Blondel zu Marien

D 626 Nachlass

Josephine Freiin von Münk 1798 - 1843

Interpreten: Peter Schöne - Bariton | Olga Monakh - Klavier

Aufnahme: Sonntag, 26. Juni 2011 | Berlin

Liedtext

In düst'rer Nacht,
Wenn Gram mein fühlend Herz umziehet,
Des Glückes Sonne mir [entfliehet{Schubert (Erstdruck 1842): entweicht}]
Und ihre Pracht;
Da leuchtet fern
[Im feurig wonniglichen{Schubert (Erstdruck 1842): In feurig wonniglichem}] Glanze,
Wie in der Liebe Strahlenkranze
Ein holder Stern.

Und ewig rein
Lebt unter Wonne, unter Schmerzen,
Im [treuen{Schubert Erstdruck 1842: freien}] liebevollen Herzen
Sein Wiederschein;
So hold und mild
Wird unter tröstenden Gestalten
Auch in der Ferne mich umwalten
Dein Zauberbild.

Zum Text

Josephine Freiin von Münk, geb. Holzmeister veröffentlichte ihr Gedicht Blondel zu Marien in der Wiener Zeitschrift für Kunst, Literatur, Theater und Mode am 04.07.1818 als Teil ihrer Erzählung Die Freunde. 1.1

Sterbebucheintrag Josepha Münk 5. September 1843

Dass es sich bei der Autorin nicht wie früher vermutet um Josefine Perin von Gradenstein handelt, ist im 34. Band des biographischen Lexikons des Kaiserthums Österreich (60 Bände, 1856-91) von Constantin Wurzbach auf Seite 133 nachzulesen. 1.2

Zur Musik

Komponiert: September 1818
Veröffentlichung (angezeigt): 23. Juni 1842
Originaltonart:  es - moll
Liedform: Strophenlied
Aufnahmetonart:  c - moll
Schuberts Wohnort 1818

Im Herbst 1821 hielt sich Schubert für längere Zeit in St. Pölten auf. Ein Verwandter Schobers hatte dort den Bischofsstuhl inne und Franz v. Schober hatte ihn dorthin mitgenommen.
Wie Schober berichtete, gab es eine Schubertiade in der Wohnung von Familie von Münk (Rathausgasse 2):

"Schubertiaden waren ein paar beim Bischof und eine bei dem Freiherrn Münk, bei dem der anwesende Adel, eine Fürstin, zwei Gräfinnen und drei Freiinnen aufs nobelste entzückt waren" 2.1

Von Josephine von Münks Gedichten vertonte Schubert nur Blondel zu Marien.

Quellenlage

Informationen zur Quellenlage (Manuskripte etc.) finden Sie hier: Thematisches Verzeichnis von Otto Erich Deutsch

Die Veröffentlichung besorgte 1842 A. Diabelli & Co. in Wien als Nachlass - 34 | Verlagsnummer 7412

Das laut Deutsch-Verzeichnis verschollene Manuskript wurde am 09. Juni 2010 bei Sotheby's London unter der Katalognummer 78 für umgerechnet 65,276 EUR versteigert. Ein Faksimile der erste Seite kann dort online studiert werden. (abgerufen 2020-XII-01)

Das Lied steht dort in cis-Moll.

Die Erstveröffentlichung besorgte A. Diabelli und Comp. Wien, VN 7412, als Nachlass-Lieferung 34 Das Lied steht hier in c-Moll. In der AGA steht es in es-Moll.

Zur Veröffentlichung

Deckblatt Nachlass 34 4.1
Deckblatt Wiener Zeitung 23. Juni 1842 4.2

Noten

Alte Gesamtausgabe, Serie  XX, Bd. 05 № 343
Neue Schubert-Ausgabe  IV, Bd. 12
Friedlaender Edition  Bd. 5 » 200

Originalversion des Liedes PDF Thumbnail Erstdruck PDF Thumbnail
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