Interpreten: Peter Schöne - Bariton | Holger Berndsen - Klavier
Aufnahme: Samstag, 26. August 2023 | Nürnberg
Liedtext
Sieht uns der Blick gehoben,
So glaubt das Herz die Schwere zu besiegen;
Zu den Himmlischen oben
Will es dringen und fliegen.
Der Mensch, empor geschwungen,
Glaubt schon, er sey durch die Wolken gedrungen.
Bald muß er staunend merken,
Wie ewig fest wir auf uns selbst begründet.
Dann strebt in sichern Werken
Sein ganzes Thun, verbündet,
Vom Grunde nie zu wanken,
Und baut wie Felsen den Bau der Gedanken.
Und dann in neuen Freuden
Sieht er die kühnen Klippen spottend hangen;
Vergessend aller Leiden,
Fühlt er einzig Verlangen,
An dem Abgrund zu scherzen,
Denn hoher Muth schwillt ihm in hohem Herzen.
Musen-Almanach 1802
Zum Text
Das Gedicht steht im ersten Teil der 2 x 10 Gedichte und 2 Prologe umfassenden Sammlung Abendröte.
Das Gedicht Die Berge von Friedrich von Schlegel wurde veröffentlicht im Jahr 1802 in Musen-Almanach für das Jahr 1802. Herausgegeben von A. W. Schlegel und L. Tieck. Tübingen, in der Cotta'schen Buchhandlung. Es findet sich auf Seite 134.
Weitere Veröffentlichungen:
Friedrich Schlegel's sämmtliche Werke. Erster Band. Gedichte. Berlin, bei Julius Eduard Hitzig, 1809, Seite 19
Zur Musik
Schubert vertonte 16 Gedichte von Schlegel. Die frühesten Kompositionen entstanden 1818, die letzte sieben Jahre später 1825. 11 Vertonungen sind Gedichte aus der Sammlung Abendröte, die zyklischen Charakter haben, auch wenn es keine eigentliche Handlung gibt. 2.1
Schlegel stellt den beiden Teilen seiner Sammlung Abendröte jeweils ein Motto voraus. Diese beiden Gedichte tragen keinen eigenen Titel. Schubert wählte für die Vertonung des Gedichts Tiefer sinket schon die Sonne die Überschrift des schlegelschen Zyklus - Abendröte.
Dies mag ein weiterer Hinweis darauf sein, dass Schubert hier zyklisch dachte.
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Quellenlage
Informationen zur Quellenlage (Manuskripte etc.) finden Sie hier: Thematisches Verzeichnis von Otto Erich Deutsch
Die Veröffentlichung besorgte 1826 Thaddäus Weigl in Wien als Opus 57 - 2 | Verlagsnummer 2495
Noten
Originalversion des Liedes


Quellen
4.1 Österreichische Nationalbibliothek, Digitalisierte Sammlungen Erstdruck op. 57
5.1Noten-Quelle auf imslp.org o.ä.: Die Berge
6.1Textquelle und alternative Kompositionen: www.lieder.net
Geschrieben von: Peter Schöne