Der Tod und das Mädchen

D 531 Opus 7 - 3

Matthias Claudius 1740 - 1815

Interpreten: Peter Schöne - Bariton | Boris Cepeda - Klavier

Aufnahme: Mittwoch, 16. Juli 2008 | Berlin

Liedtext

Das Mädchen:
 Vorüber! ach, vorüber!
 Geh, wilder Knochenmann!
 Ich bin noch jung, geh Lieber!
 Und rühre mich nicht an.

Der Tod:
 [Gib{Schubert Erstdruck: Gieb}] deine Hand, du schön und zart Gebild!
 Bin Freund, und komme nicht zu strafen.
 Sey gutes [Muhts{Schubert Erstdruck: Muths}]! Ich bin nicht wild,
 Sollst sanft in meinen Armen schlafen!

 

Matthias Claudius
Portrait von Friederike Leisching
Wikimedia.org - Public domain

Zum Text

Matthias Claudius veröffentlichte das Gedicht Der Tod und das Mädchen 1774 in ASMUS omnia sua SECUM portans, oder Sämmtliche Werke des Wandsbecker Bothen, I. und II. Theil. Beym Verfasser, und in Commißion bey Fr. Perthes in Hamburg. 1774, S. 121

Digitalisat online

Das Motiv Tod und Mädchen war allerdings in verschiedenen Kunstgattungen bereits seit dem 16. Jahrhundert bekannt und wurde seither vielfach verwendet.
Da also ein Bildungskonsens über dieses Motiv in kunstinteressierten Schichten herrschte, darf man davon ausgehen, dass auch Claudius keinesfalls ein subjektives Erlebnis schildern wollte, sondern sein Gedicht der sogenannten Reflexionslyrik zuzuordnen ist.

Zur Musik

Komponiert: Februar 1817
Veröffentlichung (angezeigt): 27. November 1821
Originaltonart:  D - Dur
Liedform: mehrteiliges Lied
Aufnahmetonart:  D - Dur
Schuberts Wohnort 1817

Franz Schubert war Ende 1817 zum ersten Mal frei von den Lehrverpflichtungen in der Schule seines Vaters und konnte sich ungestört dem Komponieren widmen. In dieser Zeit entstand auch das vorliegende Lied.

Klaviervorspiel und T.30-37 der Klavierbegleitung finden sich auch wieder im Thema des zweiten Satzes (Thema mit Variationen) des Streichquartetts D.810.

Quellenlage

Informationen zur Quellenlage (Manuskripte etc.) finden Sie hier: Thematisches Verzeichnis von Otto Erich Deutsch

Ort des Manuskripts: Österreichische Nationalbibliothek

Die Veröffentlichung besorgte 1821 Cappi und Diabelli in Wien als Opus 7 - 3 | Verlagsnummer 855

Andrea Lindmayr-Brandl schreibt in ihrem Buch Franz Schubert: das fragmentarische Werk von einem Reliquienhandel, der bei diesem Lied stattgefunden haben soll. Das Autograph wurde zerschnitten und gelang in elf Teilen an verschiedene Personen. 3.1
Mittlerweile konnten jedoch genügend Abschnitte zusammengetragen werden, sodass heute in der Neuen Gesamtausgabe ein vollständiges Manuskript abgedruckt erscheint.
Zwei Abschriften liegen ebenfalls in der Sammlung Taussig vor. Diese befindet sich in der Universitätsbibliothek Lund.

Die Veröffentlichung besorgte Cappi & Diabelli als op.7 Nr. 3.

Zur Veröffentlichung

Deckblatt Opus 7 4.1
Deckblatt Wiener Zeitung 27. November 1821 4.2

Noten

Alte Gesamtausgabe, Serie  XX, Bd. 05 № 302
Neue Schubert-Ausgabe  IV, Bd. 01
Friedlaender Edition  Bd. 1 » 221
Bärenreiter Urtext Edition  Bd. 1 » 54

Originalversion des Liedes PDF Thumbnail Erstdruck PDF Thumbnail
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