Trocknet nicht, trocknet nicht, Tränen der ewigen Liebe! Ach! nur dem halbgetrockneten Auge Wie öde, wie tot die Welt ihm erscheint! Trocknet nicht, trocknet nicht, Tränen unglücklicher Liebe!
Zum Text
Goethe war 26 Jahre alt, als er 1775 das vorliegende Gedicht verfasste. Es wurde 1789 unter dem Titel Wonne der Wehmut in Goethe's Schriften Band 8 bei Georg Joachim Göschen in Leipzig auf Seite 151 veröffentlicht. Es findet sich ebenfalls in Goethe's Werke, Vollständige Ausgabe letzter Hand, Zweiter Band, Stuttgart und Tübingen, in der J.G.Cotta'schen Buchhandlung, 1827, S. 98. Als Digitalisat ist es bei hathitrust.org abrufbar.
Johann Wolfgang von Goethe im 80. Lebensjahr, Joseph Karl Stieler
Zur Musik
komponiert:
20.
August 1815
Veröffentlichung (angezeigt):
16. Juni 1829
Originaltonart: c-Moll
Liedform: A-B-A'
Besonderheiten:
Das Verhältnis zwischen Schubert und Goethe war ambivalent. Während Schubert den 48 Jahre älteren Meister verehrte, hat Letzterer ihn kaum beachtet. Obwohl Goethe einige seiner vertonten Gedichte durch eine Sendung von Joseph von Spaun erhielt, gelang es Schubert nicht, mit den Kompositionen bis zu Goethe durchzudringen. Zu fremd waren den Ohren des alten Meisters der Klassik die neuen Klänge. 3.1 1830, zwei Jahre nach Schuberts Tod, soll Goethe den Erlkönig, gesungen von Wilhelmine Schröder-Devrient gehört haben. Ob ihm tatsächlich die Komposition, oder das junge Mädchen gefallen hat, bleibt dahingestellt. 3.2
Schubert vertonte 62 Texte von Goethe, manche sogar mehrmals. Am Ende liegen uns heute fast 80 Kompositionen vor. Vieles davon sind Lieder. Einige für mehrere Stimmen und Instrumente.
Schubert war 24 Jahre alt, als er dieses Lied schrieb.
Schuberts erstes Liederheft für Goethe enthielt folgende Kompositionen:
Zur Quellenlage (Manuskripte etc.) kann man sich im thematischen Verzeichnis von O.E.Deutsch informieren.
Das Manuskript zur zweiten Fassung des Liedes liegt in der Staatsbibliothek zu Berlin - preussischer Kulturbesitz und kann online als Digitalisat recherchiert werden.
Die Erstveröffentlichung besorgte M.J.Leidesdorf, VN 1152, Wien als op. 115 4.1
Das Lied im Grünen D 917 von Reil. Wonne der Wehmuth D 260 von Göthe. Sprache der Liebe D 410 von Fr. v. Schlegel.
3 Gedichte in Musik gesetzt mit Begleitung des Pianoforte von Franz Schubert.
aus der amtlichen Wiener Zeitung vom 16. Juni 1829: 4.2