Interpreten: Peter Schöne - Bariton | Holger Berndsen - Klavier
Aufnahme: Samstag, 26. August 2023 | Nürnberg
Liedtext
Geöffnet sind des Winters Riegel,
Entschwunden ist sein Silberflor,
Hell blinken der Gewässer Spiegel,
Die Lerche schwingt sich hoch empor,
Wie durch Salomo's Zaubersiegel
Geweckt, ertönt der Freude Chor.
Der Frühling schwebt auf die Gefilde,
Und lieblich wehet Zephir nur,
Der Blumendüfte süße Milde
Erhebt sich in der Luft Azur;
In der Verklärung Wunderbilde
Empfängt uns lächelnd die Natur.
Schon prangen goldgeschmückt Sylphiden,
Und Florens Reich erblüht verschönt;
Rings waltet Lust und stiller Frieden,
Der Hain ist nun mit Laub bekrönt.
Wer fühlet, ihm ist Glück beschieden,
Weil Eros süßer Ruf ertönt.
Empfanget denn mit trautem Gruße
Den holden Lenz, den Schmuck der Welt,
Der weihend uns mit leisem Kusse
Des Daseins Rosenbahn erhellt,
Der hold uns winkt zum Hochgenusse
Und jedes Herz mit Wonne schwellt.
Zum Text
Anmerkung:
In Musik gesetzt von Hrn. Schubert und zu haben in Wien, in der Kunst- und Musikalienhandlung des Hrn. Tobias.Haslinger (vormahls Steiner et Comp.) auf dem Graben
Das Gedicht Frühlingslied (Geöffnet sind des Winters Riegel) von Anton Pollack wurde veröffentlicht im Jahr 1828 in Allgemeine Theaterzeitung und Unterhaltungsblatt für Freunde der Kunst, Literatur und des geselligen Lebens. Ein und zwanzigster Jahrgang. Nr. 43. Wien, Dinstag, den 8. Aprill 1828. Herausgeber und Redacteur: Adolf Bäuerle. Es findet sich auf Seite 169.
Zur Musik
Neufassung des Quartetts D 914 unter Beibehaltung der 1. Stimme.
Schubert erhielt das Gedicht vermutlich handschriftlich.
Quellenlage
Informationen zur Quellenlage (Manuskripte etc.) finden Sie hier: Thematisches Verzeichnis von Otto Erich Deutsch
Die Veröffentlichung besorgte 1897 Eusebius Mandyczewski in Alte Gesamtausgabe (Breitkopf&Härtel) in Leipzig | Verlagsnummer 766