Geistesgruß

Fünfte Fassung

D 142

Johann Wolfgang von Goethe 1749 - 1832

Interpreten: Peter Schöne - Bariton | Boris Cepeda - Klavier

Aufnahme: Mittwoch, 14. Januar 2009 | Berlin

Liedtext

Hoch auf dem alten Turme steht
Des Helden edler Geist,
Der, wie das Schiff vorübergeht,
Es wohl zu fahren heißt.

"Sieh, diese Senne war so stark,
Dies Herz so fest und wild,
Die Knochen voll von Rittermark,
Der Becher angefüllt;

"Mein halbes Leben stürmt' ich fort,
Verdehnt' die Hälft' in Ruh,
Und du, du Menschen-Schifflein dort,
Fahr' immer, immer zu!"

Johann Wolfgang von Goethe
Ölgemälde 1834 von Johann Josef Schmeller
Wikimedia.org - Public domain

Zum Text

Goethes schrieb sein Gedicht Geistes-Gruß am 18. Juli 1774 im Schiff auf der Lahn im Angesicht der Burg Lahneck gedichtet, die damals eine Ruine war. 1.1

Das Gedicht Geistesgruß von Johann Wolfgang von Goethe wurde veröffentlicht im Jahr 1789 in Goethe's Schriften Band 8 bei Georg Joachim Göschen. Es findet sich auf Seite 149.

Digitalisat online

Weitere Veröffentlichungen:

Goethe's Werke, Vollständige Ausgabe letzter Hand, Zweiter Band, Stuttgart und Tübingen, in der J.G.Cotta'schen Buchhandlung, 1827, Seite 96

Digitalisat online

Zur Musik

Komponiert: November 1821
Veröffentlichung (angezeigt): 1895
Originaltonart:  D - Dur
Liedform: durchkomponiert
Aufnahmetonart:  Es - Dur
Schuberts Wohnort 1821

Das Verhältnis zwischen Schubert und Goethe war ambivalent. Während Schubert den 47 Jahre älteren Meister verehrte, hat Letzterer ihn kaum beachtet. Obwohl Goethe einige von Schuberts vertonten Gedichte durch eine Sendung Joseph von Spauns erhielt, gelang es dem Jüngeren nicht, mit seinen Kompositionen bis zu Goethe durchzudringen. Zu fremd waren den Ohren des alten Meisters der Klassik die neuen Klänge. 2.1
1830, zwei Jahre nach Schuberts Tod, soll Goethe den Erlkönig, gesungen von Wilhelmine Schröder-Devrient gehört haben. Ob ihm tatsächlich die Komposition, oder das junge Mädchen gefallen hat, bleibt dahingestellt. 2.2

Schubert vertonte 62 Texte von Goethe, manche sogar mehrmals. Am Ende liegen uns heute fast 80 Kompositionen vor. Viele davon sind Lieder. Einige für mehrere Stimmen und Instrumente.

Schubert war etwa 19 Jahre alt, als er dieses Lied schrieb.

Das Lied existiert in 6! verschiedenen Fassungen.

Quellenlage

Informationen zur Quellenlage (Manuskripte etc.) finden Sie hier: Thematisches Verzeichnis von Otto Erich Deutsch

Die Veröffentlichung besorgte 1895 Eusebius Mandyczewski in Alte Gesamtausgabe (Breitkopf&Härtel) in Leipzig

Zur Veröffentlichung

Deckblatt Alte Gesamtausgabe 4.1

Noten

Alte Gesamtausgabe, Serie  XX, Bd. 03 № 174
Neue Schubert-Ausgabe  IV, Bd. 05

Originalversion des Liedes PDF Thumbnail
Zurück zu den Liedern