Du liebst mich nicht

Zweite Fassung

D 756 Opus 59 - 1

August Graf von Platen 1796 - 1835

Interpreten: Peter Schöne - Bariton | Olga Monakh - Klavier

Aufnahme: Mittwoch, 17. April 2013 | Berlin

Liedtext

Mein Herz ist zerrissen, du liebst mich nicht!
Du ließest mich's wissen, du liebst mich nicht!
Wiewohl ich dir flehend und werbend erschien,
Und liebebeflissen, du liebst mich nicht!
Du hast es gesprochen, mit Worten gesagt,
Mit allzugewissen, du liebst mich nicht!
So soll ich die Sterne, so soll ich den Mond,
Die Sonne vermissen? Du liebst mich nicht!
Was blüht mir die Rose, was blüht der Jasmin,
Was blüh'n die Narzissen? du liebst mich nicht!

August Graf von Platen
Denkmal in Ansbach

Zum Text

August Graf von Platen-Hallermünde veröffentlichte das vorliegende Gedicht 1821 in Erlangen in seinen Ghaselen. Es steht unter der Nummer 9 auf Seite 15. 1.1

▪ Digitalisat der Veröffentlichung in der British Library London 

Zur Musik

Komponiert: Juli 1822
Veröffentlichung (angezeigt): 21. September 1826
Originaltonart:  a - moll
Liedform: durchkomponiert
Aufnahmetonart:  C - Dur
Schuberts Wohnort 1822

Von Schubert liegen uns zwei Kompositionen von Platens Gedichten vor. Da diese erst 1821 und 1822 gedruckt wurden, muss Schubert sie unmittelbar nach Erscheinen geschrieben haben. 

Platen-Vertonungen auf dieser Webseite

Quellenlage

Informationen zur Quellenlage (Manuskripte etc.) finden Sie hier: Thematisches Verzeichnis von Otto Erich Deutsch

Ort des Manuskripts: Wienbibliothek im Rathaus der Stadt Wien

Die Veröffentlichung besorgte 1826 Sauer & Leidesdorf in Wien als Opus 59 - 1 | Verlagsnummer 932

Eine Reinschrift des Manuskripts findet sich in der Wienbibliothek im Rathaus. Sie kann online recherchiert werden.

Die erste Fassung wurde in der Alten Gesamtausgabe 1895 veröffentlicht.

Die Erstveröffentlichung der zweiten Fassung besorgte Sauer & Leidesdorf, Wien

Kritik zur Veröffentlichung aus der Allgemeinen musikalischen Zeitung Leipzig Jhg. 1827, Ausgabe vom 27. April 4.0

Dass in den besseren der zahlreichen Lieder oder liedermässigen Gesänge des Hrn. Sch. Geist und Seele ist, und dass sich beyde oftmals (wie auch hier, in allen vier Nummern) auf eine eigenthümliche Weise äussern: das ist wohl von Allen, die sich damit bekannt gemacht haben, anerkannt; auch von denen, welche gegen diese seine Weise Vieles einzuwenden haben. Wahr wenigstens das, und erweiset sich den zwey ersten Nummern dieses Heftes von neuem: Hr. Schubert sucht und künstelt – nicht der Melodie, aber der Harmonie, gar sehr, und besonders modulirt befremdlich und oft urplötzlich nach dem Entlegesten hin, wie, wenigstens in Liedern und anderen kleinen Gesängen, kein Componist auf dem ganzen Erdboden: (so wird z. B. hier, im ersten Liede, die ganz kurze und sehr einfache Melodie ziemlich durch alle Tonarten der gesammten Leiter und mehrmals nur durch zwey Griffe beynahe von einem Aeussersten zum andern gerissen; aber eben so wahr ist, dass er (wie hier auch) nicht vergebens sucht; dass er wirklich etwas herauskünstelt, das, wird es dann mit vollkommener Sicherheit und Zwanglosigkeit vorgetragen, der Phantasie und der Empfindung wirklich Etwas sagt, und etwas Bedeutendes. Möge man darum sich an ihnen, und sie an sich versuchen ! – No. 5 und 4 dagegen sind weit einfacher, ohne darum weniger eigenthümlich zu seyn. Diesen glauben wir allgemeinen Beyfall zusichern zu können; und auch uns sind diese beyden Lieder die liebsten. Sie nehmen wir, zumal da sie auch so anmuthige, noch wenig bekannte Texte haben, mit Danke gegen den Dichter (Rückert) und den Componisten in unsere auserwählten Sammlungen auf; und gewiss werden nicht Wenige es eben so machen.

Zur Veröffentlichung

Deckblatt Opus 59 4.1
Deckblatt Wiener Zeitung 21. September 1826 4.2

Noten

Alte Gesamtausgabe, Serie  XX, Bd. 07 № 409
Neue Schubert-Ausgabe  IV, Bd. 03
Friedlaender Edition  Bd. 2 » 120
Bärenreiter Urtext Edition  Bd. 2 » 126

Originalversion des Liedes PDF Thumbnail Erstdruck PDF Thumbnail
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