johann Peter Gotthard schrieb folgende Worte zu seiner Veröffentlichung:
Noten
Originalversion des Liedes

Quellen
2.1Seite „Johann Gaudenz von Salis-Seewis“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 27. Juni 2019, 19:26 UTC
2.2J. G. von Salis Gedichte, Zürich Verlag: Orell, Gessner, Füssli, 1793, S. 53
2.3Seite „Bunt sind schon die Wälder“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 12. März 2019, 06:00 UTC. (Abgerufen: 23. September 2019, 13:20 UTC)
3.1Österreichische Nationalbibliothek, Digitalisierte Sammlungen, Salis-Seewis, Johann Gaudenz von. Gedichte. Neueste Auflage, Bernhard Philipp Bauer, 1815.
4.1Österreichische Nationalbibliothek - Digitalisierte Sammlungen, Erstdruck Nachlass Gotthard, Sig. SH.Schubert.651
5.1Noten-Quelle auf imslp.org o.ä.: Herbstlied
6.1Textquelle und alternative Kompositionen: www.lieder.net
Geschrieben von: Peter Schöne