Interpreten: Peter Schöne - Bariton | Christoph Schnackertz - Klavier
Aufnahme: Freitag, 18. April 2025 | Saarbrücken
Liedtext
Sey sanft, wie ihre Seele,
Und heiter, wie ihr Blick,
O Abend! und vermähle
Mit seltner Treu das Glück.
Wenn alles schläft, und trübe
Die stille Lampe scheint,
Nur hoffnungslose Liebe
{S}Noch helle{S Oft helle} Thränen weint:
Will ich, laß mir's gelingen!
Zu ihrem Fenster gehn,
Ein Lied von Liebe singen;
Und schmachtend nach ihr sehn.
Vielleicht, daß Klagetöne
Von meinem Saitenspiel
Mehr wirken auf die Schöne,
Mehr reizen ihr Gefühl;
Vielleicht daß meine Saiten
Und meine Phantasie'n
Ein Herz zur Liebe leiten,
Das unempfindlich schien.
Wenn sie, im sanften Schlummer
Durch Lieder gern gestört,
Halbträumend meinen Kummer
Und meine Leiden hört;
Dann bang, und immer bänger,
Von ihrem Lager steigt,
Und was er litt, ihr Sänger,
Sich selber überzeugt:
Dann leucht' aus deiner Höhe
Herab, geliebter Mond!
Daß ich die Thräne sehe,
Die meinen Schmerz belohnt.
Zum Text
Das Gedicht Abendständchen. An Lina von Gabriele von Baumberg wurde veröffentlicht im Jahr 1800 in Sämmtliche Gedichte Gabrielens von Baumberg. Wien, gedruckt bey Joh. Thom. Edl. v. Trattnern, k.k. Hofbuchdrucker und Buchhändler. Es findet sich auf Seite 243.
Weitere Veröffentlichungen:
Gedichte von Gabriele Batsányi geb. Baumberg. Gedruckt bey J.V.Degen. Wien, 1805, Seite 26
Zur Musik
Gabriele Baumberg war zu Ihren Lebzeiten gerühmt und geschätzt als Dichterin und so verwundert es nicht, dass nach Mozart auch Schubert (zählt man alle Fragmente hinzu) sieben ihrer Gedichte vertonte.
Quellenlage
Informationen zur Quellenlage (Manuskripte etc.) finden Sie hier: Thematisches Verzeichnis von Otto Erich Deutsch
Ort des Manuskripts: Library of Congress
Die Veröffentlichung besorgte 1850 Eusebius Mandyczewski in Alte Gesamtausgabe (Breitkopf&Härtel) in Leipzig
Noten
Originalversion des Liedes
